Tanulmányok Budapest Múltjából 22. (1988)

VÁROSTÖRTÉNETI TANULMÁNYOK– STADTGESCHICHTLICHE STUDIEN - Rózsa Miklós: Heger Frigyes cukrász működése és cukrászok a kiépülő pesti Lipótvárosban = Die Tätigkeit des Zuckerbäckers Friedrich Heger und die Zuckerbäcker der im Ausbau befindlichen Pester Leopoldstadt 103-134

Münnich Ferenc-) Gasse sowie die Niederlassung weiterer — in der Studie erwähnter — Zuckerbäcker im neuen Stadtteil. Der territoriale Bereich der Niederlassungen erweiterte sich bis 1849 im Norden des Theaterplatzes bis zum heutigen Szabadság- (Freiheits-) Platz. Im Jahre 1848 hatten von den 18 Pester Zuckerbäckern 6 ihre Niederlassung in der Leopoldstadt. Zwischen 1850 und 1872 eröffneten am Theaterplatz, in dessen Umgebung und in den nördlich von diesem gelegenen Straßen 7 in der Studie genannte Zucker­bäcker ihre Zuckerbäckergewölbe oder Verkaufsstellen, die kürzere oder längere Zeit bestanden haben. Die Rolle, welche die Umgebung des einstigen Theaters bei der Gestaltung des Verkehrs der Stadt gespielt hat, stärkte sich seit Mitte des vorigen Jahrhunderts. Bis zum letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde der Theaterplatz zur „Stadtmitte". 1870 ver­legte der in Sopron (ödenburg) geborene Heinrich Kugler seine seit 1858 bis dahin am nahen Josefsplatz (heute József-nádor-Platz) betriebene Zuckerbäckerei in ein den Platz am Norden anschließendes Gebäude. Damit wandte sich die Richtung der Niederlassungs­anordnung der Zuckerbäcker von Pest, die bis dah-in vom Theatergebäude ausgehend nördlich verlief, wieder zu dem Platz vor dem Theatergebäude zurück. Zwischen 1880 und 1882 eröffnete Alois Klement In der östlichen Häuserreihe des Platzes eine Zuckerbäckerei, die um 1910 aufgelöst wurde. 1884 übernahm der aus der Schweiz stammende Emil Gerbeaud die Konditorei Kug­lers, der diese für Jahrzehnte zur besten und vornehmsten Konditorei von Budapest ent­wickelte. Um 1930 wurde an der westlichen Seite des Platzes — in dem an der Stelle des einsti­gen Deutschen Theaters im Jahre 1873 erbauten sog. Palais Haas — die Konditorei Flóris eröffnet, die um die Mitte oder Ende der vierziger Jahre aufgelassen wurde. Der Verkehr zog Heger in das Theatergebäude, genauso wie Kugler auf den vor die­sem liegenden Platz. Das von Kugler gegründete und nach der Varstaatlichung unter dem Namen: Konditorei Vörösmarty betriebene Geschäft führt seit März 1984 wieder den Namen Konditorei Gerbeaud und stellt einen den Menschenstrom auf den Platz steigernden Faktor dar. Die Eröffnung der Zuckerbäckereien und Konditoreien in jenem Teil der Leopold­stadt, der sich nördlich vom Szabadság- (Freiheits-) Platz bis zum vormaligen Leopold-, seit 1938 Szent-István- (Sankt-Stephan) Ring, dann nordwärts zwischen der Donau und der Váci- (Waitzner-) Straße erstreckt, erfolgte schon in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jährhunderts, als diese Gebiete stufenweise eingebaut wurden. ABBILDUNGEN Abb. 1. Der Pester Donaukai um 1820 (1: Deutsches Theater, 2: Große-Bruck-Gasse, 3: Kemnitzer-Haus) Abb. 2. Die Zuckerbäckerei Strauss mit der Plane im Seitenflügel des Deutschen Theaters in der Großen-Bruck-Gasse 129

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