Tanulmányok Budapest Múltjából 19. (1972)

Borsos László: Régi budai házösszeírások 57-77

Buda. Für die Behörden wurden die säkularisierten Klöster umgebaut, für die Amtsträger mußten aber Wohnungen gebaut werden, weil es nach der Haus­aufnahme des Jahres 1784 zu wenig Mietswohnungen gab. Nach Josephs IL Tod verlegte man die höchsten Gerichte nach Pest. Den Landtag wollte man zurück nach Preßburg und die Regierungssitze nach Pest verlegen. Verzweifelt erhob Buda Protest und wies darauf hin, daß die im Interesse der josephinischen Umorganisierung aufgebrachten materiellen Opfer die Stadt und ihre Bürger zugrunderichten würden, wenn ihre Investitionen nicht erspreßlichen Eintrag bringen würden. Das 1792 aufgestellte Verzeichnis zählt die zum Bau verwendeten Summen nach Gebäuden, Stockwerkerhöhungen und Ergänzungsbauten aufgegliedert auf. Die Endsumme machte ungefähr ein Viertel der Jahressteuer des ganzen Landes aus. Damals wurde soviel gebaut wie in dem ganzen vorhergehenden Jahrhundert. Die fehlenden Angaben dieser beiden Verzeichnisse kann man aus der 1805 erfolgten Konskription ergänzen, die eine vollständigere Aufarbeitung aller örtlichkeiten der beiden Städte darstellt als alles bisherige. Auch alle Geschäfte und Werkstätten sind darin angeführt. Aus ihr läßt sich nicht nur ersehen, auf welchem Stockwerk sich die Zimmer befinden, sondern auch, ob sie zum Hof hin oder zur Straße hin liegen. Die differenzierte Qualifizierung ermöglichte, Vorschläge zu machen, welche Abgeordnete welchen Ranges jeweils untergebracht werden könnten. Diese Konskription hatte nämlich Palatin Joseph mit dem Hinweis anfertigen lassen, daß die sich stark entwickelnden Schwester­städte fähig sein müßten, das Parlament aufzunehmen, wie auch 1790 und 1792. Dem zum Trotz wurde der Landtag dennoch nach Preßburg berufen, wo er sich sich freilich beim Nahen Napoleons, ohne einen Entschluß gelaßt zu haben, auflöste. In den Verzeichnissen von 1437 und 1805 ist die Zahl der Wohnräumlich­keiten im Burgviertel nahezu gleichgroß, während die Zahl der Wohnhäuser beinahe auf die Hälfte abgesunken ist. Die Gebäuden waren größer geworden, die Höfe weiter, es wurde lockerer und niedriger gebaut, und die öffentlichen Flächen und Gebäuden hatten bedeutend an Ausdehnung gewonnen. Dieser scheinbarer Widerspruch ist dadurch zu erklären, daß die beiden Schriften auf verschiedener Ebene und mit verschiedener Absicht hergestellt wurden. Das „Hausexemplar" des Jahres 1805 beschäftigt sich mit den gesamten Örtlichkeiten, zieht die ungeeigneten ab und stellt diejenigen fest, die in Anspruch genommen werden könnten, um in dem Bericht an den Palatin eine verläßliche Zusammen­fassung zu geben. Die frühere Konskription dagegen ist selbst eine Summierung, die nach Stadtviertel aufgegliedert vom Standpunkt der Beherbergung fest­gestellte Angaben liefert. Alte Häuserverzeichnisse von Buda. 1. Bild Bauwerke im Burgviertel zwischen 1784 und 1792. 57 2. Bild Plan von Johann Lipszky aus dem Jahre 1810. Ergänzung zu den Anmerkungen. 57 Auf eine heutige Stadtvermessung projizierten wir einen von der KK Landesbau Direction für Ungarn (1792) herausgegebenen Plan. Die sich auf die Bauten beziehenden Angaben übernahmen wir unverändert aus der Beilage zum Hoheitsgesuch Budas des Jahres 1792. (FL. Loc. Ant. 655.) 77

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