Tanulmányok Budapest Múltjából 19. (1972)

Rózsa Miklós: A budai Auguszt cukrászda = Die Konditorei Auguszt in Buda 393-432

Aufsätzen und die Edelporzellanschmuckgegenstände bieteten der Konditorei — unverändert während der ganzen Zeit ihres Bestehens — eine ganz eigene Stimmung. Ihre Werkstatt gehörte zu den am besten eingerichteten, zielgerecht und auch schon die arbeitshygienischen Forderungen weitgehend berücksichti­genden, modern und schon von Anfang an mit Maschinen ausgerüsteten Kon­ditoreiwerkstätten. Joseph Auguszt der zu den führenden Konditoren Ungarns in der Neuzeit gehörte und mit dazu beitrug, die Entwicklung des heimischen gastronomischen Geschmacks auf eine hohe Stufe zu bringen, öffnete seine Konditorei am 24. Dezember 1944 zum letzten Mal. Unter der darauf folgenden siebenwöchigen Belagerung Budapests fiel die Konditorei den Luftbombardierungen zum Opfer. Schwer krank, materiell zugrundegerichtet, hatte Joseph Auguszt nicht mehr die Kraft, seinen Betrieb neu zu eröffnen. 1946 zeichnete ihn mit einstimmigem Beschluß die Gewerbekörperschaft der Budapester Zuckerbäcker in Anerkennung seiner löblichen Verdienste um die Pflege und glänzende Entfaltung des Zucker­bäckerhandwerks mit einer Ehrenurkunde aus. Bei seinem Tode im Jahre 1948 erwähnte die Presse, daß mit seiner Konditorei und ihm auch ein Stück Ge­schichte dahingegangen sei. 1947 errichtete an derselben Stelle, jedoch mit einer wesentlich kleiner ge­planten Produktion und mit kleinerem Geschäftslokal als vorher, der Enkel des Gründers, der 1912 in Budapest geborene Elemér Auguszt, eine neue Konditorei. 1930 hatte er die Reifeprüfung abgelegt, 1931 beendete er die Lehrzeit bei dem prominenten Budapester Konditor Rezső Hauer, bildete sich dort und auch bei seinem Vater weiter und arbeitete schließlich bei seinem Vater. 1942 legte er die Meisterprüfung ab. Hinsichtlich der hervorragenden Qualität der Erzeugnisse der 1947 eröffneten Konditorei, des Charakters und der Einrichtung des Geschäftslo­kals setzte er die Tradition der Tätigkeit von zwei Generationen fort, die der junge Meister sowohl in der Auswahl, als auch in der Verkaufsweise mit den An­sprüchen der neuen Zeit durch entsprechende Neuerungen in Einklang brachte. 1951 übernahm ein staatliches Unternehmen die Konditorei des Elemér Auguszt. Seitdem ist dort ein Gastgewerbebetrieb mit einem anderen Charakter ein­gerichtet worden: ein Espresso mit Musik und Tanz. Die Studie arbeitet die Geschichte der nahezu hundert Jahre bestehenden Zuckerbäckerei bzw. Konditorei mit der Ausführlichkeit der Betriebsgeschichts­schreibung unter Verwendung von archivalischen und anderen Quellen auf. Bei der Darstellung der Gründung berücksichtigt sie die Umstände der Stadt­geschichte. Sie vermittelt die biographischen Angaben zum Gründer, Fortführer und neuen Gründer sowei deren fachliche Tätigkeit. Mit topographischer Ge­nauigkeit werden die wechselnden Stellen der Betriebstätte, sowie der Filial Geschäfte dargestellt. Sie beschreibt die Räumlichkeiten des Betriebs, darunter mit bis ins Detail gehender Genauigkeit die Einrichtungen der vom stadtge­schichtlichen Standpunkt her wichtigen Konditorei am Christinen-Platz Nr. 3, sowie des 1915 im Schöße der Budaer Berge, im Hűvösvölgy (Kühles Tal), als eine Sehenswürdigkeit von Budapest eröffneten Filial Geschäftes, des Auguszt­Pavillons und dessen prächtigen Gartenlokals. Die Studie zeigt, mit welchem Entwicklungstempo aus der kleinen Zucker­bäckerei seit der Gründung eine der bekanntesten, eine volkstümliche und glänzend eingerichtete Konditorei von Budapest wurde. Der Verfasser hat auch darauf gerichtete Berechnungen mit den Methoden der mathematischen Statistik angestellt. (S. Fußnote Nr. 39. und 43.) Weil sämtliche entwicklungsbestimmen­den Faktoren wegen der Vernichtung eines Teils der Quellen bei der Ziehung der Schlußfolgerungen nicht berüchsichtigt werden können, mußten wir uns der 431

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