Tanulmányok Budapest Múltjából 19. (1972)

Felhő Ibolya: Buda elsősége a tárnoki városok között = Budas, Vorrangigkeit unter den Tavernikalstädten 153-178

Archiv der Tavernikalstädte zurück. In einer feierlichen Veranstaltung, mit Trommeln und Trompeten begleitet, überführte man das Archiv vom Schauplatz der Tavernikalsitzung Pest in das Stadthaus von Buda. Auf die Abhaltung der Sitzungen des Tavernikalgerichts in Buda mußte die Stadt jedoch noch immer warten. Erst nach mehr als 200 Jahren, im August des Jahres 1748, hielt man eine Tavernikalsitzung wiederum in Buda ab. Regel­mäßig wurde allerdings erst seit 1770 zum Versammlungsort der Tavernikals­sitzungen, bis zum Jahre 1849, als das Tavernikalgericht aufgelöst wurde. In dem gemeinsamen Archiv der Tavernikalstädte bewahrte man außer dem Protokollbuch in erster linie sich auf Tavernikalrechte beziehende Privi­legbriefe aus der Zeit seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts, auf. Das „con­servatorium tavernicale" war also ein Archiv, dazu berufen, die Rechte zu sichern, auf Grund derer das Tavernikalgericht seine Arbeit verrichten konnte, und das sein Bestehen und seine Pflege dem Umstand zu verdanken hat, daß die Tavernikalstädte ständig darauf bedacht waren, ihre privilegierte Stellung aufrechtzuerhalten. Hier wurden auch die Schriften, die im Zusammenhang mit der späteren Aufnahme anderer Städte unter die Tavernikalstädte ge­wechselt wurden, untergebracht, darüberhinaus die Auszüge von Entschei­dungen, die auf Tavernikalsitzungen gefällt wurden, sowie Schriften über einzelne konkrete Angelegenheiten, die auf den Sitzungen behandelt wurden, und Briefe der Tavernikale, Vizetavernikale und Tavernikalstädte. Später allerdings, wahrscheinlich seit 1733, wurde die Handabung des Tavernikal­protokollbuches von der übrigen Schriften des conservatorium tavernicale abgezweigt. Die Protokollbücher gelangten nämlich in die Bewahrung des neben dem Tavernicus arbeitenden Tavernikalamts. Das 1733 Buda übergebene „conservatorium tavernicale" gelangte im Laufe der Zeit in Vergessenheit, seine Schriften wurden im Archiv der Stadt Buda nicht gesondert bewahrt. Nur ein 1746 angefertigtes Register lenkte 1958 die Aufmerksamkeit des Verfasserin auf sein ehemaliges Bestehen. Mit Hilfe des Registers gelang es schließlich, fünf Urkunden jenes Archivs zu finden — die Privilegurkunden König Rudolfs aus dem Jahre 1602 und eine darüber aus­gestellte Bestätigungsurkunde von Miklós Istvánffy — u. z. im Archiv der Stadt Buda, weitere acht Schriften im ungarischenLandesarchiv, in dem dort bewahrten Archiv der Tavernikale. Somit bewahren insgesamt dreizehn Schriften und das 41 Posten umfassende Register aus dem Jahre 1746 die Erinnerung an dieses von mehreren Städten gemeinsam geschaffenes Archiv, das in Ungarn zu den doch ziemlichseltenen Archivtypen gehört. 178

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