Tanulmányok Budapest Múltjából 18. (1971)
Kubinyi András: Budai Kakas János és történeti feljegyzései = Johannes Kakas de Buda und seine historische Aufzeichnungen 59-79
Doktoratsprüfung wurde in die Matrikel der Universität zu Padua am 8. Oktober 1511 eingetragen, es scheint also, dass er sich aus Bologna nach seinem Vaterland heimkehrend in Padua doch mit Erfolg versuchte. Der auf seine Studien in Bologna stolze Kakas verschwieg diesen Umstand in seinem Tagebuch. In seinen Aufzeichnungen weist er zwar auf seine Doktorwürde hin, schreibt aber kein Wort darüber wo er diese erworben hat. Heimgekehrt trat er in den Dienst von György Szatmári, dem Bischof von Pécs und königlichem Kanzler, der den jungen Doktor hochschätzte. Er ernannte ihn zu Domherrn bei dem Domkapitel von Pécs, und später erteilte er ihm eines der ansehnlichsten Benefizien des Domkapitels, das Lektorat. Zuletzt kommt der Name von Kakas in den Quellen im Jahre 1517 vor. Die Lebensbahn von Kakas ist unter den hauptstädtischen Bürgerssöhnen nicht typisch. Obzwar viele Söhne des Budaer Patriziats und des Mittelbürgertums die Universität zu Wien oder Krakau besuchten, erwarb sich ein grosser Teil dieser nie einen akademischen Grad, beendete die Studien nicht, sondern ging nur deshalb ins Ausland damit er nach einem 1 — 2 jährigen Aufenthalt als welterfahrener gute Beziehungen besitzender Kaufmann, eventuell als Mitglied des Stadtrates aus seinen Erfahrungen Nutzen ziehe. Der akademische Grad war in Ungarn nicht wichtig. Bei den Zentralbehörden und Gerichten benötigte man vorwiegend im Lande geschulte sogenannte Literati, die in dem einheimischen Gewohnheitsrecht versiert waren, Angestellte mit dem Doktorgrad wurden nur bei den kirchlichen Gerichten oder bei der Königlichen Kanzlei, in diplomatischen Angelegenheiten, beschäftigt. Vor Kakas schwebte diese Laufbahn, und er erreichte sie auch im Dienste des Kanzlers. Wahrscheinlich benötigte er zu seinen Studien auch Unterstützer. Es ist beinahe sicher, dass seine Studien in Bologna vom Kanzler Szatmári unterstützt wurden. Dieser Kaschauer Bürgerssohn Hess mehrere begabte Jungen in Italien studieren, so müssen wir auch Kakas unter diese rechnen. Zu gleicher Zeit wie Kakas studierte dort auch der Neffe des Kanzlers, der Probst Lőrinc Krestschmer, dessen Bruder später Tuchhändler in Buda war. Das Tagebuchschreiben ist wahrscheinlich die Folge der Wiener Studien von Kakas, . Cuspinian hat ja sein eigenes Tagebuch in der anderen Ausgabe derselben Kalenders geführt. Kakas schrieb das Tagebuch nicht gleichzeitig mit den Ereignissen, er übernahm die Eintragenden nachträglich aus einem heute schon verlorenen und ,, liber memorialis" genannten autobiographischen Vormerkungsbuch . 79