Tanulmányok Budapest Múltjából 18. (1971)

Bácskai Vera: Pénz- és áruhitel Pesten a XVIII. század második felében = Geld- und Warenkredit in Pest in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 161-185

Industrieunternehmungen angelegt, es schien sicherer zu sein das Geld behutsam in kleinere Anleihen auf Zins zu geben. Bloss 27 Gläubiger haben anlässlich eines Kreditgeschäfts eine 5 000 Gulden übersteigende Summe kreditiert, 2/3 davon waren Adelige, die übrigen aber grösstenteils Kaufleute. Schon die meistens unbedeutenden Summen der Kredite lassen es vermuten, dass die Anleihen zur Deckung alltäglicher Ausgaben, zur Herstellung kleinerer Schaden und nicht zur Gründung grösserer Unternehmungen dienten. Die Zusam­mensetzung der Schuldner und die Jahresdurchschnittssumme der Schulden per Person bei den einzelnen Schichten der Schuldner zeigt, dass die höchsten Kredit­summen der Adel genossen hat. Aus dem Kreis des Bürgertums erhielten die Kaufleute in erster Reihe bedeutende Geldanleihen. Unter den die grössten Kredite geniessenden figurieren Handwerker nur mit geringer Anzahl, wir finden unter diesen vorwiegend die Vertreter der animalischen Produkte bearbeitenden Gewerbezweige wie auch einige mit teuerem Rohmaterial arbeitende Goldschmiede und andere Handwerker. Die Handwerker entliehen grössere Kredite meistens von ihren Handwerkergenossen oder von kirchlichen Instituten, im allgemeinen zwecks Erwerbung von Liegenschaften und zum Hausbauen. Die Kaufleute — be­sonders die Griechen — wandten sich an ihre Kaufmannsgenossen um Geld, aber auch die Adeligen gaben ihnen oft Anleihen von grösseren Summen. In den Intabulationsgrundbüchern finden wir zahlreiche Eintragungen über laufende Rechnungskredite und Wechselgeschäfte. Obzwar diese Eintragun­gen nur über ein kleines Fragment der Warenkredit-Angelegenheiten berichten, können auch diese fragmentarischen Angaben — in Ermangelung von umfassen­derem Quellenmaterial — über die Haupttendenzen der Gestaltung der in- und ausländischen Warenkredit-Verbindung en einen Anhaltspunkt bieten. In der behandelten Periode besitzen wir Daten über laufende Rechnungs­resp. Wechselgeschäfte von insgesamt 138 Pester Kaufleuten mit 146 ausländischen und 62 ungarländischen Kaufleuten. Die Summe des während zwei Jahrzehnte geliehenen Warenkredits beträgt cca 700 000 Gulden, — davon überstieg die Summe der ausländischen Guthaben 600 000 Gulden. Die laufende Rechnung­Verbindungen der einzelnen Kaufleute waren im allgemeinen sehr kurzlebig. Auf Grund der Vergleichung der Warenkreditverbindungen aus den 1770-er und 1780-er Jahren können wir ersehen, dass auch die fragmentarischen Daten über diese kurze Periode von dem Vorstossen der österreichischen und in erster Linie der Wiener Kaufleute zeugen, die in den 1780-er Jahren fast alle ihre anderen aus­ländischen Konkurrenten in den Hintergrund drängten. Im Gegensatz zur Verengerung der ausländischen Verbindungen wiesen die inländischen Verbin­dungen eine sich erweiternde Tendenz auf: die Pester Kaufleute standen mit den Kaufleuten von immer mehr ungarischen Städten in Kreditverbindung und auch der Wert der von diesen gekauften Waren stieg bedeutend. 185

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