Tanulmányok Budapest Múltjából 16. (1964)
Nagy Lajos: A Víziváros XVII. század végi topográfiája = Die Topographie der Wasserstadt zum Ausgang des 17. Jahrhundert 181 -249
des 1695-er Zaiger abweichen. Die der Abhandlung beigelegte Karte stellt das Grundstücknetz der Wasserstadt auf Grund des 1695-er Zaigers dar, enthält die Grundstücknumerierung des Jahres 1695, und führt die auf die Qualität und auf den Zustand der auf den Grundstücken stehenden Gebäude, sowie auf die Bauart bezüglichen Angaben an. * * * Die in 1695 zusammengeschriebenen, also bis dahin in der Wasserstadt verteilten 284 Grundstücke liegen auf dem von der nördlichen Stadtmauer der Wasserstadt, von der Donau, von der heutigen Jégverem-Gasse, Hunyadi János-Strasse, Iskola-Gasse, BatthyányGasse, Kapás-Gasse, Horvát-Gasse begrenztem Gebiet. Dieses Gebiet ist nicht blos um vieles kleiner als jene Fläche die als Wasserstadt heute bekannt ist, sondern auch als jene welche im 18. Jahrhundert so bezeichnet wurde. Auch aus der Reihenfolge der Zusammenschreibung ist es ersichtlich, dass das Gebiet Kroatenstadt, im 18. Jahrhundert Krawaten-Gasse benannt, — was nicht nur zur Bezeichnung einer Gasse, sondern für einen ganzen Stadtteil benutzt wurde — sich von der Wasserstadt auffallend trennte. Auf den Grundstücken dieses Gebietes sind Steinmauerreste selten, lediglich in ein bis zwei Fällen angeführt, und auch diese nur im inneren Teil des Gebietes, bei den übrigen Grundstücken steht nur die Bemerkung schlecht gebaut. Am nördlichen Teil der Ganz-Gasse, bei den zu der Stadtmauer zu auslaufenden und bei den, in der heutigen Horvát-Gasse (Kroatengasse) liegenden Grundstücken scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass die Formen der Grundstücke das Ergebnis der vereinheitlichenden Regulierung sind, die wegen der beträchtlichen Zerstörung dieses Gebietes bei der Grundstückverteilung durchgeführt wurde. Lediglich die Grundstückeinteilung des Gebietes das zwischen der Medve-Gasse, der Ganz-Gasse, der Kacsa-Gasse und dem Königsbad liegt, mochte die früheren Grundstückformen bewahren. Innerhalb der Wasserstadt scheint der zwischen der Fő-Gasse, Csalogány-Gasse, Kapás-Gasse und Kacsa-Gasse liegende Teil ein der Kroatenstadt ähnliches, einheitliches, zusammenhängendes Gebiet zu sein. Die Anordnung der Grundstücke und das Strassennetz dieses Gebietes weisen entschieden darauf hin, dass von einer einheitlichen Siedlung die Rede sein mag, deren Mittelpunkt im Mittelalter die an der Ecke der heutigen Csalogány utca (Lerchengasse) und Medve-Gasse (Bährengasse) stehende St. Peterskirche bildete. Die Lage der Grundstücke in diesem Teil der Wasserstadt ist fast ausschliesslich von ostwestlicher Richtung, und dieses Grundstücksystem hat den früheren Zustand bewahrt. Es kann der vielen bestehenden, gut erhaltenen Mauern und Fundamente wegen nicht daran gedacht werden, dass hier nach der Befreiung von der Türkenherrschaft eine Neuordnung, eine Regelung der Grundstücke durchgeführt worden wäre. Auf diesem Gebiet befanden sich 95 Grundstücke und der Zaiger gibt Steinmauern auf 45 Grundstücken, erhalten gebliebene Fundamente auf 7, Lehmmauern auf 7 Grundstücken an und bei 15 steht nur: ist schlecht gebaut. Unbebaute Grundstücke gab es 21. Durch Gebäude oder Gebäudereste sich gut abzeichnende Strassenlinien sind: die heutige Fő-Gasse, die Westseite der Gyorskocsi-Gasse, einzelne Ecken der Batthyány- und Csalogány-Gassen, und hauptsächlich die beiden Seiten der am Ende des 17. Jahrhunderts Truckhene-Gasse bennanten Strecke. Die nordsüdliche Achse dieses Siedlungsteiles dürfte also die Truckhene-Gasse gewesen sein, die von der Kirche südlich zur Donau, zur Siedlung um die heutige Kapuzinerkirche, und so mittelbar zum Wassertor der Festung führte, und nach Nordwesten zur Stelle, wo die Stadtmauer der Wasserstadt am Ende der heutigen HorvátGasse unterbrochen war. Hier befand sich am Ende des 17. Jahrhunderts ein Tor oder ein Ausgang. Dieses Tor bestand hier bereits im Mittelalter und bot eine unmittelbare Verbindung einerseits der Festung und anderseits der um die St. Peterskirche liegenden Siedlung, mit den nördlich von der Stadtmauer gelegenen Siedlungen. Jene Grundstücke die erkenntlich waren forderte 1695 die Kammer vom Militär zurück und erhielt sie auch wider. Die Verminderung des Fortificationsgebietes fand im Jahre 1696 statt, und zu dieser 247