Tanulmányok Budapest Múltjából 12. (1957)
Zakariás G. Gábor: Adatok Buda építészetéhez a XIX. század első felében = Beiträge zur Frage der Architektur Budas in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 279-312
Die Regelung enthält acht Punkte und schreibt u. a. vor, daß nur Baumeister oder Zimmermeister bauen dürfen, daß die Pläne eines jeden Bauvorhabens in zwei Exemplaren der Kommission zur Genehmigung vorzulegen seien,-daß von den genehmigten Plänen nicht abgewichen werden darf. Des weiteren nimmt die Regelung auf die Vorschriften der Brandverhütung, die Verwendung guten Baumaterials und bauästhetischen Gesichtspunkte Bezug. Die Baucommission bestand von 1811 bis 1850. Bis 1827 beurteilte sie 392 Bauentwürfe. Die Pläne aus den Jahren nach 1827 sind nur teilweise erhalten ; insgesamt 15 sind auf uns gekommen, doch dürfte es nach der Registrierungsnummer zu urteilen, bis 1845, 56 gegeben haben. In der Burg, die das Zentrum der Staatsverwaltung war und wo die schönsten Paläste lagen, sind 21 Bauprojekte erhalten geblieben. Die wichtigsten sind : Bécsikapu tér 8, Országház utca 6 und Táncsics Mihály utca 13 ; alle drei sind Werke von Mihály Weixelgärtner. Das Haus Országház utca 19 ist das Werk von Carlo Eberl. Das Palais Eszterházy, Tárnok utca 9 und das Spiess-Haus Úri utca 22 stammen von unbekannten Baumeistern. In der Víziváros (Wasserstadt), die mit ihren geschmackvollen stockhohen Häusern einen städtischen Charakter hatte, sind 129 Bauten bekannt. Die bedeutendsten sind : das Eckhaus Donáti utca 32, das von József Dankó jun. für sich selbst gebaut wurde, das Haus Fő utca 18 von Carlo Eberl und Fő utca 20 von András Dankó. Das Falk-Diestinger-Haus Gyorskocsi utca 3 und das Haus Csalogány utca 13 stammen von József Eckermann sen., ebenso Fő utca 82—86, das Gebäude des Königsbades, dessen Fassade vermutlich nach den Projekten des Brunnenmeisters Mátyás Schmidt erbaut wurde. , . . Im Stadteil Országút (I^andstrasse), der von seiner Hauptstraße abgesehen einen ländlichen Charakter hatte, sind die Projekte von 61 Bauten bekannt. Die wichtigsten sind : das Haus Buday I^ászló utca 10, das vom Eigentümer, dem Kunsttischler Xavér Ferenc Frank für sich selbst entworfen wurde. Diese Gegend (Buday Dászló u., Kút u., Rózsahegy u., Zivatar u.) wurde größtenteils nach der Parzellierung des Jálícsschen Weingartens ausgebaut. Újlak (Neustift) war ebenfalls ein Stadtteil von ländlichem Charakter, wo nur unbedeutende Bauten ausgeführt wurden. Die großen öffentlichen Bauten, die zu dieser Zeit errichtet wurden, wie das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und das Kaiserbad kommen unter den erhaltenen Bauentwürfen nicht vor. Im Tabán, das nur in der Hauptstraße ein städtisches Gepräge hatte, in den übrigen Teilen jedoch wie eine Landsiedlung aussah, wurden 130 Bauten ausgeführt. Die wichtigsten sind : das Haus Apród utca 10, das Haus Döbrentei utca 9 von József Eckermann sen. und das Sághy-Haus Döbrentei utca 15 von einem unbekannten Meister, sowie andere schöne Häuser, die später abgerissen wurden. In der Krisztinaváros (Christinastadt) — der Gartenstadt Budas — ist von den 50 Bauten kein einziges von Bedeutung auf uns geblieben. Die Bebauung der Budaer Berggegend begann in den Jahrzehnten, als die Baucommission noch fungierte, doch ist kein einziges Projekt in unserem Material vorhanden, entweder weil die Baumeister und die Bauherren Pester waren, oder weil die Häuser in den Außenbezirken lagen. Wir wissen von etwa 50 Villen und Gasthöfen, daß sie zu dieser Zeit bereits bestanden, doch konnten die Daten dieser Bauten bisher nicht ausfindig gemacht werden. Über die einzelnen Baumeister konnten wir bisher folgendes feststellen : József Buttant ( Boullandt) wurde zu Fridwald in Böhmen geboren. Mitglied der Zunft wurde er am 6. Januar 1806 und starb am 22. November 1827. Aus der Zeit von 1811 bis 1820 haben wir acht seiner Baupläne. Sein bedeutendstes Werk, das Projekt des Observatoriums auf dem Gellért-Berg (1813), kommt in unserem Material nicht vor. Die Rolle Bullants war in diesem Fall eher die des Ausführers, denn der ideelle Plan stammte von dem Astronomen János Pasquich. András Dankó stammt aus Hohenfurt in Böhmen. Er wurde am 15. Juni 1811 Zunftmitglied. Von 1811 bis 1821 wurden 43 seiner Projekte genehmigt, 310