Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

10. Anhang - 10.2. Konservierung römischer Baudenkmäler in Budapest in den Jahren 1969-2002 (Paula Zsidi)

10.2. KONSERVIERUNG RÖMISCHER BAUDENKMÄLER IN BUDAPEST IN DEN JAHREN 1969-2002 Die archäologischen Ausgrabungen der zurückliegenden For­schungsperiode haben unter anderem zahlreiche Baudenkmäler an den Tag gebracht, die vom Standpunkt der Stadtgeschichte herausragende Bedeutung besitzen. Meist wurden die im Stadt­kern liegenden Denkmäler im Rahmen der Stadtentwicklung den Möglichkeiten entsprechend konserviert, restauriert und dem modernen Stadtbild angepaßt (PÓCZY 1984/1, 21-22; NÉMETH 1991/1, 95). Die im Folgenden aufgezählten und auch heute zu besichtigenden Elemente des römischen Erbes sind Dank der in den vergangenen Jahrzehnten eingeleiteten denkmalpflegerischen Maßnahmen erneut wichtiger Bestandteil der Stadt geworden, neben diesen wurden aber auch zahlreiche früher restaurierte Denkmäler erneuert bzw. ergänzt (KAI­SER-PÓCZY 1985, PÓCZY 1993, ZSIDI 1993/2). Zivilstadt von Aquincum Heiliger Bezirk bei der Quellenfassung am Ausgangspunkt des Aquädukts (Budapest, III. Stadtbezirk, Piroska utca 1.) Von den Überresten der Gebäude des ehemaligen heiligen Bezirkes beim Ausgangspunkt des das Legionslager, die Zivil­und die Militärstadt von Aquincum mit Wasser versorgenden Aquädukts sind die Fundamenten eines Heiligtums sowie ein Detail der Kanalisation noch als die Ergebnisse der Ausgra­bungen im Jahren 1960 zu besichtigen. Die vor einigen Jahren durchgeführten Ausgrabungen brachten neben mittelalterlichen und neuzeitlichen Denkmälern Reste weiterer Brunnenhäuser (Quellheiligtum) zutage. Auch von diesen hat man ein Detail auf dem Strandgelände erhalten. Archäologe: Klára Póczy (1964) und Orsolya Láng (2000­2001) Amphitheater (Bp., III., Zsófia utca 1.) (Abb. I.) In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts freigelegtes und für Besucher geöffnetes Rundtheater. Hier kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu Nachgrabungen und anschließend zur Konservierung der Ruinen. Als neues Element der Rekon­struktion wird auf der Südseite des Westtores das zwischen­zeitlich zerstörte Nemesis-Heiligtum angedeutet. Archäologe: Klára Póczy und Gyula Hajnóczi (1970) Architekt: Agnes H. Vladár, Gyula Hajnóczi, Tamás Mezős Nördliche Stadtmauer (Bp., III., Ecke Szentendrei út—Római út) (Abb. 2.) Von den die Zivilstadt umgebenden Wehranlagen ist gegen­wärtig westlich des Nordtores ein rekonstruierter Abschnitt der Stadtmauer aus dem 2.-3. Jahrhundert zu sehen, und zwar an der Stelle, wo das Wasserleitungssystem die Mauer durchquerte. Die fast zwei Meter breite, von Zinnen bekrönte Stadtmauer begleitete außen ein Wassergraben und innen ein als Umgang dienender Erdwall. Archäologe: Klára Póczy (1975) Architekt: Gyula Hajnóczi Ruinen der Zivilstadt Aquincum (Bp., III., Szentendrei út 139) (Abb. 3.) Die in den 1960er Jahren begonnenen und sich nahezu auf das ganze Gebiet erstreckenden Konservierungen im Ruinen­gelände der Zivilstadt von Aquincum - das in erster Linie die Reste der seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts freigelegten Gebäude des ehemaligen Stadtzentrums umfaßt - wurden Anfang der siebziger Jahre abgeschlossen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden die Ruinen des großen Heiligtums, der westlichen Seite der Basilika, des Peristylhauses, der Ladenreihe, des grossen öffentlichen Bades, der Markthalle

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