Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.5 Nutzung der zur Siedlung gehörenden Gebiete - 5.5.3. Territorium des Municipiums - Villen und Dörfer (Paula Zsidi)

die zum Municipium Aquincum gehört haben, im Allgemeinen das Hauptgebäude (pars urba­na) bzw. Teile davon erhalten blieben (VISY 1994, 428). Lediglich im Falle der sog. Villa Mocsárosdűlő kennen wir auch einzelne Ele­mente des pars rustica, und im Falle der am Fundort Kaszásdűlő-Szőlőkert utca freigelegten Villa könnte es sich bei einigen Überresten um Elemente des Wirtschaftsteils handeln (ZSIDI 1999/3, 108). In der vorangegangenen Forschungsperiode hat die Forschung anhand der Maße, Grund­risse bzw. Innendekoration auch die Architektur der bekannten Villengebäude analysiert (POCZY 1971). 18 Von fünf der 18 bekannten und vermu­teten Villen ist uns die Grundrissanordnung mehr oder weniger bekannt. Die Gebäude mit auswert­barem Grundriss vertreten drei Typen (POCZY 1971, 95). In der Mehrzahl gehörten sie zum Typ mit Mittelkorridor (Békásmegyer, Kaszásdűlő­Csikós utca). (Abb. l.a—b) In diesen Gebäuden konnten nur ein oder zwei Räume beheizt wer­den, die Räume hatten Terrazzofußboden. Unter den Elementen der Gebäudedekoration begegnet man hier den Stuckverzierungen bescheidenerer Qualität. Bei der anspruchsvolleren Variante die­ses Typs wurde auf der Achse des Mittelgangs eine Apsis errichtet (Csúcshegy II, Mocsárosdűlő). Beim dritten Grundrisstyp (Villa am Csúcshegy) befand sich die Porticus an der Seite des Hau­ses, während die Apsis auf dessen Querachse lag. Ein zu letzterem Typ gehörendes Villengebäude verfügte über allen Komfort des Urbanen Lebens (Leitungswasser, Fußbodenheizung, Kanalisati­on) und eine luxuriöse Innendekoration (Stuck, Fresken). Das Hauptgebäude der am Fundort Mocsárosdűlő freigelegten Villa war mit einem Bad ausgestattet. 19 (Abb. l.c) Die Räume 8 bzw. 9 im Hauptgebäude der Villa Kaszásdűlő-Csikós utca mögen vielleicht ein Heiligtum beherbergt haben (ZSIDI 1991, 144). 18 Gy. Hajnóczi, Pannónia villaépítészete [Die Villenarchitektur Pannoniens]. Építés-építészettudomány 1-2 (1975) 1-61; s. dazu die kritischen Anmerkungen von LÁNYI 1990/2, 361, Anm. 6. 19 Grabung E. Márity 1989, Plan 7, Nr. 13. Abb. 1. Grundrisse der neuergabenen Villen­gebäude von Aquincum: a. der Villa in Békásmegyer (nach K. Póczy), b. der Villa Kaszásdűlő - Csikós utca, c. der Villa Mocsáros­dűlő (nach E. Márity) i-.-.-.-.-i Lehmboden

Next

/
Thumbnails
Contents