Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)
5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.4. Die Zivilstadt von Aquincum - 5.4.4. Neue Elemente in der Topographie der Zivilstadt von Aquincum - 5.4.4.1. Verkehrsverbindungen, Wehranlagen, Straßennetz (Paula Zsidi)
Abb. 4. Fundament des außen an den westlichen Stadtmauerabschnitt angebauten Torturmes schnitt, in den ein Gebäudefundament aus einer späteren Periode der Römerzeit eingelassen war. Als Wehranlagen erwähnenswert sind auch jene bei den Ausgrabungen der letzten Jahre angetroffenen Spuren, die sich mit dem am Donauabschnitt der Zivilstadt ausgebauten römischen Uferschutz in Verbindung bringen lassen (ZSIDI 1999/1, 84-94). Schwierig ist die Deutung der Konstruktion insofern, als man das Objekt stillgelegt und dessen Elemente von ihrer ursprünglichen Stelle entfernt hat, weshalb nur der durch die Donauströmung stark in Mitleidenschaft gezogene Standort zu beobachten war. Westlich von diesem Objekt und parallel dazu verlief eine auf einem Damm verlegte Straße (ZSIDI 1999/1). Das innere Straßennetz der Zivilstadt Im östlichen Teil der Stadt, in dem Streifen neben der nordsüdlichen Hauptstraße, ist das Straßennetz der Zivilstadt von Aquincum relativ gut bekannt. Dieses Netz zeigt die auf den überlieferten Schemata ausgebauten, aber erst ab der Severerzeit in Gebrauch befindlichen Wege. (Abb. 6.) Das frühere Straßennetz der Stadt bedeckt eine rund 1,5 m dicke, von den Ausgrabungen kaum berührte Verfüllung. Infolge dessen ist die Frage der Anlage eines regelmäßigen Straßennetzes mit Insulae bis heute umstritten (MÁRITY 1992, 67; MÁRITY 1993, 138, 147: Abb. 2, 148: Abb. 3; ZSIDI 1997/1, 282, 287, Abb. 4.). 9 (Abb. 7.) Die neuen Grabungsergebnisse haben zu dem aus früherer Zeit bekannten Straßennetz im östlichen Stadtteil nur wenig beigetragen. Das Gefüge des östlichen Stadtteils bestimmen die beiden sich rechtwinklig treffenden Hauptstraßen (cardo, decumanus). Obwohl die Trassen der Hauptstraßen in den vier Jahrhunderten Römerzeit im Großen und Ganzen unverändert geblieben sind, zeigen neuere Aufnahmen dennoch geringfügige Veränderungen (Breite, Struktur, Richtung). Bei einer Nachgrabung im Bereich der die nordsüdliche Hauptstraße begleitenden Ladenreihe stellte sich heraus, daß der Westteil der Straße verschmälert und deren 9 S. Anm. 8.