Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.4. Die Zivilstadt von Aquincum - 5.4.1. Die Erforschung der Zivilstadt, ihre geographische Lage (Paula Zsidi)

92; T. NAGY 1971/1). Doch unbestreitbar liegt der Ort an einem strategisch wichtigen Punkt, und zwar - wie gesehen - nicht nur an der Kreuzung traditioneller Handelsrouten, sondern auch am Ausgang eines aus dem Inneren der Provinz nach Osten führenden Tales (Solymár-Tal) und genau gegenüber der nördlichen Spitze einer der Donau ­Inseln (Óbudai-sziget). Dieser Umstand erlangte im Lichte der mit der römischen Besetzung befassten Forschungen der letzten Jahre besondere Bedeu­tung (KÉRDŐ 1997/1, 399-404). Auf Grund der rasch zunehmenden Zahl archäologischer Angaben über den Limesabschnitt von Budapest beginnt sich abzuzeichnen, daß die im 1. Jahrhundert erfolgte römische Okkupation genau diese das Hügelland von Buda zerklüftenden Täler als Aufmarschroute benutzt und an den Talausgängen ihre ersten Mili­tärlager errichtet hat. Ein Objekt an der Nordspitze der Óbudai-sziget (Óbudai-Insel) drängt sich in der Reihe dieser an den Talausgängen erbauten Kastelle geradezu auf, eventuell als Gegenpol des am Südende der Insel befindlichen Truppenlagers. Die theoretischen Kenntnisse über den Ablauf der Besetzung des Limesabschnitts von Aquincum (KÉRDŐ 1997/1, 399) haben es ermöglicht, ein­zelne kaum interpretierbare archäologische Angaben älteren Datums in das historische und topographi­sche BÜd einzufügen. So zum Beispiel konnten das bei der Erforschung der südlichen Stadtmauer zum Vorschein gekommene frühere, in einzelnen Abschnitten systematisch abgebaute Befestigungs­system (ZSIDI 1990/2, 161.) oder die in der Struktur der Zivilstadt erkennbaren Besonderheiten (unregelmäßige Linie der Wehranlagen, die Stadt durchquerende, auf Pfeüern ruhende Wasserleitun­gen) nach und nach gedeutet werden. Paula Zsidi

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