K. Vég H Katalin: A Budapesti Történeti Múzeum Az alapítástól az ezredforduuóig (Monumenta Historica Budapestinensia 11. kötet Budapest, 2003)

DAS BUDAPESTER HISTORISCHE MUSEUM VON DER GRÜNDUNG BIS ZUR JAHRTAUSENDWENDE /ZUSAMMENFASSUNG/

weiterhin kam der Parteilenkung in der wissen­schaftlichen und kulturellen Tätigkeit eine große Rolle zu: Die Parteiorganisation des Museums wurde 1961 gegründet und nahm an der Lenkung der Institution teil, sie löste sich erst zur Zeit des Systemwcchsels auf. Im Jahre 1959 wurde die Entscheidung ge­troffen, daß in den wiederhergestellten Burgpalast kulturelle Institutionen einziehen sollten. Dem Budapester Historischen Museum wurde Gebäude „E" zugewiesen. 1967 zogen dann die Zcntral­direktion und die Abteilung Mittelalter aus dem Burgmuseum sowie einige Abteilungen des Kis­celler Museums hier ein. Das alte Burgmuseums­gebäude mußte die Institution abgeben. 1968 wurde in dem Kellersaal, der Reste des mittelalterlichen Palastes in sich birgt, der „Mittelalterliche könig­liche Palast in der Burg Buda" dem Publikum übergeben. Oberhalb dieser Räumlichkeit wiederum wurde die Ausstellung „Tausend Jahre unserer Hauptstadt" und später dann die ständige Aus­stellung „Archäologische Ausgrabungen in Buda­pest", in der auf zeitgemäße Art und Weise die Geschichte der Hauptstadt bis 1945 dargestellt ist, eröffnet. In dem Saal, der Sonderausstellungen vor­behalten ist, wurden in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche herausragende eigene oder Gastaus­stellungen aus dem In- und Ausland veranstaltet. Das Budapester Historische Museum organisierte aus mehreren Anlässen auch Ausstellungen im Aus­land, die teils der Pflege von institutionellen, teils der Pflege von internationalen Kontakten der Stadt und des Landes dienten. In den siebziger Jahren bekam die kulturelle Tätigkeit in der Arbeit des Museums ein größeres Gewicht. Zu dieser Zeit erschienen auch die Bände der Monographie „Budapest Története" (Geschichte von Budapest). 1974 kamen bei den Ausgrabungen auf dem Gelände des Burgpalastes gotische Skulp­turen von internationalem Ruf zum Vorschein, die auch heute noch ausgestellt sind. 1973 wurde in Ver­bindung mit der Errichtung des neuen Stadtzentrums in Óbuda mit der archäologischen Erforschung dieser Gegend begonnen, die bedeutende Ergebnisse aufzuweisen hatte und für das Museum viele Jahre die Bewältigung großer Aufgaben darstellte. Das zahlreiche Fundmaterial verursachte bei der Restau­rierung und Aufarbeitung einen immer größer werdenden Rückstand, und auch Lagerungsmangel trat auf. Erst mehr als zwei Jahrzehnte später kam es zur Lösung dieser Probleme. In den achtziger Jahren stellte die Museumsleitung die wissenschaftliche Arbeit in den Vordergrund, es kam aber auch zur Durchführung großangelegter historischer Ausstel­lungen. Es wurde Aufgabe des Budapester Histo­rischen Museums den andern Museen des Landes bei der stadtgeschichtlichen Erforschung Hilfe zu leisten. Der Systemwechsel verursachte im Museum keine außerordentliche Situation, die Arbeit wurde kontinuierlich fortgesetzt. Die Bewältigung der Aufgaben allerdings wurde mehr und mehr durch die kritische wirtschaftliche Lage, die Verringerung der finanziellen Mittel erschwert. Ein Großteil der Aufgaben kann auch derzeit nur mit Unterstützung von außen verwirklicht werden. Seit Mitte der neunziger Jahre machte die Museumsleitung die museologische Grundtätigkeit, in erster Linie das Aufholen der archäologischen Inventarisierungs­rückstände, die Verbesserung des Kunstgegenstands­schutzes und der Lagcrungssituation, zur wichtigsten Aufgabe. Die Situation der archäologischen Samm­lungen wurde durch die Errichtung eines schon lange geplanten Lagergebäudes für das Museum von Aquincum durch die Regierung zwecks Überführung der selben aus dem Károly-Palais etwas verbessert. Das Gebäude wurde im Jahre 2000 fertiggestellt, und die Abteilung Antike sowie die Abteilung Ur­und Völkerwanderungszeit konnten entsprechend untergebracht werden. Es ist geplant, mit der Weiterentwicklung des Museums von Aquincum in der Hauptsstadt eine archäologische Forschungs­zentrale einzurichten, durch die dann auch die Lage­rung der anderen archäologischen Sammlungen gelöst werden würde. Weiterhin bedarf die Situation der im Kisceller Museum und anderen Lagerstätten aufbewahrten neuzeitlichen Sammlung einer Lö­sung. Durch die Überdachung des Barockhofes des sich im Palast befindenden Burgmuseums und die Umgestaltung des Empfangsaales konnten zeitge­mäßere Bedingungen zur Organisierung von Aus­stellungen und zum Empfang des Publikums ge­schaffen werden. Bis 1998 konnte die neue ständige stadtgeschichtliche Ausstellung von der Urzeit bis in die neueste Zeit vervollständigt werden. Zur Jahr­tausendwende der ungarischen Staatlichkeit, im Jahre 2000, erwarteten alle drei Gebäude (Museum von Aquincum, Burgmuseum und Kisceller Mu­seum) und Ausstellungsräumlichkeiten der Insti­tution die Besucher mit neuen Ausstellungen. Die Tätigkeit des Budapester Historischen Museums wurde 1998 von der Leitung der Hauptstadt mit dem „Pro Urbe"-Preis belohnt. Bei der Darlegung der Geschichte des Museums wurde nicht detailliert auf die Geschichte der ein­zelnen Abteilungen und Sammlungen eingegangen. Deren Aufarbeitung bedeutet eine weitere Aufgabe. Als Quelle für die vorliegende Arbeit dienten in erster Linie das archivarischc und museumshisto­rische Dokumentationsmaterial des Budapester Historischen Museums. Weiterhin wurde im Archiv der Hauptstadt Budapest, im Archiv des Unga-

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