Zoltán Bencze - György Szekér: Das Paulinerkloster von Budaszentlőrinc (Monumenta Historica Budapestinensia 8. kötet Budapest, 1993)

Zusammenfassung

Abschluss mit vier Seiten des Achtecks, sowie mit Achsenstrebepfeilern. Der Baugedanke der Achsenstrebepfeilern gehört zu den spannendesten Experimenten der Architektur Mitteleuropas in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Dieser "modernste" Baugedanke weist auf die Qualität dieses Bauteiles hin, es ist so mit der Hl. Paul der Eremite-Kapelle zu identifizieren. Während des Umbaus des Klosters wurde der Kreuzgang, zusammen mit dem Nord- und Westflügeln vergrössert. Die Hofmauer des Ostflügels wurde abgetragen und mit deh Umbau der Kreuzgangmauer entstand hier ein neuer Trakt mit einer Breite von 11 m. An der Stelle der früheren Kapelle des Abtes Priors errichtete man einen neuen, grösseren Bau. Das Klosterensemble erlebte seine weitere Vergrösserung Ende des 15.-Anfang des 16. Jahrhunderts. An der Südseite der dreischiffigen Kirche hess Márton Budai Kovács 1488 eine Kapelle errichten, zwischen 1486 und 1492 baute man an der Nordseite die Kapelle des Hl. Pauls des Eremiten um. Anfang des 16. Jahrhunderts, während der Zeit des Generalpriors Gregor II. entstand dann der neue Hauptchor der Kirche mit der Sakristei, sowie der Versammlungssaal. Nach den bisher gefundenen Steindenkmälern war der neue Hauptchor eine reich ausgebildete spätgotische Schöpfung mit einem Sternnetzgewölbe. Der neue Versammlungssaal könnnen wir vielleicht mit dem sog. "poligonalen Bau" identizifieren, der an der Stelle der abgetragenen Kapelle des Abtes (Priors) erbaut wurde. Seine Reste erlauben die theorische Rekonstruktion eines zehneckigen Gebäudes. Die Zentralbau-Gedanke war in der Architektur der Gotik immer vorhanden, sie stellt in der Spätgotik der Wende des 15/16. Jahrhunderts eine Lösung von höchstem Niveau dar, wie z.B. der Ostabschluss des Chores der Schlosskirche von Messenheim. Die weitere Freilegung des Klosters und die Bearbeitung des Steinmaterials werden uns hoffentlich ermöglichen, das Hauptkloster des einzigen in Ungarn gegründeten Ordens noch besser kennenzulernen.

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