Bánkúti Imre: Dokumentumok a szatmári béke történetéhez (BTM műhely 2. kötet Budapest, 1991)

Dokumente zur Geschichte des Friedenschlusses von Szatmár

DOKUMENTE ZUR GESCHICHTE DES FRIEDENSCHLUSSES VON SZATMÁR Einführung Der Friede von Szatmár wird unter diejenigen Ereignisse der ungarischen Geschichte gezählt, deren Ein­schätzung und Beurteilung sowohl in der Geschichtswissenschaft als auch in der öffentlichen Meinung bis heute noch keinen Abschluß gefunden haben. Obwohl es dabei so ist, daß zur Vorgeschichte des Frie­densschlusses und zum Verlauf eigentlich schon zur Genüge Quellenmaterial veröffentlicht wurde, so wird die hauptsächlich um die Einschätzung geführte Diskussion wohl erst dann beendet werden können, wenn es gelingt, weitere Quellen zu erschließen. Gerade das ist auch das Ziel dieser Veröffentlichung: Die Anzahl der Dokumente, die zu diesem Thema bereits veröffentlicht wurden, zu vergrößern. Unter ihnen befinden sich auch die Briefe Sándor Kârolyis und János Pálffys, die beide eine herausragende Rolle beim Friedens­abschluß spielten. Ein Teil davon war schon durch unsere Geschichtschreibung bekannt, aber jetzt erschei­nen sie zum ersten Mal in ihrem vollen Umfang. Unter der nicht geringen Anzahl von Quellenausgaben müssen wir unser Augenmerk vor allem auf zwei Stand­ardwerke zur Geschichte des Friedensschlusses von Szatmár richten. Zum einen auf die Arbeit Janos Pulays, „Der Szatmarer Friede". Er war Sekretär und Notar von Pálffy, und schrieb sein Buch während und unmittelbar nach den Ereignissen auf der Grundlage gesammelter Dokumente und natürlich eigener Erlebnisse. Insgesamt 68 Briefe und Dokumente sind enthalten, die Gesamtheit der Briefe angefangen mit dem vom 17. November 1710 (ein von Pállfy an Károlyi geschriebener Brief) bis hin zu dem an Pálffy gerichteten Dankschreiben Károlys III aus Barcelona vom 31. Juli 1711. Auch Károlyi bot Pulay Hilfe an und stellte ihm zahlreiche Dokumente aus seinem Archiv zur Verfügung, die auch heute noch, zusammen mit vielen anderen, wichtigen unveröffentlichten Schriften, separat aufbewahrt in dem Archiv der Familie Károlyi zu finden sind. Davon wählten wir auch mehrere für diese Veröffent­lichung aus. Die Arbeit Pulays aber war auch schon vor der Ausgabe von 1864 bekannt, weil 1859 János Török große Teile daraus veröffentlichte. Die andere grundlegende Arbeit ist die große Aktenpublikation Imre Lukinichs, deren Bedeutung vor allem darin hegt, daß sie das Material des Wiener Zentralarchivs für die Forschung zugänglich gemacht hat. Die veröf­fentlichten Schriften erhellten die Politik der Zentralregierung des Habsburgischen Reiches im Zusammenhang mit der Beendigung des Aufstandes: das allmähliche Hinwenden zu einer Kompromißlösung und die sozusagen ent­scheidende Rolle János Pálffys bei der Verwirkhchung dieser. In erster Linie nähmlich ist es sein Verdienst, daß er, die Interessen der ungarischen Aristokratie und des Adels vor Augen habend, die Niederschlagung des Freiheits­kampfes mit Waffengewalt verhindert hat. Die Quellenausgabe Lukinichs zeigt auch, daß Sándor Károlyi in dieser PoHtikfuhrung ein Partner wurde, indem er, im Gegensatz zu Rákóczi, die Annahme der Bedingungen des Hofes und des Friedensschlusses als die beste Lösung für das Land akzeptierte. Außerdem sind noch mehrere andere, vielleicht nicht ganz so umfassende und umfangreiche, Quellenschriften zu erwähnen. So zum Beispiel das Tagebuch Istvan Bivolinyis aus den Jahren 1710 und 1711. Dieser war zuerst Sekretär Bercsényis, später bei dem Baron László Ebergényi, der kaiserlicher Marschall war und bei den Vorbereitungen der Friedensverhandlungen auch eine Rolle mitspielte. Bivolinyi machte sich kurze lateinische Aufzeichnungen über die täglichen Ereignisse. Diese behandeln zwar eher perifere Ereignisse, sind aber nutzbringend bei der chronologis­chen Analyse. Das Werk László Szalays, eines bedeutenden ungarischen Historikers des letzten Jahrhunderts, das die Emigra­tion Rákóczis aufzuarbeiten versuchte, ein Fragment gebüeben; nur der I. Band erschien. Das Buch folgt, beginnend mit der Schlacht von Romhany und endend im Januar 1712, den Ereignissen in chronologischer Reihenfolge bis zum Schluß. Jedoch nur ein geringer Teil davon fällt in die Monate des Friedensabschlusses von Szatmár. Dies alles geschieht anhand von Auszügen (in ungarischer Übersetzung) aus Memoiren, Tagebüchern, Briefen und diploma­tischen Berichten. Wichtige Schriftpublikationen sind noch folgende: in erster Linie die aus dieser Zeit stammenden Briefbücher Rákóczis sowie die Briefe, die Bercsény aus Polen an den Fürsten schrieb. Viel neues Material bringt auch Luki­nichs neuere Publikation, in der er den (bei weitem nicht vollständigen) Briefwechsel Rákóczis und Károlyis bis zum

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