Budapest Régiségei 41. (2007)

TANULMÁNYOK - KONDOROSSY Szabolcs: Cseréppipák a budai Felső Vízivárosból

TONPFEIFEN AUS BUDA - VÍZIVÁROS Dank der aus Ober-Wasserstadt von Buda während den Ausgrabungen der letzten andert­halb Jahrzehnten geborgenen 217 Tonpfeifen gelang die Rolle der maßgebenden Stadt zu enthüllen. Die 126 Exemplare aus der Türkenzeit bedeuten auch im Landesmaßstab eine wichtige Zahl, obwohl der größte Teil aus überall vorkom­menden, türkischen Massenpfeifen besteht, derer detailierte Analyse und darunter die Separierung der sich als späten zeigenden Typen auf die Reihe kam. Das Bild der Existenz und Verbreitung der seltenen Typen ist auch exakter geworden. Davon zeigt sich Buda als originaler Herstellungsort einiger Stücke, während die hiesige unter­geordnete Rolle anderer, auf die Existenz anderer in- vielleicht ausländischer Herstellungszentren hinweist. Seiner geographischen Nähe ent­sprechend zeigt sich die größte Ähnlichkeit mit dem Material aus Esztergom. Das Vorkommen in türkischem Kontext und das türkischartige Spiegelbild (B101) der unga­rischen Massenpfeifen weist darauf hin, dass sie verbreitete Formen schon vor 1686 auf dem Gebiet des königlichen Ungarns gewesen sein konnten. Es ist eigenartig, dass gleiche Werkstattzeichen auf verschiedenen Pfeifen auch in zwei Fällen vorkommen, weil diese Merkmale in der Türkenzeit noch sehr selten sind. Das eine Werkstattzeichen mit stilisierten arabischen Buchstaben und seine zwei verschiedenen, hochwertigen Exemplare aus Buda werfen die Existenz ihrer hiesigen Werkstatt auf, aber es schließt nicht aus, dass sie Waren eines größer angelegten Fernhandels waren. Das zweite ist ein in Ligatur genommenes Monogramm mit lateinischen Buchstaben, dessen zwei verschie­denen Pfeifen nach ihrer Form und nach den Fundumständen als Ware eines, in den türkischen Zeiten und meistwahrscheinlich in Buda tätigen christlichen Pfeifenherstellers vermutet werden kann. Ein weiteres Werkstattzeichen mit arabischer Schrift kommt auf dem gleichen einfachen, als heimisch betrachteten Typ schon zum zweiten Mal vor. Es kamen auch türkische Exemplare aus gleicher Werkstatt (B 108 und B 109, B 14 und B 15), sogar aus gleichem Modell (B 122 und B 123, B 186 und B 185) vor, derer Herstellung in Buda vermutet ist. Im Fall einiger türkischen Pfeifen kann aber eine ganz weite entfernte Abstammung vermutet werden (B7). Die Ausstattung einer neuen, beinahe geraden Linie auf einem abgebrochenen Kopf - was nur bei der Schulterlinie einer massiver Tasse möglich war -, d.h. die sekundäre Verwendung, ist nur bei den gefälligeren Tassen auf die Reihe gekommen (B19, B20), was nicht ausschließt, dass der erste Besitzer seinen gebrochenen Stück in akzeptablen ästhetischen Zustand brachte. Bei den Massen­pfeifen hat sich diese Umänderung auch wegen der niedrigen Tiefe der Tasse (etwa ? 1 cm) nicht gelohnt zu machen. Die Polierung der Halsen­dung kann bei einem Exemplar aus dem 18. Jahrhundert beobachtet werden (B191), wie auch die Ausstattung einer neuen Schenkelweite auf einem halslosen Kopf aus der Heizkanal (B165), auf die sparsame Lebensweise dieser Zeit hindeutend. Die türkischen Befunde und Schichten sind sehr selten mit Münze datierbar, eher die Gewahrbarkeit je eines historisch bekannten Ereignisses (Umbau, Abbrennen) bietet die Gelegenheit zur genaueren Datierung. Die Verwendung des Herrscherwechsels der Siedlun­gen bzw. Burgen hat sich bei der Datierung der Funde schon aufgeworfen, aber heute ist schon klar sichtbar, dass die türkischen Pfeifen (und andere Funde) in den niemals unterworfenen Grenzburgen des königlichen Ungarns vorkom­men können, oder im Fall von Wechselherrschaft in solcher Zeit, als das Gebiet nicht unter türkischen Hände ist. Es erzeigt also, dass das Datum der türkischen Einnahme einer Siedlung nicht unbedingt post quem und eben ihre Zurücknahme nicht ante quem auf die davon stammenden türkischen Funde sind. Wegen diesen Datierungsschwierigkeiten müssen wir eine besonders große Bedeutung solcher Festungen oder Wohngebiete zuschreiben, die in einer gut übergrenzten Periode der Türkenherrschaft existierten und die wegen ihrer neuer Gründung und/oder ihrer ganzer Vernich­tung und Auflassung in ganzem zum einzigen geschlossenen chronologischen Befund macht. (Auch) aus dem Hinsicht der türkischen Pfeifen könnte die Publikation solcher, während dem 17. Jahrhundert schließender Fundgruppe ent­scheidend sein.

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