Budapest Régiségei 38. (2004) – Tanulmányok dr. Gerő Győző tiszteletére

Csorba Csaba: A törökellenes harcok heraldikai emlékei : levágott török fejes címereink 69-78

A TÖRÖKELLENES HARCOK HERALDIKAI EMLÉKEI DIE HERALDISCHEN DENKMÄLER DER KÄMPFE GEGEN DIE TÜRKEN (UNSERE WAPPEN MIT ABGESÄBELTEN TÜRKENKÖPFEN) In der ungarischen Geschichte betragen die Kämp­fe gegen den Türken etwa vierhundert Jahre. Es ist verständlich, dass dieser Kampf auch auf den ungarischen Wappen erschien, derer Eigenartigkeit von den westlichen Wappen abweichend ist, näm­lich dass die Bestrebung auf die natürliche Darstel­lung auf den Wappenbildern ziemlich häufig ist. Auf einer der Wappengaben (1418) des Königs Zsigmond ist ein charakteristischer bärtiger Türken­kopf (Büste) zu finden, dann schon von der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erscheinen auch türkisch­ungarische Kampfszenen als Wappenbilder. Der Wappenschild und Helmverzierung diejenigen, die in den Kämpfen gegen die Türken Verdienste erwarben und dafür Wappengabe enthielten, deu­tet nicht unbedingt in allen Fällen direkterweise auf die Kampfverdienste hin. Die Figur des Türken, d. h. der abgesäbelte, erstochene, besiegte oder gefangen genommene Türker erscheint an vielen Wappen, aber das häufigste Motiv ist dennoch der abgesäbelte Türkenkopf. In der Darstellung ist der Kopf im Schildfeld manchmal schwebend darge­stellt, aber am häufigsten ist er entweder mit Säbel durchstochen, oder ist auf dessen Spitze, bzw. auf der Lanzenspitze zu sehen. Die Habsburger-Herrscher von Ungarn haben nach 1526 bis dem Anfang des 18. Jahrhunderts oft solche Wappen gestiftet. Die letzten Wappengaben mit Türkenköpfen stammen aus den 1810er Jah­ren. Am meisten auffällig ist es, dass die Witwe des sich mit den Türken gezwungen verbündende Königs János (1526-1540), die unter dem Protekto­rat der Türken herrschende Königin Isabella und später auch die türkenvasallischen Fürsten von Siebenbürgen ziemlich viele solche Wappen gaben, bei denen die Deutung auf die Kampf szene, oder auf den abgesäbelten Türkenkopf eindeutig ist. Das deutet auf eine eigenartige politische Ideologie hin. Dagegen ist aber jenes Wappenbild die größ­te Rarität, das auf die Kämpfe zwischen Qhristen hindeutet. Sichtbar symbolisierte die Wappenbil­dersprache daher die christliche Zusammengehö­rigkeit durchgehends des 16-17. Jahrhunderts und wies die osmanisch-türkische Welt stark zurück. Der Türkenkopf ist nicht nur auf Familienwap­pen zu finden, sondern auch auf den Wappen eines der damaligen ungarischen Komitate (Túróc), und in einigen Städten (im siebenbürgischen Felvinc und Aranyosgyéres, in Hajdúdorog, Hajdúnánás sowie Derecske links der Theiß, in Karánsebes in Partium, in Jászjákóhalma im Donau-Theiß-Zwi­schenstromland, in Nagykikinda im Südland sowie in Mohács in Südtransdanubien) zu sehen. 75

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