Budapest Régiségei 37. (2003)
Rusu, Andrian Andrei: Die Burgen von Turnu Severin im 13-14. Jh. = Turnu Severin 13-14. századi várai 63-77
DIE BURGEN VON TURNU SEVERIN IM 13.-14. JH. ren Verteidigungsmöglichkeiten errichtet wurde. Jedenfalls mußte ein Graben auf allen die Donau nicht berührenden Seiten ausgegraben werden. Es ist eine große Chance, daß der Ruinenplatz nachträglich als öffentlicher Park (Dragalina) angelegt wurde, so daß er auch heute zu besichtigen ist. Aber es gab auch grobe Eingriffe: die Mauern, welche die Burg mit der Donau verbanden, wurden abgeschnitten, um der Eisenbahnlinie und dem Hafen Platz zu machen, ein Teil der Ost- und Westkurtine dienten als Baustoff für ein Restaurant, der in der Mitte der östlichen Außenseite gelegene Turm wurde in eine Eiskammer verwandelt, enge Wege mit Treppen und Betonalleen überqueren die Umwallung. 42 Die protoarchäologischen Forschungen begannen 1869 und wurden von 1936 bis 1939 systematisch fortgesetzt. Bei den letzteren wurden insbesondere neue Ruinenaufdeckungen entdeckt. Der Krieg, dann die radikalen politischen Wenden setzten den Veröffentlichungen ein gewaltsames Ende. 43 Weitere Forschungen fanden von 1965 bis 1966 insbesonders auf der Südseite statt. 44 Leider hat der wissenschaftliche Charakter der Informationen nicht sehr in Qualität gewonnen. Die Großburg in Severin wurde aus Steinen aus dem Fluß und dem Steinbruch errichtet und weist gepflegte Verblendungen und einen mit Holztiranten befestigten Innern auf. Im Ostabschnitt wurden nur vierkantig behaute Steine verwendet. Die konservierten Höhen überschreiten oft sechs Meter. Die Mauern beschreiben eine ungefähr rechteckige Planimetrie (90 x 45 m), mit vier Ecktürmen. Die Nordtürme wurden innerhalb der Kurtine eingeschlossen, während die südlichen außerhalb liegen. In der Mitte der langen Seiten befinden sich Anlegungen die mit Toren und Tortürme in Beziehung gesetzt werden können. Die am besten konservierte Turmruine ist jene des nordöstlichen Eckturmes (22 m). Auf der höchsten Seite, der nördlichen, sind drei Stockwerke zu bemerken. Je drei Fenster mit Fensternischen befinden sich an jedem Stockwerk (Abb. 2/a). Der Südostturm hatte Innengrößen von 5,60 x 5,90 m, die allgemeine Dicke von 1,90 m - mit Ausnahme des südlichen (der Donau zu), der eine Dicke von 2,90 m und einem 3,25 m hohen Abprallabhang hatte. Auch der Eingang mit zwei Treppen wurde auf dem Trittniveau gefunden. Am Zusammentreffen des Südostturms mit der Umwallung wurden einige von Wiederherstellungen stammenden Ziegelsteinhäufungen bemerkt. 42 Ebenda, S. 346. 43 BÄRCÄCILÄ 1939. 74. 44 DAVIDESCU 1970. 9. Der Südwestturm hat eine ähnliche Planimetrie (5,10 x 5,15 m). Sein Eingang befand sich irgendwo im Stockwerk. Die beiden Türme haben etwa vier Meter hohe Aufriße. Der Turm in der Mitte der Ostseite scheint auf einer älteren quadratförmigen Basis wiederhergestellt zu sein. 45 Die äußere Umwallung, welche die erste umschließt und eine ähnliche Form hat, scheint in verschiedenen Etappen angelegt worden zu sein. Manchmal bildet sie mit dem Grundabhang Terassen. Ziemlich unerwartet erscheint der einzige Turm, den sie wahrscheinlich als Torenturm hatte, mit einer auffälligen Abzugsöffnung nach Osten. Dieser Turm wurde in einer abweichenden Technik erbaut, 46 mit dem Zweck, nicht nur den beschützten Platz zu vergrößern, sondern auch, mit Hilfe von senkrechten Mauern, den Weg bis zur Donau, eventuell bis zu einem heute von den Rußgewässern abgewaschenen Hafen zu blockieren. Man schätzt diese Umwallung gehört dem 15. Jh., aber die Datierung ist ungenau und wurde mehr auf baukünstlichen Kriterien festgestellt. Wir haben keinen Grund, uns da mit ihr zu beschäftigen. Nach den von uns bekannten Daten, haben die Ausgrabungen an der Burgkapelle 1913 begonnen, 47 unter welchen Umständen wissen wir aber nicht genau. 1915 wurde die erste Planskizze der Kapelle publiziert. 48 Während des Ersten Weltkriegs fanden relativ unbedeutende zerstörende Eingriffe statt. Systematische Ausgrabungen wurden im Herbst des Jahres 1936 durchgeführt. Das rohe Baumaterial ist ausschließlich römisches wiederbenütztes Material (Epigraphen, Sarkophagdeckel, vierkantig behaute Steine, Ziegelsteine, einschließlich Hypokaustumziegelsteine) . Die die Kapelle betreffenden Informationen wurden in der rumänischen Historiographie unterschiedlicherweise besprochen. 49 Dadurch ist es aber zu keinem vollständigen, klaren Bild gekommen; insbesondere ist die Chronologiefrage kaum gelöst worden. Wir werden diese Daten abermals zu systematisieren versuchen. 45 BÄRCÄCILÄ 1939. 75. 46 DAVIDESCU 1970.11; CANTACUZINO 2001.130-131. 47 BÄRCÄCILÄ 1937. 346. 48 Ders., in: Buletinul Comisiunii Monumentelor Istorice, 8. Bogen 31,1915, S. 141. Der Abriß wurde wiederaufgenommen vom dems.; BÄRCÄCILÄ 1937. 349, Abb. 4. Der letzte Artikel wurde fast unverändert in Buletinul Comisiunii Monumentelor Istorice, 30. Bogen 94,1037, S. 149-166 publiziert. 49 VÄTÄSIANU 1959.134 (mit der Datierung der orthodoxen Phase am Ende des 13. Jha), 209-210; THEODORESCU 1976. 244 (kurze „gotische" Beschreibung); DRÄGUT 1976. 133 (die Kapelle paradis aus dem 13. Jh., aber in der Mitte der Umwallung auch ein Donjon !); DRÄCUT 1979.138 (14. Jh.). 67