Budapest Régiségei 36. (2002) – In memoriam Rózsa Kalicz-Schreiber (1929-2001)

Bátora, Jozef - Vladár, Jozef: Die Besiedlungsproblematik der Glockenbecherkultur in der Südwestslowakei : Beitrag zu den Anfängen der Bronzezeit = A harangedény kultúra településtörténeti kérdései Délnyugat-Szlovákiában : adatok a bronzkor kezdeteihez 199-209

BUDAPEST RÉGISÉGEI XXXVI. 2002. JOZEF BÁTORA-JOZEF VLADÁR DIE BESIEDLUNGSPROBLEMATIK DER GLOCKEN­BECHERKULTUR IN DER SÜD WESTSLOWAKEI Beitrag zu den Anfängen der Bronzezeit* Der Problematik der Glockenbecherkultur wurde in den letzten 10 Jahren in Europa besondere Aufmerk­samkeit gewidmet wovon mehrere Symposiums und Konferenzen und die von ihnen erzielten Auftritte zeugen. Zum Beispiel die Sammelbände: Strahm (Hrsg.) 1995. Das Glockenbecher-Phänomen ein Semi­nar. Freiburg 1995; Benz-Wiligen (Hrsg.) 1998. Some New Approaches to the Bell Beaker „Phenomenon" lost paradise...? BAR 1998 und Abstracts aus Interna­tionalen Colloquium Bell Beakers Today Riva del Gar­da (Trento, Italy) 11.-16. May 1998. In den angeführten Arbeiten fehlt jedoch eine Information über die Funde Glockenbecherkultur in der Slowakei (im weit­eren nur GBK), obzwar bekannterweise diese eine der Kulturen war, die sich an der Formung der Anfänge der Bronzezeit in der Südwestslowakei beteiligte. 1 Ihre Besiedlung in der älteren Entwick­lungsetappe, d. h. zur Zeit des Vorkommens der klassi­schen Glockenbecher, ist gegenwärtig verläßlich vor allem in der Region des slowakischen Marchtales nachgewiesen, das mit dem Gebiet Mährens und Österreichs umgrenzt ist. Gut dokumentieren dies die Funde von Bruchstücken klassischer Glockenbecher aus vier Lokalitäten (Abb. 1). Die erste Fundstelle bildet Skalica, Lage Na pláha­vách, von wo aus Lesefunden Karol Andels zwei Scherben klassischer Glockenbecher mit roter Ober­fläche stammen. Untergebracht waren die Scherben in den Sammlungen des Slowakischen Nationalmuseums (SNM) in Bratislava, doch während des zweiten Welt­krieges wurden sie vernichtet und selbst ihre Doku­mentation ging verloren. Nicht einmal die späteren, in den Jahren 1953 und 1958 verwirklichten Sondagear­beiten der Mitarbeiter des SNM in dem Raum „Plá­havská buda" brachten weitere Belege über die Besied­lung der GBK. Das Gräberfeld der GBK befand sich wahrscheinlich im Inundationsgebiet der March. 2 Die weitere Lokalität ist Kátov in der Nachbarschaft von Skalica. In der Lage Preschodniky fand Martin Vanco im J. 1996 eine Scherbe, auf welcher sich ein durch Stempelung abgegrenzter Streifen befindet, 'Die Arbeit ist im Rahmen des Projektes Nr.2/1074/21 der Wis­senschaftlichen Agentur VEGA entstanden. 1 VLADÁR 1964.1969; 1976. 2 PICHLEROVÁ 1971. 65. der dicht mit schrägen eingestempelten Linien ausge­füllt ist (Abb. 2. 3). 3 Etwa 300 m von diesem Fund ent­fernt, fand der Mitarbeiter des Záhorské Museums in Skalica MUDr. Adrian Necas ein rechteckiges Arm­schutzplättchen, angefertigt aus grauem Schieferton, das in der Breite konkav eingebogen und an den Rän­dern mäßig verdünnt ist und vier konische Bohrlöch­er aufweist, d. h. je zwei an beiden Schmalseiten (Abb. 4. 13).* Der dritte Fundort ist Kopcany Lage Kacenareh. Von dort stammen zwei Bruchstücke aus klassichen Glockenbechern. Einerseits handelt es sich um ein Unterteilbruchstück eines Glockenbechers, dessen Verzierung aus drei Bändern besteht, wobei sich in mittleren ein dreifaches eingestempeltes Zickzack befindet (Abb. 2. 5) 5 und anderseits ein Bruchstück vom mittleren Teil des Gefäßes mit den horizontalen und den schregen eingestempelten Linien verziert ist (Abb. 2. 4)ß Der letzte Fundort im slowakischen Teil des Marchgebietes ist Vrádiste. In der Lage Rúbanice fand abermak Martin Vanco im J. 1996 das Bruchstück eines Glockenbechers, dessen Verzierung aus zwei schräger Stempelung ausgefüllten Rhomben besteht, die mit Linien und negativen Streifen umgrenzt waren (Abb. 2. 2) 7 Diesen Funden zuweisbar ist mit größter Wahr­scheinlichkeit auch der Altfund zweier Keramik­bruchstücke aus L'uborca im mittleren Waagtal, die am Anfang der 30-er Jahre des 20 Jh. von V Budin­sky-Kricka gerettet wurden. 8 Die jüngere Etappe, bzw. die Spätphase der GBK, die durch sog. Begleitkeramik repräsentiert ist, wurde am ausgeprägsten auf zwei Fundstellen der Südwest­slowakei nachgewiesen: durch das Gräberfeld in Skalica und ein Grab in Sládkovicovo (Abb. 1). Das Gräberfeld in Skalica wurde im J. 1954 am Nordwestrand der Stadt bei der Geländegestaltung 3 VANCO 1998.163. * BÁTORA 1984. 34. 5 Die Scherbe fand PhDr. Jif í Pajer aus Stráznice im J. 1958 - DRA­HOSOVÁ 1997. 10 6 Diese Scherbe stammt aus der Verfüllung des slawischen Grabes aus der Grabung L. Kraskovskás. 7 VANCO 1998. Abb. 116:1, 2. «BUDINSKY-KRICKA 1932. 59-60. 199

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