Budapest Régiségei 35/2. (2002)

TANULMÁNYOK - Spekner Enikő: Adalékok a budavári István torony névadójának kérdéséhez 403-425

SPEKNER ENIKŐ BEITRÄGE ZUR FRAGE DES NAMENGEBERS DES STEPHAN-TURMES IN DER BUDAER BURG Während des Überblicks der auf die frühesten Gebäude des Königspalastes in der Budaer Burg bezüglichen Quellen aus dem 15./16. Jahrhundert hat sich herausgestellt, dass die anhand der falschen Quellenpublikationen angenommene Benennung "István vár" (Stephan-Burg) nicht existierte und das Bauobjekt als "István herceg tornya" (der Turm des Herzogs Stephan), beziehungsweise "István úr tornya"(der Turm des Herrn István) genannt wurde. Für Namengeber des Turmes wurde bisher mehr oder weniger der Bruder König Ludwigs I., der Herzog Stephan Anjou gehalten und die Erbauung der angenommenen Burg wurde mit seiner Tätigkeit zwi­schen 1347-1354 verbunden. Aber der Herzog spielte in Buda nur vom Ende 1349 bis Ende 1352 eine auf den Ausbau eines selbstständigen Hofes hindeutende, regierungsseitige Rolle, zuerst als slawonischer, chroatischer und dalmatischer, später als transsilvani­scher Herzog, endlich aber als Herzog von Sáros und Szepes (Zips). Als Prinzregent hat er den König nur während des II. Feldzuges gegen Neapel, das heißt von der Mitte Aprils bis Ende Oktobers 1350 vertreten. Ende 1352 hat er Buda hingegen entgültig verlassen, weil er sein Hof während seiner zweiten slawonischen, chroatischen und dalmatischen Herzogschaft nach Zagreb (Agram) verlegte. Während seiner, zum Hof von Buda verknüpfbaren Tätigkeit sind weder solche Umstände/Momente aufgetaucht, die auf seine selbstständige Herzogsresidenz hindeuten würden, noch solche Ereignisse, die ihre Errichtung begründen könnte, aber auch diese Möglichkeit ist nicht auszuschließen. In der Fachliteratur ist, obwohl mit kleinerer Publizität, aber doch früher - hauptsächlich anhand des Aufwerfens von Jolán Balogh - eine andere mögliche Namengeber, der Sohn des Königs Béla IV, der spätere König Stephan V aufgetaucht, dessen Person die Errichtung des Turmes etwa 100 Jahre früher datieren würde. Seine herzogliche Namensgebung haben aber seine spätere königliche und auch während seiner Herzogschaft getragene Titel primogenitus regis, später rex iunior, die von der tatsächlichen Gebietsmacht bedeutende dux-Würde nur ergänzt wurden, zweifelhaft gemacht. Die Untersuchung der bezüglichen Quellen aus den 13.-15. Jahrhunderten hat aber nachgewiesen, dass er auch trotz seiner Titel einige Male vor seiner Thronbesteigung Herzog genannt wurde, so kann angenommen werden, dass diese Benennung auch im Fall des Gebäudes im Budaer Burg benutzt wurde. Es ist auch allgemein bekannt, dass er in seiner Burg in Patak (Ujhely) einen Turm errichten ließ. In Buda hatte er dafür zwischen 1257 und des Sommers 1258 sowie 1265 und des Frühlings 1266 eine Möglichkeit. 1265 hat er während seiner Waffenkonflikt mit seinem Vater die Stadt besetzt und die Kriegslage konnte die Errichtung eines Turmes für die Kontrolle der Donau, der Reede und der Wege im südlichen Ende des Burgberges begründen, was vielle­icht auch als seine dortige Unterkunft diente. Dass das Gebäude aus dem 13. Jahrhundert stammt, wird auch von den archäologischen Beobachtungen in der Umgebung und von den erschlossenen Funden nicht ausgeschlossen. Dennoch gibt es für die Entscheidung der Person des Namengebers keine direkten Beweise, deshalb lohnt es sich die Frage im Lichte der Gesagten solange offen zu halten, bis sie von den neuen archäol­ogischen und historischen Forschungen entgültig abgeschlossen werden. 422

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