Budapest Régiségei 35/2. (2002)

KÖZLEMÉNYEK - Belényesyné Sárosi Edit: Régészeti kutatások a középkori Buda Szentpétermártír külvárosában : Garády Sándor kutatásai, 1940-42. 1. 469-533

BELÉNYESYNÉ SÁROSI EDIT ARCHÄOLOGISCHE FORSCHUNGEN IN DER VORSTADT SZENTPÉTERMÁRTÍR DES MITTELALTERLICHEN BUDA. Forschungen von Sándor Garády 1940-1942 I Von 1931 kam Sándor Garády in nähere Verbindung mit archäologischer Arbeit. Auf dem Gebiet von Budapest hat er eine wegbereitende Arbeit begonnen. Die damaligen städtischen Bauarbeiten ausnützend, hat er mit amtlicher Ermächtigung archäologische Untersuchungen durchgeführt. In seiner Person kön­nen wir einen der Pioniere der stadtarchäologischen Forschung von Budapest verehren. Seine Arbeit wurde von außerordentlicher ingeneurhafter Prezision charakterisiert, er dokumentierte seine Ausgrabungen auf die Erwartungen seiner Zeit weit übertroffenem Niveau und das zum Vorschein gekommene Fundmaterial versuchte er in je vol­lkommener Lage zu vermessen und fürs Museum zu inventarisieren. Das Thema dieser Studie ist die Bearbeitung der mittelalterlichen Objekte und des Fundmaterials, das während der Freilegung von Sándor Garády in Víziváros, auf dem Gebiet des mit­telalterlichen Stadtteils Szentpétermártír zwischen 1940 und 1942 zum Vorschein gekommen ist, sowie ferner die im heutigen Sinn wissenschaftliche Dokumentation der Forschungen. Das primäre Ziel der Abhandlung ist also die Schilderung der Fakten, sie wurde als Grundlage für die weitere, tiefergehen­den Detailforschung angefertigt. Diese Zusammen­fassung führt fünf der Ausgrabungsorte von Garády vor. Die Auswertung der anderen sechs Fundorte (Csalogány Str. 12, Csalogány Str. 20, Csalogány Str. 26, Csalogány Str. 35, Csalogány Str. 41, Hunf alvy Str. 8) ist jedoch Gegenstand einer anderen Studie. Die zusammenfassende Bewertung des Fundmaterials wird ebenfalls am Ende der zweiten Studie gegeben. Die Freilegungen von Garády sind in allen Fällen während Bauarbeiten vorgenommen worden. Diese Bauarbeiten erfolgten, als das Weg- und Straßensystem bedeutend verändert und auf die Ansprüche der 'modernen" Stadt ausgerichtet wurde. Die Forschung dehnte sich, abgesehen von der Fundrettung auf dem Grundstück der Csalogány Str. 7, wahrscheinlich nie auf die ganze Baufläche aus. Mit den heutigen Begriffen könnte man diese Grabung Forschungsgrube nennen. Dazu boten die nach heuti­gen Maßstäben langsam und von Hand geführten Arbeiten eine Möglichkeit. Die Grundlage der spätreen Bearbeitung bildete das damals als modern geltende, systematisch geführte, aber ein wenig schw­er brauchbare Ausgrabungstagebuch. Es wird von den Fotoaufnahmen an Ort und Stelle ergänzt. Das Inventarbuch ist besonders beachtenswert, da es jew­eils nach der Beschreibung in fast allen Fällen von bunten Zeichnungen illustriert wird. In der ersten Phase der tatsächlichen Arbeit galt es Informationen zu einzelnen Ausgrabungsorten zusammenzutra­gen., zu diesem Zweck wurde das handschriftliche Ausgrabungstagebuch als Computerdatenbank auf­bereitet. Das bedeutete aber mehr als die einfache Übertragung des Tagebuches. Das 'heue" Dokument enthält alle eigenen Notizen und Bemerkungen von Sándor Garády sowie die Erklärung und Auswertung der von den Objekten gemachten Zeichnungen in chronologischer Reihenfolge (die einzelnen Tage sind im Tagebuch punktgenau angegeben) nach den einzelnen Ausgrabungsorten geordnet. Nachdem die Abfolge der einzelnen Freilegungen geklärt war, kon­nte man versuchen, das auf den einzelnen Grund­stücken zum Vorschein gekommene Fundmaterial zu bearbeiten, auszuwerten und zu den im Tagebuch erwähnten Objekten zuzuordnen. Während meiner Arbeit habe ich das Quellen- und Fundmaterial nach Geländen sortiert und bewertet. Im Tagebuch sind neben den Einträgen viele Skizzen zu finden, das Eine ist ohne das Andere nicht vollständig. So schien es nötig, die Originalzeichnungen von Garády in irgendeiner Weise zu publizieren. Weil die Originalskizzen mit Bleistift gezeichnet wurden, sind sie meistens verwischt, kaum zu fotokopieren oder zu scannen und ihre maßstäbliche Wiedergabe ist wegen des Mangels an Angaben nicht möglich. Aus dem gle­ichen Grund können sie auch nicht in moderne Pläne eingetragen werden. Deshalb wurden die Zeichnungen in ihrem Originalzustand abgezeichnet. Danach kommt die Veröffentlichung des Fundmaterials. Die Funde wurden anhand der authentischen Schichten moderner Freilegungen datiert. Zum Bewertungsteil schien die Beifügung des aus dem handschriftlichen Tagebuch von Sándor Garády gemachten Auszuges, beziehungsweise ein Teil der Originalzeichnungen des Tagebuches prak­tisch zu sein, damit die Beweisführung nachvollzogen werden kann. HAUPTSTR. 68 Über die Forschungen auf dem Grundstück gibt es keine Publikation, Einzelheiten erfahren wir außer aus den Einträgen im Ausgrabungstagebuch noch aus dem über die Ausgrabungen erstatteten Bericht (Abb. 4). Auf dem Gelände wurden mehrere ausgegrabene Mauerabschnitte von Garády als mittelalterlich angegeben, die aber auf den Plan nicht eingezeichnet werden können (vgl. Taf. I und II). Zwei Kellergruben 496

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