Budapest Régiségei 35/1. (2002)

Horváth László András: Neolitikus leletek Dunakeszi határában 7-34

HORVÁTH LÁSZLÓ ANDRÁS NEOLITHISCHE FUNDE IN DER GEMARKUNG VON DUNAKESZI lm April 1996 wurde eine Rettungsgrabung von der Prähistorischen und Völkerwanderungszeitlichen Ab­teilung des Historischen Museums der Stadt Budapest unter der Leitung von Anna Endrődi in Székesdűlő, das an der Grenze von Budapest und Dunakeszi, aber schon auf dem Verwaltungsgebiet von Dunakeszi liegt, auf der nördlichen Strecke der Autobahn MO (Straße 2A) durchgeführt. Der Fundort liegt etwa 500 m von der Donau entfernt, im südöstlichen Bogen des Baches Óceán-árok (ehemaliger Donauarm). Das sumpfige Ufer des kleinen Baches umgibt das Gebiet von zwei Seiten. Geologisch gehört es zur neupleis­tozänen Terrassenreihe Donau 2A. Da konnte ein etwa 4000 m2 großes Gebiet in der Trasse der erwähnten Autobahn freigelegt. Hier wurden 125 Objekte - vor­wiegend Gruben und Pfostenlöcher - während einer vierwöchigen Arbeit erschlossen. Nach der der Aus­grabung vorangehenden Entnahme der obersten Humusschicht ist nur der untere Teil der Objekte erhalten geblieben, Fundmaterial konnte nur hier gesammelt. An unserem Fundort sind die Funde zwe­ier Epochen, also der Nachlaß der Transdanubischen Linienbandkeramik und der Spätbronzezeit zum Vor­schein gekommen. In diesem Artikel werden die neolithischen Funde und Objekte behandelt. Unter den Funden überwiegen die Keramik­fragmente, andere Gegenstände, wie Steingeräte, sind in verschwindend geringer Zahl vorhanden. Von den Gefäßformen sind die konischen Schüsseln, die bikonischen und bombenförmigen Gefäße und die Behälter mit zylindrischem Hals besonders bemerkenswert, die alle charakteristische Typen der transdanubischen Linienbandkeramik, besonders deren früherer Periode sind. Die Gefäße sind fast ohne Ausnahme gut ausgebrannt, mit Spreu und Sand gemagert. Die Mehrheit der Gefäße ist unver­ziert, die wenigen Zierden bestehen hauptsächlich aus einfachen Mustern, wie eingeritzte Linien und plas­tische Rippen. Hier ist es zu erwähnen, daß hochglänzende schwarze, bzw. bräunlichschwarze Polierung an einigen Fragmenten - die wahrscheinlich alle zu Schüsseln gehört haben - beobachtet werden konnte. Das Interessante des Fundmaterials ist, das auch die Fragmente der Importwaren der Alföld­Linienbandkeramik und der Szakálhát-Kultur zum Vorschein gekommen sind. Eine bestimmte Gruppe der freigelegten Objekte zeichnete die Grundrisse zweier Häuser ab, die direkt nebeneinander gebaut wurden. Allerdings ist es nicht sicher, dass sie ganz gleichaltrig sind. Ihre Analyse wird in einer anderen Abhandlung vorgenommen. Im Laufe der Auswertung des Fundmaterials fan­den wir zahlreiche Parallelen bereits von der früh­esten Phase der Linienbandkeramik an. Territorial streuen die entsprechenden Analogien von Deutschland bis Oltenien. Hinsichtlich der Chronologie der Siedlung sind die schon erwähnten, schwarz polierten Gefäße, die Magerung mit Spreu, die bombenförmigen Gefäße und die Gefäßfragmente für die beiden Kulturen der Großen Ungarischen Tief­ebene von Bedeutung. Nach den Schlußfolgerungen der Analyse war der in Dunakeszi freigelegte Siedlungsteil in der Vinca-Aß-Zeit, chronologisch am letzten Ende des 6. Jahrtausends v. u. Z. benutzt, als die Charakteristiken der frühen LinienbandkeraiTdk noch dominierten, aber die Merkmale der späteren Entwicklung bereits in Erscheinung traten. Dies geschah gleichzeitig mit dem griechischen Spätneoli­thikum (Dimini-Kultur; Tsangli-Larissa-Phase). Diese letzte Kultur war "Zeitgenosse" des riesigen Danilo­Kakanj-Dudesti I-Karnovo Ill-Sopot A-Horizontes auf dem Balkan, was auch durch die hierher stammen­den Parallelen bewiesen wird. Dieser Siedlungsteil war von den oben behandelten Siedlungen mit Alt­dorf und Pfettrach (Deutschland), mit Bajaszentistván­Szlatina, ferner mit dem Haus Nr. 1 in Bicske-Galago­nyás, mit den Objekten Nr. 13 und 33-34 in Szigetszentmiklós - Vízműtelep und mit einem Teil der neolithischen Siedlung von Hódmezővásárhely ­Téré fok (alle in Ungarn) im großen und ganzen gle­ichaltrig. Die analysierten Objekte der Siedlung von Dunakeszi wurden in der Zeit benutzt, als die mittlere oder klassische Periode der Alföld-Linienband­keramik sowie die frühere Periode der Szakálhát­Kultur in der Großen Ungarischen Tiefebene lebten. Auf jeden Fall müssen sie älter als die Keszthely­Homborn-Phase der transdanubischen Linienbandke­ramik sein. 28

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