Budapest Régiségei 35/1. (2002)

Horváth M. Attila: Előzetes jelentés, a Bp. XVII. ker. Rákospalota-Újmajorban előkerült szkíta kori településrészletről 103-123

HORVÁTH M. ATTILA VORBERICHT ÜBER DEN SIEDLUNGSTEIL AUS SKYTHISCHER ZEIT IN RÁKOSPALOTA-ÚJMAJOR, 17. BZRK., BUDAPEST Von der Mitte des 6. Jahrhunderts v.Chr. herrschte auf dem größten Teil der Großen Ungarischen Tiefebene die skythische Kultur mit südrussischen Wurzeln, ihre Expansion hat bis dem Ende des Jahrhunderts die Donau erreicht. Über den ersten, auf dem Tatsächlichen Gebiet von Budapest zum Vorschein gekommenen skythischen Funde hat Tibor Nagy 5 1955 berichtet, das Material datierte er an die Wende des 3./2. Jahrtausends. 1995 wurde in Rákospalota-Újmajor, 15. Bzrk., Budapest ein 7000 m 2 großes Gebiet erschlösset. Neben den neolithischen, frühkupferzeitlichen und arpadenzeitlichen Objekten sind sechs Gruben und ein Räuchereikomplex aus der skythischen Zeit freigelegt. Die Spuren ihrer Wohnhäuser konnten wegen der starken Bodenerosion nicht erfasst werden, ein wenig weiter entfernt, auf einem kleinen Hügel ist ist jedoch ein neuer Teil der Siedlung aus der skythischen Zeit zum Vorschein gekommen. Der Ort lag vermutlich außer der frühen Eisenzeit unter Wasser, was auch der rundherum gefundenen, schlammigen, dunklen Untergrund zeigte. Neben drei Gruben und einigen Pfostenlöchern wurden zwei, in die Erde halb eingetieften Bauten erschlossen, die als Lagerräume oder als Werkstätte dienten (Abb. 3). Das bis heute nicht ganz geklärte System der Pfostenlöcher deutet aber auf die Existenz eines Hauses oder sogar zwei Häuser mit Pfostenstruktur und mit aufsteigender Wand hin. Aus den Objekten ist ein besonders mannigfaltiges Fundmaterial zum Vorschein gekommen. Außer den einfachen, handgeformten Gefäßen sind Fragmente von handgedrehten und auf Töpferscheibe angefer­tigten Gefäßen ans Tageslicht gekommen. Unter dem Material befinden sich noch die Zugehöre des Alltagslebens: Neben den Fragmenten von grob aus­gearbeiteten, meistens mit Buckelverzierung verse­henen Hauskeramiken (Abb. 4,1-6., Abb. 9,1-8.), von Stengelschalen und Glutsecken (Abb. 8, 4-5.) sind Fragmente von schön ausgearbeiteten Schüsseln (Abb. 6, 1-8.) und von charakteristischen Schüsseln mit hochgezogenem Henkel (Abb. 7,1-4., Abb. 8,1-3.) sind ebenfalls zu finden. Außer Keramikgefäßen sind noch Spindelringe (Abb. 11, 1-6.), verschiedene Knochengegenstände, wie z.B. Nadelbehälter, Riemenverteiler, Nähnadel und Bedeckung eines Mundstückes (Abb. 10, 1-3., 5-6.); für den Glanz der Keramikgefäße dienender Glettstein (Abb. 10, 4), Messer und Haken aus Eisen sowie eine, aller Wahrscheinlichkeit nach als Schmuckstück benutzte Eisennadel mit gedrehtem Kopf (Abb. 11, 7-9.) zum Vorschein gekommen. Während der Bestimmung der Chronologie der Siedlung können die, aus den Objekten zum Vorschein gekommenen keltischen, oder keltisch-ähn­lichen Keramikfragmente, besonders jenes rotbemalte keltische Gefäßfragment (Abb. 13, 6.), das während der Freilegung der Gebäude mit Objektnummer 128­129. erschlossen wurde, eine wichtige Rolle spielen. Das Erscheinen der keltischen Gefäßfragmente in der skythischen Siedlung in Rákospalota ist auch wegen der naheliegenden Siedlungen der beiden Völkergruppen nicht überraschend, weil die Donau sowohl in anderen Zeitaltern, als auch in der Eisenzeit, eine eher zusammenbindende, als gren­zende Rolle spielte. Die Existenz der Oppidumkeramik kann jedoch die Benutzungszeit der Siedlung bis zum 2./1. Jahrhundert vChr. ver­schieben, was auch im neulich freigelegten Fundort in Csékút Straße, Rákoskeresztúr, 17. Bzrk., Budapest beobachtet werden konnte. Die ganze Bewertung und die genaue Bestimmung der Chronologie der in zwei Teilen freigelegten Siedlung kann nur nach der ganzen und gemein­samen Bearbeitung des Fundmaterials an die Reihe kommen. 2 Auf der Freilegung haben unter der Leitung von Anna Endrődi Zoltán Bencze, Katalin Írás-Melis, Attila M. Horváth und Zsuzsanna M. Virág mit­gewirkt. 110

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