Budapest Régiségei 33. (1999)

TANULMÁNYOK - Ertel, Christine: Konstruktive Bauteile von römischen Grabbauten im Aquincum-Museum = Az Aquincumi Múzeum római sírépítményeinek konstruktív építőelemei 197-241

Proportionsgruppe 2 Eckslein Höhe Breite Verbindung Höhe:Breite 1.01 Genius 113 55 Nuten links, hinten 2:1 1.02 Genius 113 46 Nut hinten, Klammern 2,5:1 1.05 Sommer 121 49 Steg links 2,5:1 1.06 Attis 9 58 Nut rechts 1.08 Attis 114 45 Steg links 2,5 1 l.!l Genius 110 44 Dübel 2,5 1 1.15 Ranken 127 61 Nut links 2,1 1 1.16 Dioskur 116 56 Nut re, Klammer li, hinten 2,1 1 1.17 Orest 123 59 Steg links 2,1 1 Proportionsgruppe 3 Eckstein Höhe Breite Verbindungen Höhe:Breite 1.9 Satyr 88 57 Steg, Klammer links 1,5:1 1.10 Delphin 91 56 Steg, Klammer rechts 1,6:1 1.12 Attis 91 56 Steg, Klammer li, Dübel 1,6:1 1.13 Büste 94 65 Dübel 1,5:1 1.14 Attis 92 66 Nut links 1,4:1 In den tabellarischen Zusammenstellungen fällt zunächst auf, daß sowohl die Höhenunterschiede wie auch die Proportionsunlerschiede innerhalb der drei Gruppen sehr gering sind, besonders gering aber in der Gruppe 3, wo sie im Bereich von 6 cm bleiben. Weiter verbinden sich mit einer geringeren Höhe der Ecksteine in allen Fällen im Vergleich zu den anderen Stücken größere Breiten zwi­schen 56 und 66 cm. Ein Breitenmaß von mehr als 60 cm wiederholt sich bei den höheren Steinen nur noch einmal bei dem Rankcnpfeiler 1.15, der aber ein außergewöhnlich großes Stück darstellt. Weiler kann man den Maßen der Gruppe 3 entnehmen, daß zu den großen Breiten in drei Fällen auch große Tiefen mit 53 bis 55 cm hinzukommen, die beiden Steine mit 35 bzw. 37 cm Tiefe dürften bei ihrer sekundären Verwendung auf dieses Maß reduziert worden sein. Diese Gruppe von Ecksteinen sollten wegen ihrer gedrungenen Proportionen jedenfalls als Bestandteile von Grabumfassungen anzusprechen sein. Leider liefern auch die Proportionen der Eckblöcke allein keine zuverlässige Entscheidung, ob das Stück zu einer Grabumfassung oder zu einem mehrgeschossigen Grabbau gehörte. So liegen die Maßverhältnisse ver­gleichbarer Eckblöcke an den Grabädiculen der Spectatii Prisciani und der Ennii in Sempeter zwischen den beiden in Aquincum festgestellten Gruppen. An den beiden Blöcken mit den Dioskuren bzw. Jahreszeiten an der Ädicula der Spectatii Prisciani verhalten sich Höhe und Breite wie 1,8 zu l. 12 Der Vergleich ist allerdings dadurch unscharf, daß das Urnengeschoß in sich in zwei Reliefzonen aufgeteilt ist. Die Eckblöcke der oberen Zone mit den Satyrn und Nymphen sind mit Maßverhältnissen von 1,2 zu 1 deutlich gedrungener. 13 Am Enniergrabmal ist die Gliederung einfacher. Hier sind die 37 cm breiten Eckglieder mit der 118 cm hohen Frontplatte in einem Stück gearbeitet. 14 In der Proportion paßt dieser Eckstreifen (3,2:1) sehr gut zu den schlanksten Ecksteinen aus Aquincum und ist genau so groß wie der Block mit Attis und den Pilastern (1.7). Bei diesem Stück ist auch mit dem architektonischen Dekor der Seitenfläche ein weiterer Hinweis auf eine Zugehörigkeit zu einem Grabbau gegeben. Die Steinverbindungen wurden mit Klammerungen bewerkstelligt. Sehr ähnlich sind auch die Proportionen des Blockes mit der tanzenden Mänade (1.19, 3:1). Auch dieses Stück ist als Eckstein einer Grabädicula anzusprechen. Die gleiche Argumentation trifft für den Block 1.18 mit Attis und der Korbträgerin zu. Konstruktive Verbindungen mit benachbarten Platten (Abb. 2, 3) Neben der Kubatur der Steine können die Steinverbindungen einen Hinweis auf den Typus des Grabdenkmals geben. Bei einer Zusammenfügung mithil­fe von Nutflächen ohne Klammern wird man mit einiger Sicherheit von einer Grabumfassung ausgehen dürfen. Dies beweist der Eckstein 1.15, der aufgrund seines erhal­tenen, angearbeiteten Pinienzapfens mit Sicherheit von einer Grabumfassung stammt. Auch er weist auf der linken Seitenfläche eine 18 cm breite Nutfläche auf. In diese vertieften Streifen wurden die Seitenplatten geschoben. Da sie von beiden Ecksteinen in der Nut vorn und hinten gehalten wurden, war eine Verklammerung nicht unbedingt nötig. Zur größeren Sicherheit wurden aber wahrscheinlich manchmal trotzdem die Seiten- und Frontplatten mit den Ecksteinen verklammert, wie bei den Steinen 1.2 (Genius) und 1.16 (Dioskur). Eine Stein­verbindung nur durch die Nut- und Federverbindung der Platten z. B. am Sockelgeschoß eines Grabbaus ist nicht denkbar, da das Herausfallen einer Platte bei einer ge­ringfügigen Verschiebung den Einsturz des ganzen Bauwerks zur Folge gehabt hätte, während an einer Grabumfassung im schlimmsten Fall die einzelne Platte umfiel, aber keinen großen Schaden anrichten konnte. Vermutlich wurden die Platten auch noch mit anderen Mitteln, z. B. Inneneinbauten (Stufen), Erdanschüttung oder Eintiefung im Fundament in senkrechter Position gehalten. Die beidseitige Umfassung der Zwischenplatten durch eine Nut wurde häufig auch auch durch die einseitige Ausbildung von Stegen ersetzt. Die Ecksteine 1.5 (Sommer), 1.8 (Attis) und 1.17 (Orest) schließen nur mit Stegen an die Zwischenplatten an. Daß auch diese reduzierte Nutverbindung bei Grabumfassungen vorkam, beweist die vollständig erhaltene und im Ruinengarten des Aquincum-Museums aufgestellte Grabumfassung der Bithinia Severa. 15 Sie liegt mit einer Eckpfeilerhöhc von 100 cm und quadratischen Pfeilerquerschnitt mit 50 cm Breite in der Mitte unserer beiden Größenklassen. In Bezug auf die Haltbarkeit der Steinverbindung ist aller­dings hinzuzufügen, daß die Platten modern geklammert wurden. Die Stege konnten eventuell ungenau ausfallende Fugen verdecken und zusammen mit den Nutflächen einen Zusammenhalt der Konstruktion nur aufgrund des Eigengewichtes bewerkstelligen. Für eine Verwendung von Bauteilen an einem mehrgeschossigen Gebäude ist also eine technisch höher­202

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