Budapest Régiségei 33. (1999)
A SZENT ZSIGMOND TEMPLOM ÉS A ZSIGMOND KOR BUDAI SZOBRÁSZATA : KONFERENCIA A BUDAPESTI TÖRTÉNETI MÚZEUMBAN, 1996 - Feld István: Bevezető = Einführung 7-13
den neben der Heiligen Sigismund-Kirche gefundenen figuralen Stücken die Vetreter fast aller stilistischen Gruppe des früheren Skulpturfundes auffinden können, sie sind also wahrscheinlich Produkte derselben Steinmetzwerkstatt. Daher kommt Gergely Búzás zur Schlußfolgerung, daß beide Fundgruppen höchstwahrscheinlich mit der Heiligen Sigismund-Kirche in Verbindung zu bringen sind, wobei er weiterhin der Meinung ist, daß die Zeit und Weise, wie sie in die Erde gelangten, recht unterschiedlich war. Die nächstfolgenden zwei kleinen Studien behandeln die zusammen mit den Skulpturnen gefundenen Glas- und Keramikwaren. Edit Mester definiert die nur aus Bruchstücken rekonstruierbaren Glasflaschen, Becher, Pokale, Pokaldecken und Tassen in ihrer Mehrheit aus Qualitätsware aus Venedig, also als Importwaren. Aus der großen Anzahl von Fensterglasscherben und Bleirahmenüberreste rekonstruiert sie ein dreieckiges Glasierungssystem. Die Parelellen dieser Objekte geben dieselbe Zeitbestimmung, wie die von Szilvia Edit Veres analysierten Keramikgegenstände. Abgesehen von den wenigen Scherben des 13-14. Jahrhunderts, die während der Aushebung der Baugrube hierher gelangten, stammen alle vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Außer den charakteristischen, sog. österreichischen Gefäßen wurden zusammen mit den Skulpturen vor allem Töpe, Topfdeckel, bemalte Krüge und Becher aus weißem Material gefunden. In gleichem Maße waren aber ziegelfarbige oder rote Keramikgefäße vertreten, die letzteren oft in glasierter Ausführung. Zur Prunkkeramik gehörte ein Handwaschschüssel mit Maria-Aufschrift und auch die Menge der Ofenkeramik war bedeutend. Einer besonderen Aufmerksamkeit wert sind die hier nicht detailliert analysierten, mit farbiger Glasur versehenen Dachziegel, die aus der Grube in einem großen Masse zum Vorschein kamen. Imre Bodor überreicht dem Leser auch eine archäologische Analyse, er untersucht aber nicht die Funde der neuen Ausgrabung, sondern eine bisher unpublizierte Fundgruppe der Freilegungsarbeiten im Jahre 1974, die damals gefundenen 77 Geldmünzen. Er betont auf Grund der Münzfunde vom Quadrant 74/4 - woher die meisten Skulpturen stammen -, daß die Auffüllung des Gebietes um 1440 gesehenen sollte, denn er betrachtet die zwei, in der ausgehobenen Erde gefundenen Münzen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts für die Datierung als unwichtig. Auf ähnliche Resultate kommt er auch im Falle der anderen Fundorte und erklärt mit späteren Durchwühlungen das Vorhandensein einer Münze des Königs Ludwig II. (1516-1526) im sog. Raum IV. Die letzten drei Arbeiten behandeln dann die reinen kunsthistorischen Fragen des Problemkreises. Unter ihnen ist der Beitrag vom Professor Ernő Marosi besonders wichtig. Der erste Bearbeiter der von László Zolnay freigelegten Skulpturen gibt hier - mit Hinblick auch auf Ergebnisse der Freilegung der Heiügen Sigismund-Kirche - einen ausführlichen Überblick der Forschungsgeschichte des berühmten Fundes. Im Zusammenhang mit den ersten Publikationen - vor allem aus den Jahren 1976-1977 analysiert er die Fragen der Datierung, der Klassifizierung und nicht zuletzt der Ausstellung der Skulpturen. Er stellt fest, daß unter den gegebenen Umständen der Ausgangspunkt der Forschung vor allem die Verwendung der stilkritischen- stilgeschichtlichen Methode war. So separierte er selbst am Anfang die Figuren anhand von zwei Stüvarianten, kam später aber immer mehr zur Überzeugung, daß es hier um die Arbeiten von mehreren Meister einer Werkstatt handeln könnte. Nach der Aufzählung der bisherigen Vorstellungen über eine eventuelle breitere Verbreitung dieses Stils in Ungarn und der neueren Rekonstruktionsversuche des Budaer Königspalastes stellt er fest, daß wegen der unvollendeten oder nicht aufgestellten Statuen des Fundmaterials aus dem Jahre 1974 die Verbindung der ganzen Skulpturenserie mit der Heiligen Sigismund-Kirche kaum zu beweisen ist. Danach beschäftigt sich der Autor besonders ausführlich mit der wissenschaftüchen Debatte, die über die Budaer Skulpturen in der internationalen Forschung, besonders zwischen Michael Viktor Schwarz und Lothar Schuhes geführt wurde. Er stellt fest, daß die neuen Funde aus Ungarn den Standpunkt des letzteren Wissenschaftlers zu bestätigen scheinen. Am Ende werden dann wieder die Datierungs- und Herkunftsfragen anhand der neuen Feststellungen von Arthur Saligeri und Ulrike Heinrichs-Schreiber behandelt und die Aufgaben aufgezählt, die vor der weiteren ungarischen Forschung stehen. Der Autor fügt dann seiner Arbeit eine nachträgliche Ergänzung an. 1999 traf man nähmlich im Lapidarium des Burgmuseums auf einem Oberhandbruchstück aus der Ausgrabung im Jahre 1949 .Es wurde dann festgestellt, daß es zu der 1974 gefundenen Heiligenfigur mit blauem Mantel gehört. Das könnte darauf hinweisen, daß wenigstens ein Teü der Skulpturen im Königspalast aufgestellt war. Pál Lövei behandelt in seiner Studie den Meister „der Stibor-Grabmäle" und dessen Werk. Der hypothetisch als Mitglied der Werkstatt der Budaer Skulpturen der Sigismund-Zeit bewertete Meister erhielt seinen Namen von dem 1907 bei der Budaer Hauptpfarrkirche gefundenen Grabstein des jüngeren Stibors, eines bedeuteten Aristokraten der Zeit. Der Verfasser rekonstruiert zuerst die Fundumstände dieses hervorragenden Kunstwerkes, danach macht uns die Forschungsgeschichte des Grabdenkmals des älteren Stibors aus Székesfehérvár bekannt. Es folgt dann die Analyse aller Bruchstücke, die mit dem Meister in Verbindung gebracht werden können, darunter die neueren Grabsteinfunde aus der bosnischen Burg Bobovác. Die letzte Arbeit ist eine ikonographische Untersuchung der wichtigsten Statuen, die während der Freilegung der Heiligen Sigismund Kirche gefunden wurde, einer aus zahlreichen Bruchstücken zusammengestellten Vir dolorum-FiguL Dóra Sallay gibt zuerst eine ausführliche Beschreibung und die Rekonstruktion des Fundes, wobei sie außer der Datierung auch die ursprüngliche Stelle der Statuen festzustellen versucht. Danach analysiert die Kunsthistorikerin die Entstehung der Ikonographie dieses Typus in Einzelheiten und bewertet die unmittelbaren Paralellen der Budaer Statuen. Am Ende der Arbeit behandelt sie die funktionellen Fragen dieser Darstellungen und kommt auf die Konklusion, daß ihre Verbreitung - meisten in den mit Böhmen benachtbaren Regionen - kein Zufall war. Die Organisatoren der Arbeitskonferenz hoffen, daß die 12