Budapest Régiségei 31. (1997)
Bencze Zoltán: Újabb kutatások a budaszentlőrinci pálos kolostor területén 313-322
WEITERE FORSCHUNGEN AN DER STELLE DES PAULINERKLOSTERS IN BUDASZENTLŐRINC Die Ausgrabungen von 1993-94 wurden im Kreuzgang und dessen Umgebung geführt. Nördlich vom Kreuzgang kam in einer Höhe von 341 m (Adria Seehöhe) ein Hofniveau aus groflen Steinen ans Tageslicht. An der Oberfläche fand man auch eine 1546 geprägte Münze. Unter dem nördlichen Klosterflügel befindet sich der Klosterkeller, der 5,7 m breit und ungefähr 20 m lang war (Bild 3.). Im Graben, der den Keller durchquerte, konnten wir in eine Tiefe von 5 m graben. In geringer Entfernung über der Grundplanung der Forschungsgrube kam eine 1586 geprägte Münze ans Tageslicht. Die auf dem mit groflen Steinen belegten Straflenniveau und die im Keller gefundenen Münzen weisen darauf hin, daß nur einige Teile des Klosters vernichtet wurden, als 1526 die Abtei von den Türken in Brand gesetzt wurde. Sie wurden später noch zeitweise im 16. Jahrhundert verwendet. Der am Anfang des 14. Jahrhunderts gehauene Kreuzgang war rechteckig, die östlichen und die westlichen Seiten wesen die längeren Seiten waren östlich und die westlich. Der Hof, mit einer Fläche von 10x15 m, wurde von einem 2,2 m breiten Kreuzgang umfaßt. Bei großen Bauarbeiten Ende des 14. Jahrhunderts wurde der Kreuzgang nach Westen vergrößert und quadratisch geformt; dann gehörte zum 15x15 m großen Hof schon ein drei Meter breiter Kreuzgang. Im nördlichen Kreuzgang gelang es uns mit Hilfe der Querschnitte drei ehemalige Bodenhorizonte freizulegen (Bild 6.). Der erste Fußboden wurde auf eine dunkelbraune Holzkohlenschichte gelegt, der Grund war aus weißen, zerquetschten Kalkstein, darauf kam eine dünne gelbe Tonschichte und der rötliche, gestreute Steinboden. Dieser war der erste Fußboden des Klosters. Dieses Korridorniveau wurde von mehreren Gräbern geschnitten. Der zweite Fußboden gehörte zum zweiten Kreuzgang, worunter sich eine graue Sandschichte befand. Dieser Fußboden verlief über die Mauerkrone des ersten Kreutzganges (Bild 7.). Wegen früheren Gräber senkte sich der Boden an einigen Stellen. Unter dem dritten Kreuzgang, der einige Stücke der 20 x 20 cm großen Fußbodenziegel noch heute bewahrt, kann man eine gelblichbraune körnige Kalkschichte beobachten. Unter dem nördlichen Ende des Kreuzganges haben wir das Gewölbe des großen O-W ziehenden Kanals freigelegt. (Bild 10.) Nördlich vom Chor der ersten einschiffigen gotischen Kirche des Klosters war die Sakristei. Beim Querschnitt des Forschungsgrabens, der hier in südwestliche Richtung zog (Bild 11.), kann man die abgerissene äußere, östliche Mauer des Kreuzgangs, sowie dessen Bauniveau erkennen. Die davon in östlicher Richtung, nordsüdlich gerichtete Mauerkrone wurde wahrscheinlich teilweise abgerissen, als der Quader der südlichen, äußeren Treppe des Kapitelsaals gebaut wurde (Bild 12.). Nördlich der Sakristei befindet sich des Kapitels der Saal. Bei der Freilegung entfernten wir zuerst - von der heutigen obersten Schicht ausgehend - eine schwarze Erdschicht, dann eine kalkhaltige, wahrscheinliche Abbauschicht, unter der nicht weit (in einer Tiefe von 338,18 m Adria Seehöhe) ein 1,7 x 1,8 m großer Pfeiler entdeckt wurde. Ein bißchen tiefer (bei 337,68 m Adria Seehöhe) lag der Fußboden des Kapitels (Bild 13). Durch die neuesten Forschungen im Kapitelsraum kamen wir zu Erkenntnisse über die Bauperioden des Klosters. Im Jahre 1381 gelangten die sterblichen Überreste des Heiligen Paulus des Eremiten nach Budaszenthrinc. Danach begann man große Bauarneiten wobei die einschiffige gotische Kirche in eine Reliquienkapelle umgebaut wurde. Eine neue dreischiffige Kirche wurde südlich der älteren Kirche gebaut, der Kreuzgang wurde vergrößert und bei den gleichen Bauarbeiten wurde der Kapitelsaal umgebaut. Dann errichtete man den Mittelpfeiler auch. (Bild 14-16.) Bei weiteren Bauarbeiten wurde der Pfeiler abgetragen, ebenso die äußere Wand des östlichen Kreuzganges. So wurde der Kapitelsaal 11 m breit. Die Vergrößerung des Versammlungsaales wurde wahrscheinlich am Ende der Regierungszeit des Kaisers Sigismund datierbar. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde an der Stelle der früheren Priorenkapellen ein neuer Kapitelsaal errichtet. Darüber berichtet nicht nur Gyöngyösi Gergelys Ordengeschichte sondern eine Aufschrift in Steingemeißelt. (Im mittelalterlichen Lapidarium des BTM ó Inventarnummer 610.: "..(co)nstruxit menibus aulam/..(g)eneralis cura priori../ ..unt fundamina pau../..d zagrabie".) 322