Budapest Régiségei 31. (1997)

Endrődi Anna: A késő rézkori bádeni kultúra Budapest, Andor utcai telepanyaga a kulturális kapcsolatok tükrében 121-175

DIE SIEDLUNGSMATERIALIEN DER SPÄTKUPFERZEITLICHEN BADENER KULTUR AUS DER ANDORSTRABE IM SPIEGEL DER KULTURELLEN VERBINDUNGEN Hinsichtlich der späteren kupferzeitlichen Forschungen in der Hauptstadt, zwischen 1947 und 1958, brachten die von Tibor Nagy geführten Rettungs­grabungen aus Lágymányos die bedeutendsten Resultate. Es wurden mehrere spätkupferzeitliche Fundorte der Badener Kultur - zwischen ihnen der Ort aus der Andor Straße - freigelegt. Auf Grund der geomorphologis­chen Untersuchungen kann man sagen, daß im oben erwähnten Gebiet der Hauptstadt die Volksgruppe der Badener Kultur sich auf einer Sandbankinsel zwischen den Strombetten der Donau niederließ. Dieses Gebiet blieb immer vom Hochwasser dauerhaft trocken. (Bild 1.) Die Vorgänger der Rettungsgrabungen von Tibor Nagy waren die Hockergräber, die 1934 bei den Bauarbeiten derTress Chemiefabrik an der Ecke Budafoki Straße Andor Straße (ehemalige Galvani Straße) Fundorte erschlossen. Es kamen damals drei kupferzeitliche, mit Beigaben und vier ohne Beigaben versehene Gräber ans Tageslicht, welche zur Badener Kultur gehörten. (Bild 5.) Von der Fundstelle der Gräber einige hundert Meter entfernt wurden bei der Andor Straße zwischen 1947-1949 und 1952 weitere Ausgrabungen geführt. Bei diesen Ausgrabungen, die auf 1500 Quadratmetern geführt wor­den waren, kamen Abfallgruben, Objekte - die in die Erde vertiefte Häuser beschrieben wurden - Feuerplätze und ein Hockergrab zum Vorschein. Nach der Analyse des Fundmaterials kann man auf Grund der Typologie von Pavukova behaupten, daß die Siedlungs- und Gräbermaterialien aus der Andorstraße die II/b-c-IV/a Phasentypen der Badener Kultur repräsentieren. (Bild 4.) Die typologischen Unterschiede sind offensichtlich, aber die chro­nologischen Unterschiede der klassischen(l) Phase der Badener Kultur wur­den von den Ausgrabungen in Ungarn stratigraphisch nicht bewiesen. Änliche Probleme ergab die vorgähende Untersuchung des Fundgutes aus Káposztásmegyer-Farkaserdő, wo in derselben Siedlung ältere und jüngere Objekte zusammen zu finden waren. An beiden Stellen wurde wahrschein­lich die Entwicklung und die Kontinuität von äußeren Faktoren nicht gestört. Eine ähnliche Behauptung stellte Ch. Mayer, bei den Ossarnen Funden, der zwei chronologischen Phasen der niederösterreichischen klassischen Badener Kultur unterscheidet: eine mittlere und eine späte Phase. Wenn wir die Fundgüter aus der Andor Straße mit der österreichischen und slowakischen Typologie vergleichen, stellen wir fest, daß man vorläufig in der klassischen Periode der ungarischen Badener Kultur, drei voneinander getrennte typologische Phasen unterscheiden kann. 1. Die ältere klassische Badener Kultur (Funde von Fonyóder Typ, die Grube Nummer 50 von Káposztásmegyer-Farkaserdő, die Amphore mit Tannenzweigverzierung aus der Andor Straße, Balatonboglár, Tekovsky­Hradok.) 2. Die mittlere Phase der klassischen Badener Kultur (Die meisten Funde aus der Andorstraße, Budakalász I., Palotabozsok I., Hódmező­vásárhely I., Viss I., Nevidzany, Ossarn I.) 3. Die jüngere (spätere) Phase der klassischen Badener Kultur (Ossarn IL, Budakalász IL, Hódmezővásárhely IL, Palotabozsok IL, Pécs-Vasas, Funde des 18. Grabens bei der Andor Straße, Funde Typ Úny und Viss IL) Die nächste Periode wird typologisch von der Kostolac Kultur ausgefüllt. Man kann sich mit der Behauptung von Ch. Mayer einverstanden erk­lären, weil er eine typologische Parallele zwischen der klassischen Badener Kultur aus der Südwestslowakei, Ostösterreich und Ungarn, und insbeson­dere in Transdanubien aufstellt. Im archäologischen Fundgut befanden sich als Streufunde auch einige hochkupferzeitliche zur Ludanice Kultur gehörende, sowie einige keltische und aus der jrpádenzeit stammende Keramikbruchstücke. Bei der Nachforschung des Jahres 1994 kam auch eine Feuerstelle aus dem 2.-3. Jahrhundert zum Vorschein. So sind die bisher erwähnten Zeitalter die Komponenten der horizontalen Stratigraphie. 175

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