Budapest Régiségei 30. (1993)

Harl, Ortolf: Die Stellung der Frau bei den einheimischen Stämmen Nordpannoniens : eine sozial- und kunstgeschichtliche Studie = A nő helyzete Észak-Pannónia bennszülött törzseinél 7-37

die einheimischen Adeligen oft in solche Ferne führte, daß die Familienbande zerrissen wurden? Unter letzterem Aspekt wäre nicht einmal auszuschließen, daß die herausragende Rolle der Frauen weniger ein Relikt aus der keltischen Vergangenheit als vielmehr eine Reaktion auf die römischen Rekrutierungen ge­wesen ist. Denn wo die Männer fehlen, müssen die Frauen in die Rolle der Männer schlüpfen - und sie waren, wie man sieht, dazu fähig. Was wirklich mit den Männern der hier vorgestellten Frauen geschah, ist ein anderes Thema - das Rad der Wissenschaft kann sich gleich weiterdrehen ... Anmerkungen 1. SCHOBER, Die römischen Grabsteine von Nori­cum und Pannonién (1923) 2. Bei dieser Gelegenheit möchte ich meinem Mit­arbeiter Herrn Martin Mosser für seine Hilfe und B. Lőrincz für seinen Rat und die Durchsicht des Manuskripts herzlich danken. 3. Siehe jezt vor allem A. LORENTZEN, Frauen in keltischer Zeit, im H. Dannheimer-R. Gebhard, Das keltische Jahrtausend. Ausstellung Rosen­heim 1993, 47-53. Dem zeitlichen Rahmen der Ausstellung entsprechend beschränkt sich Lo­rentzen bei den antiken Nachrichten allerdings auf Caesar. 4. Liv. 5,34,1-4 5. a. 0. 5,34,3: impigri iuvenes 6. Die Iceni wohnten in Ostengland, heute Suffolk / Norfolk 7. Tac. Ann. 14,31,1 8. Tac. Agric. 16, 1: neque enim sexiim in imperils discernunt 9. Tac. Ann. 14,35,1: solitum quidem Britannis femi­narum ductu bellare Tac. Ann. 12,34 Tac. Ann. 12,40. Tac. Ann. 12, 37, 4. Die Kritik dieser Stelle gilt aber auch der Agrippina, die sich als Mitinhaberin der von ihren Vorfahren geschaffenen Herrschaft fühlte. Bei Plut.£>e virtute mulierum 246 ziehen die Kelten bei Beratungen über Krieg und Frieden ihre Frau­en zu Rate Amm. Marc. 15,12,1: Denn wenn ein Gallier Hän­del sucht und seine Frau, viel kräftiger als er, ihm dabei zu Hilfe eilt, wird auch eine größere Zahl von Fremden ihm nicht standhalten können; das gilt vor allem dann, wenn jene zähneknirschend den Nacken hochwirft, die riesigen schneeweißen Arme schwingt und mit Fußtritten untermischt Faushiebe gleich Wurfgeschossen zu verteilen anfängt, die von Sehnenbündeln entsandt werden. 15. Diod. V 32,4; Plut. 48, 6; 16. H. D. RANKIN, Celts and the Classical World (1989), 253 17. Caes.b.G:VI19 10. IL 12. 13. 14. 18. R. JOFFROY, Le Trésor de Vix (Côte-D'Or), Paris 1954 (Fundbericht); Ch. PICARD, Le diadème d'or de Vix, Revue Arch. 1955 19. Caes.b.G.I53 20. In der Beurteilung des Königs Voccio bestehen zwischen G. DOBESCH, Die Kelten in Österreich 453-455 und R. GÖBL, Die Münzprägung der norischen Fürsten und Könige nach dem neuesten Stand der Forschung, in: Die Kultur der Kelten. St. Veiter Historikergespräche 1988 (1989) 62 f. grundlegende Auffassungsunterschiede. Wäh­rend Dobesch in Voccio einen weitschauenden, in großen Räumen denkenden Realpolitiker aus ei­nem der angesehensten Königsgeschlechter auß­erhalb Galliens sieht, der ein Königtum mit weit­gespannten Verflechtungen und von überregionaler Bedeutung innehat, stuft ihn Göbl mit Blick auf seine numismatischen Forschungsergebnisse als Eintagsfliege ein, die nur durch einen historischen Zufall zu literarischen Ehren gekommen sei. 21. A. MÓCSY, siehe folgende Anm.; F. LOCHNER v. HÜTTENBACH, Die römerzeitlichen Personenna­men der Steiermark-Herkunft und Auswertung 1989; M. FALKNER, Die norischen Personenna­men auf -u und ihre kulturgeschichtliche Bedeu­tung, in: W. Brandenstein (Hg.), Frühgeschichte und Sprachwissenschaft, Arbeiten aus dem Insti­tut für allgemeine und vergleichende Sprachwis­senschaft, 1,1948, 40-54 22. Das Inschriftmaterial ist gesammelt von A. MÓ­CSY, Die Bevölkerung von Pannonién bis zu den Markomannenkriegen (1959) und zwar zur civitas Boiorum 46 ff., zu den Azalern 54 ff. und den Eraviskern 59 ff. 23. GARBSCH, v.a. 124 ff.; Frrz J. , Az eraviszkusz női viselet (Die Tracht der Eraviskerinnen), ungar. m. dt. Zusammenfassung, Arch. Ért. 84, 1957, 133­154 24. A. MÓCSY, 1974,55-57 (die Münzstätte der Era­visker scheint sich in Aquincum befunden zu ha­ben); ders., Pannonia-Forschung 1973-1976, 383 (Rekrutierung eines Azalers für die Feldzüge des Drusus 12-9 v. Chr.) 25. G. DOBESCH Die Okkupation des Regnum Nori­cum durch Rom, in: Studien zu den Militärgren­zen Rom, 13. Intern. Limeskongreß, Aalen 1983 (1986), 308-315 ,

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