Budapest Régiségei 27. (1991)
TANULMÁNYOK - Sellye Ibolya: Római kori, áttört művű késtartó (Théka-veret) a Bécsi úti hamvasztásos temetőből 45-63
Das durchbrochene Motiv ist eine, im halbkreisförmigen Löffelteil das Spiegelbild des Musters symmetrisch angebrachte, rankenverzierte Pelta. Beim Löffelteil unten fehlt hier die bei den Analogien (siehe z.B.Avenches und Strasbourg, Anmerkungen Nr. 7. und 8.) vorkommende, doppelte Halbkreislinie, die dem unteren Bogen der Kante folgt, wodurch eine Einzelvariente des üblichen Musters entsteht. Zur Schiene führen doppelte, sich symmetrisch zurückbiegende Ranken hinüber. Sodann setzt sich das Muster mit einem lautenähnlichen Motiv fort, das oben in einen Kreis aussgeht. Die weiteren Durchbrechungen der länglichen Schiene wiederholen sich und sind der Form nach identisch: fest aneinander gefügt, verflochten und ebenfalls einer Laute ähnlich. Vom Muster des kleineren, abgebrochenen, zur Schiene gehörenden Stückes ist bei der inneren Kante nur ganz wenig erhalten geblieben, doch kann festgestellt werden, dass sich das gleiche Motivsystem auch auf diesem Teil fortsetzt, wie beim grösseren Stück. An der Rückseite (Abb. 2.1.) ist ein kleiner Rest der Unterlagsplatte zu sehen. Bei der Rekonstruktion des Beschlages muss berücksichtigt werden, dass das Muster beim Bruch nicht unmittelbar weiterläuft, ca. 1015 mm sind völlig ausgebrochen. Laut Feststellung von László Költő (siehe: Bericht von Frau Katalin T. Bruder) wurde der durchbrochene Beschlag aus einer dünkleren Bronze ausgeführt als die Unterlagsplatte, da die letztere viermal so viel Zink enthalten hat und daher hellgelb war. Demnach war der unterschiedliche Farbeffekt, der bei den durchbrochenen Arbeiten allgemein angewendet wurde, — eventuell nicht mit Metall, sondern einer Lederbzw. Textilunterlage anderer Farbe — auch beim Fund von der Bécsi Str. vorhanden. Die Masse des grösseren Beschlagstückes: Länge 120-120,5 mm, Breite: bei dem Löffelteil: 50,5 mm. Die Breite der Schiene: 21-21,5 mm. Die Breite der massiven Bronzekante beträgt sowohl an der Vorder-, wie an der Rückseite 10 mm. Die Dicke des Beschlages der Kante und des Durchbruchs ist in gleicher Weise 2 mm. Die Dicke der Unterlagsplatte ist weniger als 1 mm. Beim Löffelteil, wo der Beschlag verdoppelt ist, beträgt die Dicke 6,6-7 mm, die lichte Weite: hier hur ca. 2 mm. Die Masse des kleineren Bruchstückes: Länge 51 mm, max. Breite: 11 mm, Dicke: 2 mm. Die Dicke der Unterlagsplatte stimmt mit jener der grösseren Stücke überein: weniger als 1 mm. Im Grabe befand sich neben dem durchbrochenen Beschlag eine kleine unregelmässige Metallplatte. (BTM. Inv. Nr. 88.4.260/a., Abb. 6.2.) Sowohl die Vorder- wie auch die Rückseite ist flach ausgestaltet. Ihre Oberfläche ist ein wenig gewölbt, gebogen ebenso wie der durchbrochene Beschlag. Auf der Platte sind drei kleine Löcher zu sehen, diese dienten möglicherweise der Befestigung des durchbrochenen Musters. Ihre genaue Unterbringung kann, wie schon erwähnt, derzeit nicht mehr bestimmt werden. Die Ausführung dieses Plattenbruchteils scheint stärker, massiver zu sein, als die auf der ursprünglichen Stelle erhalten gebliebenen Unterlagsplatten. Seine Farbe ist gelblich, mit starken Rostspuren sowohl auf der Vorder- wie auf der Rückseite. Max. Länge: 48 mm, max. Breite: 21 mm, Dicke: weniger als 1 mm. In der Nähe des durchbrochenen Beschlages lagen eine grössere und eine kleinere grünpatinierte Bronzespange. (BTM. Inv. Nr. 88.4.260/b., Abb. 5.2., und Abb. 6.3.) Am einen Ende des grösseren Stückes biegt sich die Spange an der Rückseite um ca. 4 mm nach hinten und schmiegt sich gänzlich der Biegung an. Sowohl die grössere wie auch die kleinere Spange ist bogenförmig, doch ist diese Form bei der grösseren besser wahrnehmbar: auf ihrer Kante befindet sich ein halbkreisförmiges Loch, wahrscheinlich die Stelle des Befestigungsnagels. Die Breite beider Spangen beträgt 11 mm, ihre Länge ca. 29 bzw. 16 mm, ihre Dicke: 1 mm. Die Funktion der Spangen ist beim Beschlag an einer aus Regensburg stammenden, im Originalzustand erhaltenen Theke (Abb. 4.3.) genau ersichtlich, wo am oberen Ende der durchbrochenen Schiene die Biegung der an der ursprünglichen Stelle erhalten gebliebenen Spange des Messerbehälters den Beschlag an der Rückseite der Schiene ganz umfasst: ihre Befestigung mit Nägeln kann gut beobachtet werden. Das Bild veranschaulicht ein Detail der Theke; ob am Stück zwei Spangen angewandt wurden, ist nicht ersichtlich. Die rückseitige Befestigung der Spangen, wie es auch am Beispiel des Augster Stückes sichtbar ist, dürfte deshalb erfolgt sein, damit die Spange das durchbrochene Muster nicht verdeckt. Die Masse des Regensburger Beschlages sind jenem aus der Bécsi Strasse ganz ähnlich, nicht allein die Breite der Spange, sondern auch die der durchbrochenen Schiene. In Regensburg kam vom römischen Gräberfeld auch ein Thekenbruchstück zum Vorschein, wo das Metallplattenstück noch auf seinem ursprünglichen Platz zu sehen ist. In Grab 52 in der Bécsi Str. lag 50 mm vom durchbrochenen Beschlag dem Inneren des Grabes zu, ein korrodiertes Eisenmesser (BTM. Inv. Nr. 88.4.261., Abb. 5.3. und Abb.6.4.), dessen Angel spitzig gewesen sein durfte, die Klinge war einschneidig. Infolge der Rostschicht ist das Messer jetzt dicker als ursprünglich, doch dies beachtet, hatte das Messer solche Masse, dass es in den durchbrochenen Beschlag hineingesteckt und mit Hilfe der gebogenen Spange befestigt werden konnte. Die Masse des Messers: fragmentari52