Budapest Régiségei 23. (1973)
ANYAGKÖZLÉSEK - Szilágyi János: Kérdéses kőfeliratok Aquincumból 159-169
diesem Falle diese Kulttafel eine Person, namens Itta oder Utta ... gestellt haben. Wurde das Wort MATRI verkürzt geschrieben, so konnte der Name des Dedikanten auch länger gewesen sein 43 ; [Iul]itta huldigte z.B. den beiden Gottheiten? 5. Am Fuß eines Berges, SW von der Militarstadt von Aquincum wurde dieses intakte Steinaltärchen gefunden (Abb. 7), dessen Inschrift man zuerst folgenderweise gelesen hat 44 : I(ovi) o(ptimo) m(aximo) M(arcus) Ulpi(us) Op tatus d(ecurio) m(unicipii) Aq(u/i)nci. In den ersten Mitteilungen 45 wurden die letzten zwei senkrechten Buchstabenschenkel für I gelesen, wobei man (außer den überflüssigen Buchstabenverdoppelungen) auch den Fehler bei dem Steinmetzen vorausgesetzt hat, daß er nach dem Q den Buchstaben V ausgelassen hätte. Wir halten es aber für wahrscheinlicher, daß Optatus ein II[vir]( = duumvir) war, jedoch hat man am Ende der Inschrift die Einmeißelung des Wortes VIR versäumt. 6. Am NW-Rand der Militärstadt kam das intakte Steinaltärchen zum Vorschein (Abb. 8). Nach der stichhaltigen Mitteilung 48 dürfte die ganze Ergänzung die folgende gewesen sein: Silvano Au [g](usto) M(arcus) Ulp(ius) Sabinus comm(entarius ? commentariensis?) co(n)s(ularis viri) leg(ionis) I adi(utricis) p(iae) f(idelis) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito). Die Ergänzung der Abkürzung comm trifft mit ihren Bedeutungen 50 eher zu, als die Ergänzung zu diesem Wort: comm(entator) 49 . 7. Im südlichen Vorraum der Militärstadt (an der Donau) wurde das ärmliche Steinaltärchen (Abb. 9) mit primitiver Kursivschrift gefunden. Ihr erster Beschreiber 51 hat am Ende der 2. Zeile das Attribut sil(vanus) gelesen, während wir hier den Familiennamen Fl(avius) erblicken und die Inschrift folgenderweise ergänzen : Silva no Fl(avius) Abasc(antus) votum posuit. 8. In der Nähe des südlichen Tores der Legionsfestung beim Treffpunkt der hierherführenden und der der Schutzmauer entlang führenden Straßen war der ursprüngliche Fundort 55-56 jenes Steinaltars (Abb. 10), dessen erhalten gebliebenes Fragment J. Fitz folgenderweise ergänzt hat: .. .Aug(usto) ceterisque dis huiusce loci V[alerius? Sabini]a[nus? v(ir) c(larrissimus)] leg(atus) Aug(usti) pr(o) pr(aetore). Der abgebrochene Name der Gottheit dürfte vielleicht: [Fortunáé] [Aug(ustae) gewesen sein 60 " 61 ; eventuell sind hier die Namen von Iuno und Minerva 61 " oder Äskulap und Hygia verlorengegangen. Nach A. Brelieh: [Silvano] Aug. 9. Das Steintafelfragment (Abb. 11) ist im Zentrum der Legionsfestung zum Vorschein gekommen. Die letzten drei Zeilen der Inschrift wurden von B. Kuzsinszky folgenderweise ergänzt 62-63 : ... si quis su [pra ea corpora aliud ponere volue] rit quod ... passus s. .. Unsere Vorschläge zur Ergänzung der Buchstabengruppe ... plo : A) Sie ist das Ende des im Nominativ stehenden Personennamens, also [A]plo dürfte den Grabaltar dem in Unbekanntheit Gehüllten ara[m]gestellt haben 65 ; B)Wir stehen einer Dativform gegenüber und so wäre die Grabstätte der Person [A] plus errichtet worden ; C) Stehen wir dem Ablativ der Hauptwörter [du] plum oder [tri]plum gegenüber? Die Inschrift rühmt, daß die Grabstätte zweimal oder dreimal größer als die üblichen sei. Die Möglichkeiten des nach dem Wort passus erhalten gebliebenen Buchstaben sind unserer Meinung nach: A) in diesem Falle verkürzt sich das Wort s(emis) und der Halbfuß ( = 739 mm) dürfte in der Tat die Originalbreite des intakten Grabaltars bedeutet haben (die unten gesimsartig bearbeitete Steinplatte ist in 33 cm-Breite erhalten geblieben); B) mit dem S-Buchstaben könnten auch die Zahlwörter s ex oder s(eptem) beginnen und das Maß von 6 oder 7 Doppelschritten (etwa 9 bzw. 10,5 m) läßt bereits auf einen größeren Grabgarten schließen. 169 *