Budapest Régiségei 23. (1973)

ANYAGKÖZLÉSEK - Sellye Ilona: Az aquincumi áttört díszítésű kard és tőrhüvelyborítások 129-146

Zu einer weiteren verwandten Fundgruppe gehört die aus dem Komitat Győr-Sopron, aus Szécsény zum Vorschein gekommene viereckige Schnalle, deren Analogien wir in Noricum finden. Eine ebenso enge Verbindung zu denen von Aquin­cum zeigen, betreffs des durchbrochenen Musters die in dem Dolichenum von Szőny-Brigetio gefun­denen drei fein bearbeiteten Schnallen sowie der ebenfalls aus Brigetio, im Bereich des Kastells zu­tage geförderte, sechseckige Beschlag. (Alle vier Exemplare werden im Ung. Nationalmuseum auf­bewahrt) Aus Südpannonien, Sisak-Siscia (Jugo­slawien, Museum von Zagreb) sind uns mehrere, ähnlich bearbeitete, durchbrochene Beschläge be­kannt. Aufgrund der obigen, in großer Anzahl erhal­ten gebliebenen Analogien können wir zu dem Schluß kommen, daß in den die durchbrochenen Arbeiten herstellenden Werkstätten mit ähnlich verfaßten und ausgeführten Verzierungen verse­hene Stücke verschiedener Gebrauchsbestimmung, wahrscheinlich zur selben Zeit, erzeugt worden sind. Diese dekorativen, feindurchbrochenen Arbei­ten waren jedoch nicht nur in den römischen Provinzen allgemein beliebt, sondern gelangten durch pannonische Vermittelung — wie so viele andere kunstgewerbliche Produkte — auch in das sog. Barbaricum zwischen Donau und Theiß. So z. B. nach Sükösd (Komitat Bács-Kiskun, Museum von Baja), Jászberény—Csegelapos (Komitat Szol­nok, Ung. Nationalmuseum) und Kiskundorozsma (Komitat Csongrád, Museum von Szeged). Aus dem Bereich von Dazien, aus Alba Julia­Apulum (Rumänien) und Cluj-Napoca (Rumänien,­Museum von Cluj) sind uns Beschläge von ähnlich feiner Musterung bekannt. Auch aus dem heutigen Bulgarien ist ein mit den pannonischen verwandter, fein bearbeiteter sil­berner Schwertscheidenbeschlag aus Stara Zagora (Museum von Stara Zagora) zum Vorschein ge­kommen. Das Alter der erörterten feindurchbrochenen Arbeiten analysierend und auch einige neuere Fest­stellungen in Betracht gezogen, kamen wir zu dem Schluß, daß während es bislang eine allgemein akzeptierte Meinung war, daß die durchbrochenen Exemplare ihre Blüte im 2—3. Jahrhundert erreicht hatten, verbreiteten sich innerhalb dieser die feinge­musterten, durchbrochenen Exemplare vielmehr im 1—2. Jahrhundert. * Auf der Täf. III führe ich — vor allem von dem Fundort Aquincum —; einige solche Fragmente vor, die wir aufgrund der in großer Zahl bekannten Analogien aus den Kastellen des sich entlang des Rheins dahinziehenden Limes als Dolchscheiden­beschläge bestimmen können. Die Form der Dolche weicht von der der Schwerter ab, so wurde ihre Verzierung und ihr Überzug auf dem Wege anderer technischer Lösungen hergestellt. Es wurden näm­lich entweder der untere Teil des Dolches im all­gemeinen mit einem peltaförmigen Beschlag (Fo. wahrscheinlich Aquincum, in Privatsammlung) (Taf. III 1) oder die ganze Fläche des Dolches mit einer einzigen durchbrochenen Platte bedeckt (Taf. III 3a) Die zum ersten Typ gehörenden Beschläge sind in Pannonién in großer Anzahl anzutreffen, jedoch wurden diese vielmehr an Leder (Gürtel oder Pfer­degeschirr-riemen) angebracht. Zur zweiten Gruppe gehört der Beschlag der Taf. III 2 (von unbekann­tem pannonischem Fundort, Ung. Nationalmuse­um). Auch an diesen Typ knüpfen sich zahlreiche Analogien an, diese sind jedoch vor allem solche Fragmente, bei denen man ihre Anwendungsart nicht genau bestimmen kann. In den Kastellen des Limes am Rhein kommt der Dolchscheidentyp, den Taf. III 3 veranschau­licht, sehr häufig vor. Ein dieser Form gleicher — jedoch nur fragmentiert erhalten gebliebener — Beschlag kam aus Aquincum zum Vorschein (Mu­seum von Aquincum). (Taf. III 3) Um besser die Originalform des Dolchüberzuges vorstellen zu können, wurde die Zeichnung des Aquincumer Exemplars — dunkel schattiert — aufgrund des ähnlichen Musters — an die entsprechende Stelle in die Zeichnung der aus dem Kastell von Faimin­gen beschriebenen und intakt erhalten gebliebenen Dolchscheide eingezeichnet. (Taf. III 3a) Es kame.n noch einige Fragmente aus Panno­nién, aus Aquincum (Museum von Aquincum, Taf. III 4) und aus Dunaujváros-Intercisa (Ung. Natio­nalmuseum, Taf. III 5) zum Vorschein, die ebenfalls zu Dolchbeschlägen gehört haben. Beachtenswert ist, daß Dolchscheidenverzierun­gen solchen Typs auch bis nach Dazien: bis Cluj­Napoca (Rumänien, Museum von Cluj) gelangt sind. (Taf. III. 6) Auch unter dem in Budapest­Aquincum, HL Bez. Raktár-Gasse zum Vorschein gekommenen Fundmaterial der altchristlichen Cella trichora be­findet sich das Fragment eines mit durchbrochener Verzierung versehenen Dolchscheidenüberzuges. (Museum von Aquincum, Taf. III 7) Dieses Gebie war vom 2. bis zum 4. Jahrhundert bebaut, weshalb es uns nicht möglich ist, über das Alter des Dolch­scheidenbeschlages genauere Informationen zu er­halten. Ihre Anwendung dürfte der des Stückes der Taf. III 3a ähnlich sein, ihr durchbrochenes Muster —obwohl es in einer etwas plastischeren Ausführung gefertigt wurde — zeigt mit dieser in vielem eine Verwandtschaft. Das durchbrochene Muster wurde ohne Umrahmung gefertigt. Auch die Analogien dieses Typs finden wir in dem durchbrochenen Ma­terial Pannoniens, z. B. aus Sisak-Siscia (Südpan­nonien, Jugoslawien, Museum von Zagreb) in ziem­lich großer Zahl vor, jedoch sind diese Stücke so fragmentarisch, daß wir nur ihre Musterung, jedoch nicht ihre Gebrauchsbestimmung feststellen können. Hingegen sind uns aus den Limeskastellen am Rhein mehrere, ziemlich unversehrt gebliebene Exemplare bekannt. 145

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