Budapest Régiségei 22. (1971)
TANULMÁNYOK - Kőszegi Frigyes: Későbronzkori kutatások a főváros térségében 51-84
wir haben lediglich aus der Endphase der Spätbronzezeit, im grossen und ganzen aus dem mit Reinecke BD und HAI gleichaltrigen Zeitabschnitt beträchtlichere Funde. HISTORISCHE FRAGEN Die historischen Geschehnisse der Periode von Koszider stehen mit den Bewegungen der mittleren Bronzezeit des Karpatenbeckens in engem Zusammenhang. Während die Depotfunde von KosziderTyp die Geschehnisse der Endphase der mittleren Bronzezeit, insbesondere auf Transdanubien und das Donau—Theiss-Zwischenstromgebiet konzentrieren, ist das Zentrum der dieser vorangehenden sog. mykenisierenden Epoche eher im Gebiet des Alföld und jenseits der Theiss zu suchen. Der Depotfundhorizont von Apa-Gaura-Hajdúsámson lässt auf die sich innerhalb der Gyulavarsánder— Ottományer und Füzesabonyer Kultur abspielende historische Katastrophe schliessen. Dazu kam es in den letzten Jahrzehnten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Diese Katastrophe hatte sich nicht auf das Gebiet des Alföld beschränkt und ihre Wirkung berührte — wellenartig — auch das benachbarte Gebiet. In Transdanubien lassen die Depotfunde vom Typ Százhalombatta—Kelebia, die auf dem Verbreitungsgebiet des Volkes der Vatyaer Kultur liegen, darauf schliessen. Eine ganze Reihe der gleichzeitigen Fundzusammenhänge zeugt von einer sehr starken inneren Bevölkerungsumwälzung. Im Laufe dieser kamen die Elemente der Spätperjamoser Kultur aus dem südlichen Alföld ganz bis ins Gebiet Transdanubiens. Ihre Stationen bezeichnen die oberste Schichtenreihe von Tószeg, Tiszaug— Kémény tető und nicht zuletzt die von Pákozdvár. Wir können seitens der Kulturen der transdanubischen Gef ässe mit Kalkinkrustation, deren Funde auf ungewöhnlich fernen Gebieten, unter anderen im Verbreitungskreis der Gyulavarsánder und Füzesabonyer Kultur, sowie auch im Raum von Budapest erscheinen, eine starke Expansion in Erfahrung bringen. Kurz nach der Raumgewinnung der Perjámoser Kultur oder vielleicht gerade auf deren Einwirkung, erreichten die aus dem Füzesabonyer Kulturkreis ausgehenden Gruppen die Westslowakei, sodann das Gebiet von Transdanubien. In nordwestlicher Richtung vordringend, besetzten sie fast das ganze Verbreitungsgebiet der Magyaráder Kultur und vermischten sich mit ihrer Population. Das Volk der Magyaráder Kultur versuchte den vordringenden Füzesabonyer Elementen aus dem Wege zu gehen und zog sich weiter in südwestliche Richtung zurück. Dabei nahmen sie mehrere Gruppen der Kultur der mit Kalkinkrustation erzeugten Gef ässe in sich auf. In der zweiten Hälfte der mittleren Bronzezeit ist die Kultur der Gefässe mit Kalkinkrustation fast völlig verschwunden. Spuren, die die Vermischung der Füzesabonyer und Magyaráder Kultur beweisen, finden wir an 6* ' zahlreichen slowakischen Fundplätzen vor; so in Vigvár (Veséié), Kernend (Kamenin), Magyarád (Madarovce), sodann der Donau entlang nach Süden schreitend, in Transdanubien in Süttő und etwas weiter unten in der obersten Schicht von Dunaújváros—Kosziderpadlás. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die allgemein angenommene Einwirkung von Füzesabony bzw. der Theissgegend das Gebiet der Hauptstadt nicht unmittelbar aus Osten, vom Gebiet östlich der Theiss, sondern mit den Magyaráder Elementen zusammen von Norden her erreicht hat. Dies beweisen unsere neuesten Funde, das Material der bereits erwähnten in Rákospalota und in Békásmegyer zum Vorschein gekommenen Abfallgruben. Die Vatyaer Kultur berührenden völkerwanderungsähnlichen Ortsveränderungen stiessen stellenweise auf Hindernisse. Die Depotfunde vom Typ Százhalombatta—Kelebia kamen auf die Einwirkung von Kriegsereignissen in die Erde. Vorläufig ist es nicht klar, ob dies durch die auf ein wenig früher datierbaren Spätperjamoser Elemente oder von Füzesabonyer —Magyaráder Gruppen verursacht wurde. Jedenfalls sind die Beziehungen dieser Depotfunde mit dem südlichen Alföld und dem Gebiet jenseits der Theiss durch die Streitäxte östlichen Typs bewiesen. Das Zentrum der in der Periode von Koszider sich entwickelnden, sehr reichen und hochstehenden Metallindustrie entfaltete sich zweifelsohne in Osttransdanubien und im Donau —Theiss-Zwischenstromland, erstreckte sich sodann über das ganze Karpatenbecken. Die Wirkung der Metallindustrie lässt sich auch in viel weiterem Kreise verfolgen, so in Österreich, Polen, Süddeutschland usw. Der neue Kulturkreis trug in zahlreichen Elementen bereits unzählige Merkmale der in Westen und Nordwesten benachbarten Hügelgräberkultur an sich. Dies war in dieser Epoche eine natürliche Folge der allgemeinen Entwicklung, die überall in Mitteleuropa eingesetzt hat. Diese Tendenz kam im Gebiet der Slowakei kräftiger zur Geltung als hierzulande und auf Grund der Einwirkung dieser entstand auf den von Füzesabonyer Elementen beeinfiussten Spätmagyarader Grundlagen die Hügelgräberkultur des Karpatenbeckens. Der zu Ende des 16. Jahrhunderts v. u. Z. entstehende und in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bereits sich im Auflösen befindliche gemischte Kulturkreis umfasste kaum ein Jahrhundert, hinterliess aber trotzdem bleibende Spuren in der bronzezeitlichen Geschichte des Karpatenbeckens. Die mittlere Bronzezeit abschliessenden Depotfunde — in der Hauptstadt in Rákospalota, ferner in Solymár — deuten die Eroberungen neuer Volksgruppen, der Hügelgräberkultur an. Die Hügelgräberkultur drang aus zwei Richtungen nach Transdanubien und in das Gebiet des Alföld ein. Neben den aus Westen, aus der Richtung Österreich kommenden Gruppen der Hügelgräberkultur der Mittleren Donaugegend war noch der aus dem Gebiet der heutigen Slowakei ausgehende Zweig der Hügel/ 83