Budapest Régiségei 22. (1971)

JELENTÉSEK - Wellner István: Leletmentések az aquincumi canabae déli szélénél 411-418

storbenen sich im Nominativ befindet, insbesondere aber die datierten Analogien der obigen Ligaturen, so können wir unsere Inschrift auf die ersten Jahr­zehnte des 3. Jahrhunderts setzen. Die Anwendung der Tabula ansata und die Ausbildung des ganzen Sarkophags entspricht vollkommen dieser Bestim­mung. Mit dem obigen Sarkophag zugleich und auf demselben Platz fanden die Bauarbeiter auch eine römerzeitliche, fast völlig intakte Säule vor. Sie besteht aus mittelmässig bearbeitetem Kalkstein. Die eine Seite ist flach ausgebildet und der Säulen­rumpf von dreiviertelzylindrischem Querschnitt hebt sich aus der 12 cm dicken Hinterplatte hervor. Die Basis ist quadratisch, mit einem Zapfenloch am Boden. Die Gliederung entspricht den üblichen Provinzialformen. Dasselben können wir auch von der Form des Kapitells sagen. Der Blattkranz besteht aus sieben Blättern, von denen zwei an den Enden rudimentär sind. Der ursprüngliche Verwendungsort und die Weise der Verwendung kann zufolge der Fundum­stände nicht festgestellt werden. Wegen der hinteren Ausbildung stand die Säule zweifellos, wahrschein­lich mit ihrem verlorengegangenen Säulenpaar zusammen an einer Mauer an der Seite einer Türöff­nung. Der überwiegende Teil der Aquincumer und im allgemeinen der pannonischen Säulenkapitelle ist vollblättrig. Dies entsprach dem örtlichen, ver­hältnismässig schwächeren Steinmaterial und dem hiesigen Klima, dessen Einwirkung die gezackten, durchbrochenen Meisselungen allzubald zugrun­degerichtet hätte. Diese einfache Form passte auch zum gewerblichen Können der provinzialen Stein­metzen. Obwohl zwischen dem Sarkophag und der Säule kein unmittelbarer Zusammenhang nachzuwei­sen ist, können wir sie chronologisch im grossen und ganzen auf ein und dieselbe Zeit setzen. Auf Grund der archäologischen Funde des letzteren Jahrzehntes können wir feststellen, dass am südlichen Rand der Aquincumer Canabae, der Limesstrasse entlang, ausser den im XX. Jahrgang unseres Sammelwerkes Budapest Régiségei erörter­ten Wachttürmen um die Wende des 2—3. Jahrhun­derts auch noch eine kleinere Siedlung gelegen hat. 418

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