Budapest Régiségei 22. (1971)
JELENTÉSEK - A Budapesti Történeti Múzeum leletmentései és ásatásai az 1962-1965. évben 383-401
NOTBERGÜNGEN UND PLANGRABUNGEN .DES BUDAPESTER HISTORISCHEN MUSEUMS IN DEN JAHREN 1962—1965 Die im Gebiete unserer Hauptstadt von Jahr zu Jahr stets kraftvoller einsetzende Bautätigkeit, sowie die Anlegung von kommunalen Einrichtungen gewähren den archäologischen Beobachtungen eine grössere Möglichkeit als je. Mit unseren Forschungen passten wir uns dem Tempo des Lebens an. Vor allem führten wir in den vergangenen Jahren mit den Investitionen verbünden präventive oder mit diesen gleichzeitige Freilegungen durch. Die Plangrabungen des Forscherkollektivs wurden auf diese Art und Weise zusammengestellt, dass sie der Möglichkeit nach je eine sich schon länger hinziehende Teilfrage abschliessen oder mit grösserem Energieaufwand die aufgetauchten Probleme bereinigen sollen. Mit den investierenden Unternehmen wurde eine intensive Kooperation geschaffen, auf Grund deren wir an den Bauplatzbesichtigungen der geplanten Arbeiten teilnehmen. Auf diese Weise lässt sich die Möglichkeit, dass die archäologisch gefährdeten Gebiete vor dem Beginn der Erdarbeiten durchgeprüft werden, sichern. Neben unseren Plangrabungen können wir auch noch zahlreiche bedeutendere oder gescheidenere Angaben liefernde Fundbergungen verzeichnen. In Erd-Ilkamajor wurde eine Paläolithsiedlung im freien Gelände, der dritte mittelpaläolithische Fundort Ungarns erschlossen. In Békásmegyer wurde die Ausgrabung des spätbronze- und früheisenzeitlichen Gräberfeldes fortgesetzt. Die Zahl der Gräber beträgt bisher 196, in denen unter zahlreichen Kleinfunden eine Keramik von internationaler Bedeutung zum Vorschein gekommen ist. Die Erforschung der römerzeitlichen Denkmäler unserer Hauptstadt konzentrierte sich auf das Gelände von Aquincum. Wir führen unsere Erschliessungsarbeiten im Bereich des Legionslagers und der Militärstadt von Aquincum als den wissenschaftlichen Perspektivplan der Ungarischen Akademie der Wissenschaften durch. Auf dem Fundort /7/. Bez., Tavasz-Gasse ist es uns gelungen die die Stadt von Süden her begrenzende Schutzmauer mit dem an diese sich anschliessenden Wassergraben zu finden. Innerhalb der Mauer — am Flórián-Platz (III. Bez.) — konnten wir die ersten ungarischen archäologischen Freilegungen vom Jahre 1778 fortsetzen. Einen Teil des von I. Schönvisner erschlossenen grossen Bades liess der Ausgräber noch im Jahre der Freilegung publizieren. Im Zusammenhang mit der in 1960 beginnenden und 1965 beendeten Bautätigkeit kamen weitere Räumlichkeiten und das Nympheum des Gebäudes an die Oberfläche. Die Fundamen tier ungspläne des sich im Bau befindlichen Wohngebäudes wurden abgeändert und — in Ungarn zum ersten Male — eine solche Lösung beschlossen, als deren Ergebnis ein Teil des sechsstöckigen Wohngebäudes nun auf Pfeilern steht. Zwischen den Pfeilern blieben die Mauern des Bades zur Besichtigung frei. Im Apoditerium richteten wir eine Ausstellung in Form eines unterirdischen Museums ein.' Es wurde uns ermöglicht die Quellen, die die Zivil- und Militärstadt von Aquincum gleichfalls mit Wasser versehen haben, im Gebiete des Waldstrandes Római fürdő zu erforschen. Es kamen die Holzkonstruktionen des einstigen Brunnenhauses zum Vorschein. In mehreren Gebäuden lagen umgestürzte Altar steine mit Inschriften. Den Rekonstruktionsarbeiten der Bestandkonservierung der Gebäude in der einstigen Zivilstadt von Aquincum schloss sich die periodenerforschende archäologische Freilegung an. Die als Ergebnis der fast seit 100 Jahren in Gang gesetzten Freilegungen der Zivilstadt zum Vorschein gekommenen Mauern wurden zufolge der Witterung, der üppigen Vegetation und der Kriegsereignisse stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Umzäunung des freigelegten Stadtteiles ist zugrunde gegangen. Nach der Herstellung dieser (1960—61) wurden nebst Einbeziehung des Baugeschichtlichen Lehrstuhles der Technischen Universität für Bau- und Verkehrswesen, sowie der des Landesinspektorats für Denkmalpflege (Gy. Hajnoczi und Ä. Vladär) die Rekonstruktionspläne des grossen Öffentlichen Bades und Forums, des Macellums und seiner Umgebung, der südwestlichen Insula der Stadt, des grossen Wohnhauses, des Doppelbades, des Mithraeums und seiner Umgebung und die des Amphitheaters in der Zivilstadt entworfen. "Dieperiodenerforschenden Freilegungen wurden mit Aufwendung grösserer Arbeitskräfte im Jahre 1960 in Gang gesetzt. Beim südlichen Flügel des Museumsgebäudes und der Säulenhalle, sowie im Inneren des Macellums kamen unter den aus dem 1—2. Jahrhundert u. Z. stammenden Mauern eraviskische Wohngruben an die Oberfläche. 1961— 62 führten wir im Bereich der Basilika, der Palástra und des kleinen Forums periodenerforschende Arbeiten durch. Überall erweiterten sich die Grundrisse und es traten die früheren — aus dem 1;—2. Jahrhundert stammenden — Mauern hervor. 1963 gelang es uns südlich vom grossen Wohngebäude die Schichten des 2—3. Jahrhunderts auseinanderzuhalten. Im Jahre 1965 konnten wir in der südwestlichen Insula der Stadt von mehreren Perioden, als die früheste Schicht aus dem 2. Jahrhundert absondern. 393