Budapest Régiségei 21. (1964)
JELENTÉSEK - A Budapesti Történeti Múzeum leletmentései és ásatásai 1960-1961-ben 295-336
In der Höhe des westlichen Randes des Amphitheatrums wurde eine 2 m lange Mörtelwand entdeckt. Möglicherweise kann irgendwelche Verbindung zwischen der sich in der Nähe hinziehenden Stadtmauer und diesem Mauerteilstück (nach einwärts springende Bastei?) nachgewiesen werden. Im Grunde des Grabens lag auf einer bearbeiteten Kalksteinplatte eine kleine Steinsäule, daneben ein Alterstein, den Julius Marcellinus, Soldat der Leg. IL Adiutrix der Gottheit Sol errichtet hatte (Abb. 1). Dortselbst wurde auch der Kopf der aus Kalkstein gemeisselten Attis Statue vorgefunden. Teilstücke roter und grüner Wandmalerei, inschriftlicher Gefässuntersatz, ein schwarzes Schüsselbruchstück der Resatus-Art und zahlreiche Scherben kamen noch an dieser Stelle zutage. Im Abschnitt der Keledgasse stiessen wir auf ein aus mehreren Räumen bestehendes Gebäude, das wir teilweise freizulegen vermochten. Das Mass der nördlichen Raum betrug 5x5,50 m, das südliche 4x5,50 m. Das Gebäude setzt sich sowohl in nördlicher wie auch in südlicher Richtung fort. Zwischen den Mauern kamen Münzen des Domitians, sestertii des Trajans, neben den aus der Zeit des Gordianus Pius und Trebonianus Gallus stammenden Prägungen aus Viminatium (nach 248) vor. Auch eine emaillierte Scheibe aus dem 2. Jahrhundert, Terra sigillata Schüsselchen (eines mit Namenstempel) und eine grosse Menge Hauskeramik, darunter auch unversehrte Stücke kamen zum Vorschein. Westlich vom Gebäude befand sich eine Abfallgrube, aus der wir ausser den üblichen Scherben, den Teilstücken einer Reibschüssel, einer Öllampe auch das kleine Fragment eines in Pannonién seltenen Typs, eines sog. „schlangenfädigen Glasgefässchens" zu bergen vermochten. Die nachfolgenden Mauerreste setzen sich im allgemeinen in Richtung N — S fort. Sie konnten bereits 30 cm unter der Oberfläche beobachtet werden und 10 cm weiter darunter war der Terrazzofussboden sichtbar. Es konnten mehrere Meter lange Abschnitte freigelegt werden. Wir gruben einen 4x4 m grossen Teil eines der Räume aus, und fanden am westlichen Teil die Reste eines — vermutlich — Schwellensteines, zwischen den Mauern kamen Stukkatur, rot gefärbte Wandmalereifragmente und Hauskeramiken zum Vorschein. Das hierauf folgende Mauerteilstück befand sich etwa 31 m weit. Unweit vom Mauerteil fanden die Arbeiter einen Votivaltarstein der von Valeria Cara zu Ehren des Silvanus errichtet wurde (Abb. 2). Der nachfolgende Mauerrest befindet sich auf 16,40 m, mit dem die auf 4,60 m nach Westen beobachtete Mauerung in Zusammenhang gestanden haben dürfte. Beide Mauern wurden in Südrichtung in einer Länge von 5 m ausgegraben, eine Verzweigung oder Wendung wurde jedoch nicht beobachtet. Eine weitere Mauer folgte in der Entfernung von 6,30 m von diesen, es Hess sich indessen nicht feststellen ob sie mit den vorherigen in Zusammenhang war. Die Oberfläche liegt von da an etwas tiefer, folglich kamen auch die Mauerreste aus einer grösseren, etwa 70 cm Tiefe hervor. Die Mauer, die sich 13—50 m westlich von der vorigen befand, war stärker, breiter ausgeführt als die bisherigen. Wir gruben sie bis 2 m Tiefe aus, beobachteten keine Verzweigung und fanden Scherben und einige abgewetzten Münzen. Die zuletzt freigelegte Mauer lag 38,40 m weit von den vorherigen nach Westen. In dem etwa 5 m lang freigelegten Abschnitt war keine Verzweigung zu beobachten. Es kamen Terra sigillata und kleine Glasbruchstücke zum Vorschein. Westlich von obiger Stelle fanden die Arbeiter die Fragmente einer Kalksteinstatue, die einen nach rechts ausschreitenden, mit Mantel umhüllten und Hose, kurzer Tunik bekleideten Mann darstellt. Kopf und Unterschenkel waren abgebrochen (Abb. 3). Rena S live III. Bezirk. Das Gebiet der Zivilstadt von Aquincum Basilica. Das zwischen der sich in W-O-Richtung hinziehenden Haupstrassenstrecke der Zivilstadt (D = decumanus) und der sich davon nach Norden abzweigenden A-bezeichneten Strassenlinie gelegene Gebäude wurde bereits 1884 von Károly Torma freigelegt. Die damaligen Ausgrabungen haben jedoch die einzelnen Perioden des Gebäudes nicht klargestellt. 1961 führten wir im südlichen Teil der Basilica, sowie im nördlichen Streifen Periodenforschungen durch. Über die Ergebnisse der Forschung haben wir auf den Seiten 52—54 dieses Bandes ausführlich Bericht erstattet. 1962. haben wir den nördlichen Teil der Basilica durchforscht, und es gelang uns vier Perioden abzusondern. Von diesen vertreten die zwei früheren Perioden den Zeitabschnitt dieses Gebietes vor dem Ausbau der Basilica. Die zwei späteren Perioden gehören bereits der Baugeschichte der Basilica an. In der ersten Periode befand sich, unterhalb des Hofteiles der späteren Basilica, eine grössere in den gewachsenen Boden eingeschnittene Grube nordsüdlicher Richtung. Aus der Auffüllung kamen helle, ziegelfarbige, frühe kaiserzeitliche Krugfragmente zum Vorschein. Der ersten Periode gehört gleichfalls der nordwestlich in der Nachbarschaft der grossen Grube gelegene Feuerherd oder Hochofen, von dem wir einen aus flachen, in Ton gesetzten Steinen gebauten Rauchzugkanal zu freilegen vermochten. In der zweiten Periode wurde oberhalb des südwestlichen Teiles der grossen Grube ein kleinerer Raum mit Fussbodenbelag aus Mörtel erbaut, und nördlich von der Grube hat mari der Nordseite des Rauchzugkanals einen Brunnen gegraben. Abgesehen von den Brunnen der Industrieanlagen um die Zivilstadt, stellt dieser den zweiten römerzeitlichen Brunnen dar, der bisher im Stadtgebiet freigelegt wurde. 2 Der Brun327