Budapest Régiségei 21. (1964)

JELENTÉSEK - A Budapesti Történeti Múzeum leletmentései és ásatásai 1960-1961-ben 295-336

NOTBERGUNGEN UND PLAN GR AB UNGEN DES HISTORISCHEN MUSEUMS VON BUDAPEST IM JAHRE 1960-1961 URZEIT III. Bezirk. Békásmegyer. Kossuth Lajos Erholungsstrand. Auf den Gelände des Erholungsheimes der Radiotechnischen Fabrik führten wir vom 22. bis 31. August 1960 Rettungsgra­bungen durch. 1959 kam nämlich ein bedeutendes Grab aus der Glockenbecherkultur zum Vorschein und davon südlich im Mai 1950 fanden sich mehrere urzeitliche Knochengeräte, ein Fischnetzgewicht und ein Giesstiegel. Im Block Nr. I fanden wir Scherben die wohl Reste eines frühbronzezeitlichen Gräber­feldes oder eines Siedlungsteiles sein mögen. Im Block Nr. II kam eine speicherförmige Vorratsgrube und ein Skelettgrab ohne Beigabenzum Vorschein. Die annähernd runde Mündung der Vorratsgrube mit einem Durchmesser von 0,80 m liegt in einer Tiefe von 47 cm. Der 1,60 m tief gelegene und gleichfalls runde Boden ist auf 0,28 m eingeengt. Die Aus­füllung der Grube besteht aus gelbem, sandigem, mit wenig Humus gemischtem Ton. Aus der Grube brachten wir einige kleinere Rindmittelfussfragmente, und charakteristische Seitenfragmente aus dem D Abschnitt der La Tenezeit zum Vorschein. Sich eng an die nördliche Seite der Grubenwand schmiegend befand sich ein durchschnittlich 0,20 m breites, aus dem Ton der darüber liegenden Grubenwand gefertigtes Bänkchen. Vor dem Bänkchen zog sich eine Reihe aus aneinander gelegten Kalksteinen auf deren östlichen Seite ein vollständiges Hundeskelett nebst einigen Rindmittelfussknochen lag. Auf Grund der Form und des Fundmaterials der Grube lässt sich darauf schliessen, dass es sich, aller Wahrscheinlickheit nach, um eine Vorratsgrube aus dem Abschnitt D der La Tenezeit handelt, welche später als Hundegrab benutzt wurde. Das Bänkchen, die einreihige Steinschicht davor und das ordnungsmässig liegende vollständige Hundeskelett scheinen ein rituelles Gepräge zu verraten. Auf eine nachträgliche Verwendung verweist —• insofern sie ursprünglich wirklich als Vorratsgrube gefertigt wurde — das Ausfüllungsmaterial der, durch eine Steinschicht in zwei stark abweichende Teile geteilten Grube. Unmittelbar neben der Grube legten wir ein nach Osten gerichtetes beigabenloses Skelettgrab frei. Das Alter des Grabes konnte in Ermangelung von Fundmaterial nicht bestimmt werden. Auf Grund seiner Lage kann lediglich darauf geschlossen werden, dass wir einem Bestattungsdenkmal gegenüber­stehen, welches mit der unweit gelegenen mittelalterlichen Ortschaft Budakalász, bzw. mit ihrer kleinen Kirche („Pusztakirche") in Verbindung gebracht werden kann. III. Bezirk. Békásmegyer, Pünkösdfürdő. Am Gelände und in der Umgebung des Bades, der Erholungsheime der Wasserwerke sowie des Haupstädtischen Rates führten wir vom 6. Oktober bis 5. Dezember 1960 mit Unterbrechungen Rettungsgrabungen durch. Zur gleichen Zeit wurden Rettungs­grabungen auch im Abschnitt der Vöröshadseregstrasse gegenüber dem Erholungsheim der Landwirtschaft­lichen Maschinenfabrik unternommen, die sich durch Legung von Ferngasröhren für notwendig erwiesen haben. Verhältnismässig befriedigenderweise, konnten lediglich die bis 14—19. Oktober vorgenommenen Rettungsgrabungen durchgeführt werden. Hier, im Bereich eines etwa 110 m langen Grabens legten wir 9 Brandgräber frei. Zwei dieser Gräber erwiesen sich als solche aus der Glockenbecherkultur und 7 waren aus der frühen Urnengräberkultur. Das Gasröhrengraben dürfte, — wie es sich aus der Anordnung der Gräber folgern lässt — ein Gräberfeld von grösserer Ausdehnung durchschnitten haben. Von den keramischen Funden des Typs „Vál" sind eine menschenfussförmige Schüssel und zwei Urnen mit Bronze­nagelverzierung erwähnenswert. Die Rettungsgrabung ergab, mit Ausnahme einer zwiebelköpfigen Nadel, kein Bronzematerial. Sichtung der 12 Grubenteile die in den, im Laufe des Monats November, im Garten des Erholungs­heimes der Wasserwerke gegrabenen Gasrohrenabschnitt fallen und Sortierung des Fundmaterials : Charak­teristisches, zeitbestimmendes Material fanden wir in einer speicherförmigen Vorratsgrube vor, welche kennzeichnende Keramik aus dem D Abschnitt der La Tenezeit, ausserdem Strohlehmfragmente die auf geflochtene Hauswand hinweisen aber auch in grosser Menge Holzkohle enthielt. Bedeutsames Material lieferte der Grubenteil Nr. VIII, aus welchem wir tierköpfige sog. „Mondidol"-Fragmente heraushoben, die in Begleitung von vorwiegend kennzeichnender Keramik aus der Urnengräberkultur und von einigen Stücken aus der Bronzezeit lagen. Das wenige und im Grossteil atypische Fundmaterial der übrigen Gruber 324

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