Budapest Régiségei 21. (1964)
ANYAGKÖZLÉS - Gedai István: II. Endre néhány friesachi típusú pénze és kapcsolatuk Buda pecsétjével 261-265
ISTVÁN GEDAI EINIGE MÜNZEN DES KÖNIGS ANDREAS IL VON FRIESACHEM TYP UND IHR ZUSAMMENHANG MIT DEM SIEGEL VON BUDA Der einschlaggebende Einfluss, den die Friesacher Denare zu Ende des 12. und anfangs des 13. Jahrhunderts auf den ungarischen Geldverkehr ausgeübt haben, ist allgemein bekannt. Der in Aufschwung gekommene ungarische Handel konnte sich mit dem entwerteten Geld des Landes nicht zufriedenstellen sondern bedurfte einer wertbeständigen und guten Scheidemünze aus Silber und so lag es auf der Hand, dass man sich der in ausgezeichneter Qualität geprägten Friesacher Denare bediente, die gerade zu dieser Zeit in voller Blüte standen. Die entscheidende Mehrheit unserer Münzfunde im 13. Jahrhundert, von dem Tatarenzug geht aus den Friesacher Denaren hervor, doch ihre Überlegenheit über alle andere Münzen bezeugen auch unsere Urkunden. Ihre allgemeine Beliebtheit und Verbreitung verleitete Herrscher und Kirchenhäupter, darunter auch den ungarischen König, die über Prägerecht verfügten, diese vorzügliche Münze nachzuahmen. Die ungarische Münzprägung nahm einen starken Aufschwung, es erschloss sich ein ganz neuer Abschnitt vor ihr, den sie unmittelbar den Friesacher Denaren verdanken konnte. Auf Grund der Forschungen von L. Réthy, B. Hóman, A. Luschin und E. Baumgartner kann das Problem der ungarischen Nachahmungen als geklärt angesehen werden. Mehrere ungarische Prägungen jedoch, die nicht den Namen des Königs tragen, bedürfen der Erläuterung und des Beweises. Solche sind die von Luschin 326—328,329 angeführten Prägungen, sowie je ein Exemplar aus dem Funde von Abapuszta. Die Vorgeschichte des auf der Rückseite dargestellten Münzbildes glauben wir an den Münzen des Prinzen Bernhard von Kärnten und des Prinzen Heinrich IV. von Andechs —Meran enträtseln zu können. Das Münzbild der Vorderseite ist bei allen drei Typen das gleiche: eine Figur, die am Kopfe eine Krone mit Pendilien trägt und in der Rechten eine Lilie, in der Linken den Reichsapfel hält. Diese Konzeption ist gleichfalls im Kreise der Friesacher Denare bekannt, der ungarische Graveur hat jedoch dies wissentlich umgebildet. Der Reichsapfel ist auf keiner einzigen Friesacher Münze zu finden, da dies lediglich dem Kaiser zugestanden war. Der ungarische König machte aber vom Reichsapfel als souveräner Herrscher Gebrauch und Hess ihn auf seine Münzen und Siegeln einprägen. Dies erbringt den Beweis, dass die Prägungen ungarischer Herkunft sind, was auch dadurch bekräftig wird, dass solche unseres Wissens bisher nur aus ungarischen Fundorten bekannt sind. Das Münzbild allgemein bekannten Friesacher Denare treffen wir auch auf den Siegeln an. Die von Luschin 329 angeführte Gebäudedarstellung auf der Münzenrückseite weist starke Ähnlichkeit mit dem ersten Siegel der Stadt Buda auf. Die erste Konzeption des aus dem Jahre 1294 erhalten gebliebenen Siegels ist auf Grund der Forschungen von A. Kubinyi auf die Jahre 1233—35 zu setzen, als die Friesacher Denare in Ungarn im stärksten Umsatz waren. Daraus lässt sich unbedenklich darauf schliessen, dass der Siegel von Buda aus dem Kreise hervorgegangen ist, aus welchem auch der ungarische Denar 329 von Luschin herstammt. Die Ähnlichkeit der Siegel von Buda und Esztergom, sowie ihre übereinstimmende Grösse wirft noch die Frage auf, dass der Siegel von Buda möglicherweise in Esztergom angefertigt wurde und das um so mehr, weil ausser der Csanáder Prägestätte, die von geringerer Bedeutung war, nur mehr die von Esztergom in Betracht kam. \ 265