Budapest Régiségei 20. (1963)

ANYAGKÖZLÉSEK - Gedai István: A rákosszentmihályi friesachi éremlelet 465-468

I. GEDAI DER FRIESACHER MÜNZFUND VON RÁKOSSZENTMIHÁLY Im Wirtschaftsleben Ungarns spielten im 13. Jahrhundert die Friesacher Denare eine besonders bedeutende Rolle. Anstelle der un­garischen Münzen von minderwertiger Prägung waren sie das einzige wertbeständige Geld. Zu ihrer Verbreitung trug auch die Ehe des Königs Andreas I. mit der meranischen Prinzessin Gertrudis bei; die Prinzen von Meran prägten nämlich die Friesacher Münzen nach. Trotz der derartig großen Bedeutung der Friesacher Denare sind solche Münzfunde nur in ganz geringer Zahl bekannt und der größte Teil von diesen wenigen ist bedauerlicherweise auch nicht genau beschrieben worden. Aus dem Gebiete der Hauptstadt kennen wir bisher nur zwei Friesacher Münzfunde, deren Veröffentli­chung ebenfalls vermißt wird; Pest war damals bereits eine bedeutende Handelsstadt. Das Historische Museum von Budapest erwarb vor kurzem einen Fund von Rákosszentmihály, der aus einem Paar Silberohrringen und 158 Münzen besteht. Von den Münzen sind 155 Friesacher und 3 ungarischer Prägung. Von den 155 Friesacher Münzen stammen 95 bestimmt aus der Zeit vor 1240. Von den übri­gen 60 Stücken sind 46 Prägung des Salzburger Erzbischofs Eberhard II (1200—1246), die kei­nem bestimmten Jahr zugewiesen werden kön­nen und drei Stücke die des Prinzen Bernhard von Kärtnen aus den Jahren 1230—1256. Zehn Stücke sind für die Zeitbestimmung ungeeignete Nachahmungen. In dieselbe Zeit verweisen auch die drei ungarischen Münzen: ein Denar des Königs Béla IV, und zwei Brakteaten. Über eine Prägung, die zuverlässig aus der Zeit nach 1240 stammt, verfügen wir daher nicht, so muß das Jahr 1241 als Zeitpunkt angenommen wer­den, in denen die Münzen in die Erde gelangten. Der Grund hierfür ist in dem Einfall der Tata­ren zu suchen. 468

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