Budapest Régiségei 19. (1959)

TANULMÁNYOK - Jankovich Miklós: Buda-környék plébániáinak középkori kialakulása és a királyi kápolnák intézménye 57-98

anderthalb Jahrhunderte dauernde Türken­herrschaft und das den nationalen Überlie­ferungen fernstehende fremde Herrscherhaus lassen das von den Generationen des Mittel­alters sorgsam gepflegte Vermächtnis in Ver­gessenheit geraten. Die Karte, auf welcher die königlichen Kapellen sowie die in den päpstlichen Bullen aufgezählten exempten Pfarrein aufgetragen sind, veranschaulicht auch die Verteilung der königlichen Besitztümer im Land. Die Exi­stenz von königlichen Kapellen in diesen Gütern bedeutet nur soviel, daß in dem in Rede ste­henden Ort ein Landhaus des Königs gestan­den ist, das als Aufenthaltsort für die Mit­glieder der königlichen Familie diente. Die in der Umgebung von Buda nachweisbaren königlichen Kapellen müssen ebenfalls mit den häufigen Besuchen von Mitgliedern des Königs­hauses in Zusammenhang gebracht werden. Die Erfahrung, die wir indessen hier machen das gruppenweise Vorkommen der Kapellen, widerspricht jener Annahme, daß diese auß­schlieslich den Zwecken privater Gottesdienste gedient hätten. Bei der Untersuchung der Bestimmung der Verhältnisse in der Organi­sation dieser Institution, konnten wir nach­weisen, daß eine ihrer hauptsächlichsten Cha­rakteristiken die persönliche Beziehung zum Herrscherhaus war. An erster Stelle kommt sie natürlich als eine den Zwecken des Pri­vatgottesdienstes dienende Kirche, dann aber auch als Begräbnisstätte in Betracht. Die Nachfolger Stephans I. ließen sich im 11. Jahr­hundert noch nicht in Székesfehérvár (Stuhl­weißenburg) begraben. Wir dürfen also anneh­men, daß diese an beiden Donauufern der Um­gebung von Buda in ungewöhnlich großer Zahl vorkommenden königlichen Kapellen auch als Begräbnisstätten für die Angehörigen des Árpádengeschlechtes gedient haben. Unsere Annahme wird übrigens sowohl durch das Grab Árpáds in Fehéregyháza, als auch durch die Begrabung von Taksony und Levente in Tak­sony in der Nähe von Pest gestützt. Unsere Ausführungen beleuchten die Ver­gangenheit unserer Hauptstadt von einer neuen Seite. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, daß die Gegend um Buda mit Óbuda (Altofen) zusammen ihre aus der geographischen Lage ergebende zentrale Rolle auch in der Zeit nach der Landnahme beibehalten hat und das wichtigste Siedlungsgebiet des Árpádenge­schlechts war. Das Bild, das sich aus der Lage der königlichen Kapellen im Land ergibt, klärt uns die Verteilung der königlichen Besitztümer im Land veranschaulicht zugleich, welche Land­teile im 11. Jahrhundert unter königlicher Oberhochheit gestanden sind. VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN Abb. 1. Königliche Kapellen und exempte Pfarren im 11 — 15. Jahrhundert Abb. 2. Die Pfarrein in der Umgebung von Bxida im 13. Jahrhundert

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