Budapest Régiségei 18. (1958)

TANULMÁNYOK - Szűcs Jenő: A középkori építészet munkaszervezetének kérdéséhez 313-363

kosten des Pressburger Baues allein während der Sömmerperiode ! — Der Vergleich der Angestelltenziffer der beiden Organisationen führt zu einem ähnlichen Resultat. In Wien bewegte sich die Zahl der Beschäftigten zwi­schen 41 und 86, in Pressburg zwischen 152 und 288. Dieselben Proportionen erhalten wir wenn man die Arbeiterziffer der einzelnen Kategorien oder einzelne grössere Auslagepo­sten miteinander vergleicht (S. 334). Die inneren Verhältnisse der beiden Organisationen stimmen im allgemeinen überein, abgesehen von einigen Unterschieden wie beispielsweise im Fall der Löhne. In Wien wurden für die Löhne der Steinmetzwerkstatt 31 % (allerdings ist hier der Lohn der Taglöhner miteinberech­net), während in Pressburg nur 19% der Gesamtkosten ausgezahlt. Vergleicht man den Prager Dombau mit dem Pressburger Burgbau, muss man sich vorerst den Umrechnungskurs der beiden verschiedenen Geldsorten vergegenwärtigen. Das Feinsilber­gewicht des Wiener Denars war 1434 0,25 g. Der Mittelwert des Silbergewichts der Prager Groschen (Grossus) unter der Regie­rung Karls I. , also auch in der Zeit des Dombaus, war 3,075 g. Das Verhältnis des Groschens zum Denar war also abgerundet 1 : 12. Der Beweis wird erbracht, wenn wir die Arbeitslöhne auf Grund dieser Umrechnung nebeneinander stel­len. (S. 335). Die Gesamtkosten des Prager Dombaus zwischen 1372 und 1378, betrugen 5018 Schock, also ungefähr 20 072 ungarische Goldgulden, davon entfallen auf ein Jahr 3345 Goldgulden. In Prag war eine schon wesentlich grössere Bauunternehmung tätig als in Wien, doch sind auch in diesem Fall die Kosten um 30% geringer als in Pressburg. Zu einem ähn­lichen Resultat gelangen wir, wenn wir die einzelnen Arbeiterkategorien oder einzelnen Partialausgaben der beiden Baubetriebe neben­einander stellen. Nun versuchen wir die Frage zu klären, welche Zusammenhänge sich hinter der Press­burger Bautätigkeit, die auch in europäischer Beziehung von bedeutendem Umfang war, verbergen. Diese Bautätigkeit übertrifft sogar um vieles das Durchschnittsniveau des sich unter der Regierung Sigismunds ini ganzen Lande lebhafter regenden baulichen Schaffens und ist zumindest gleichen Ranges mit den Abb, 1. Erste Seite der Baurechnung berühmten Budaer Bauarbeiten. Die Anzeichen deuten darauf, dass König Sigismund der Press ­burger Burg ganz besondere Beachtung schenkte und die dort geführten Arbeiten im Vorder­grund seines Interesses standen. Zur selben Zeit, in den Jahren um 1430 wurden die Arbei­ten am Burgpalast von Buda abgebrochen und die dortige Werkstätte löste sich auf. . Nach der Wahl Sigismunds zum römisch­deutschen König im Jahr 1410 banden ihn die Wirren der Religionsspaltung, die Konzile von Konstanz und Basel, die Hussitenkriege und seine 1433 endlich erfolgte Kaiserkrönung stets mehr an Deutschland. Seit 1420 hielt er sich, wenn er nach Ungarn kam, wesentlich weniger in Buda auf als in dem nahe bei Deutschland liegenden Pressburg. Es ist bezeich­nend, dass er in den zehn Jahren nach 1426 kein einzigesmal in Buda war, während er seit März 1429 ein volles Jahr in Pressburg verbrach­te, um nach einem vierjährigen Aufenthalt in Deutschland und Italien, am 8. Oktober 1434 erneut nach Pressburg zurückzukehren, wo er bis Mitte Januar 1435 blieb und noch im selben Jahr ungefähr 5 Monate abermals in der königlichen Burg von Pressburg verbrachte. Dorthin berief er den Reichstag, dort er­liess er sein Dekret von 8. März 1435 und dort hielt er Hof. Es versteht sich also von selbst, dass die Hintergründe für die grossartigen Pressburger Bauarbeiten hierin zu suchen sind: Sigismund beabsichtigte gegen Ende seiner Re­gierung in dem Deutschland näherliegenden Pressburg einen, dem Budaer Bau an Glanz in nichts nachstehenden kaiserlichen und unga­risch-königlichen Palast zu errichten. Das dürfte zugleich die Erklärung für den Abbruch der Arbeiten in Buda sein. Erwiese sich diese Hypothese als richtig — und alle Anzeichen sprechen dafür —, so besteht zwischen den Budaer und Pressburger Bauten die engste Verwandtschaft, da es sich um Unternehmen desselben Charakters und derselben Bedeu­tung handelte, die ein und dieselbe Absicht ins Leben gerufen hatte ; so hat der Press­burger Burgbau in gewissem Sinn in das Budaer Erbe angetreten. Die Bauwerkstatt des »Fri­schen Palastes« von Buda — über die keine schriftlichen Überlieferungen erhalten geblieben sind —-müssen wir uns als eine Analogie der Pressburger Bauwerkstatt vorstellen. Abb. 2. Verrechnungsseite des Pressburger Wein­zehntverzeichnisses aus dem Jahr 1436 VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN 363

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