Budapest Régiségei 18. (1958)

TANULMÁNYOK - Holl Imre: Középkori kályhacsempék Magyarországon : 1., Az udvari központok műhelyei és hatásuk a vidéki fazekasságra, XIV. század-XV. század közepe 211-300

Bogenrücken überragen drei gekoppelte und mit Rundbogen abgeschlossene Fenster mit durchbrochener runden Masswerkverzierung über den Fensterschlitzen. Das mittlere Fen­ster ist zum Teil von der Kreuzblume verdeckt (Abb. 76; H.: 27 cm, Br.: 21,5 cm). Typus 3a: Oblonge, aus zwei verschiedenen Teilen verfertigte Eckkachel. Die linke Seite ist aus der Hälfte des oben besprochenen Kacheltypus gebildet, die rechte besteht aus einem prismenförmigen Eckteil mit flachem Keilschnittmuster. Die letztere überzieht nuss­braune Bleiglasur, während die gewölbte mit der vorigen identische grüne Glasur zeigt (Abb. 77; Br.: 22,5 cm). Typus 3b: Oblonge, aus zwei Teilen zu­sammengesetzte Eckkachel. Die rechte Seite von dem dritten Typus gebildet, an der lin­ken Seite eine schmalere, mit durchbrochenem Bogen und Masswerk gerahmte Nische mit zylindrisch gewölbter Rückenwand, in der unten eine Konsole mit Adlerwappen steht. Die schmalere Kachel der linken Seite hat die halbe Breite des dritten Typus (Abb. 78). Typus 4.: Oblonge Nischenkachel mit gewölbter Rückseite. In der Umrahmung zu beiden Seiten zwei Dreiviertelsäulen mit Sockel und Kapitell, auf den äusseren kleineren Säu­len stehen die Statuen von Aposteln und Heiligen (St. Petrus, St. Antonius, St. Rochus), über ihnen Baldachine mit gotischen Fialen. 80% der Kacheln wurden ohne Statuen ver­fertigt. Über den Dreiviertelsäulen am inneren Rand der Umrahmung stehen Türmchen mit Fialen. Über das mittlere Feld spannt sich der mit Nasen geschmückte Eselsrücken, in dessen Bogenfeld das um den Aststab gewun­dene Blattdekor erscheint. Die den Bogen überragenden zweiteiligen Fenster sind von ähnlicher Fassung wie die des dritten Typus, wobei aber im Rundbogenfeld über den Fen­sterschlitzen anstatt des Vierpasses drei Fisch­blasen sind (Abb. 79; H.: 38 cm, Br.: 21 cm). Typus 5.: Oblonge Nischenkachel mit zylindrisch gewölbter Rückseite, die untere Fläche bogenförmig abgeschlossen. Die durch­brochene Vorderseite schmückt der auf dem nach links galoppierenden Pferd sitzende, von Kopf bis zu Fuss geharnischte Ritter. Er hält eine Turnierlanze und eine Tartsche mit Löwenfigur. Am Helm mit dem her­untergezogenen Visier ist die Halbfigur eines aus einer Krone wachsenden, gekrönten Löwen zu erkennen. Die Rittergestalt befindet sich unter einem mit zweifachem Kleeblatt­dekor ausgestatteten Eselsrücken, den sieben Spitzbogenfenster mit schlichtem Masswerk überragen. Bei einigen Kacheln sind die Figuren von Ross und Reiter unglasiert, und auf dem rohfarbenen Scherben sind Sattel, Zügel mit roter Erdfarbe gefärbt (Abb. 81; H.: 32,2 cm, Br.: 20,5 cm). Typus 5a.•ImWesentlichen mit dem obigen Typus übereinstimmend; statt nach links, galoppiert hier das Pferd nach rechts und da­durch wird die rechte, die Lanze haltende Hand des Reiters sichtbar. Die Helmverzie­rung des Ritters besteht aus Krone mit Pfauen­feder. Die Dekorlösung der Krabben und der Masswerke weicht vom vorigen Typus ab und ihre Zeichnung ist unsicherer (Abb. 80; Br.: 20,8 cm). Typus 6. : Oblonge Nischenkachel mit gewölbter Rückseite und durchbrochener Vor­derseite. An beiden Seiten im breit gekehlten Rahmen und in durch Konsolen mit Blatt­dekor und steilbögige Baldachine gebildeten Nischen stehen auch hier kleine Statuetten (Judith, St. Antonius, St. Rochus). Das mitt­lere Feld gliedert ein mit Kleeblattschmuck ausgestatteter Eselsrücken, in dessen breitem Bogenfeld abermals das Motiv des von Blätter­werk umrankten Aststabes erscheint. Sechs Spitzbogenfenster mit einfachem Masswerk sind über dem mit Krabben und Kreuz­blume geschmückten Bogenrücken zu sehen (Abb. 82; H.: 24,5 cm, Br.: 20,3 cm). Typus 7.: Gegiebelte Krönungskachel mit gewölbter Rückseite. Pie untere Zone der durchbrochenen Vorderseite von einem dop­pelten Kleeblattmasswerk ausgefüllt, mit lilienförmiger Endung der Nasen. Darüber ein in der Art eines Schlusssteins angeordneter Wappenschild. Auf dem über dem Bogen horizontal verlaufenden Leistenglied steht eine Engelsgestalt in langem faltigem Gewand. Über dem Engelskopf, an der Spitze eines von einem Spitzbogen abgeschlossenen Klee­blattmasswerks hängt ein kleines, abermals schlusssteinartig angeordnetes Wappenschild. Drei Fischblasen bilden die Füllung der durchbrochenen Fläche über dem Spitzbogen. Bei einigen Kacheln sind weder die Engels­figuren noch die Wappenschilder mit Glasur bedeckt, in diesen Fällen wurden am roh­farbenen Scherben die Wappenschilder und Engelsflügel mit roter Erdfarbe gefärbt (Abb. 83; H.: 54,5 cm, Br.: 19 cm). Typus 8.: Gesimskachel, mit kastanien­brauner Glasur bedeckt. Unter dem aus Stab, Plattbändchen und Auskehlung zusammen­gesetzten Teil reiht sich ein Blendmasswerk mit Vierpässen im Kreis (Abb. 87). Typus 9.: Gesimskachel mit derselben Glasur wie vorige überzogen, mit aus Platt­bändchen und Auskehlungen gebildeten vor­springenden Profilen (Abb. 86). Zusammengehörigkeit der Kacheln Rekonstruktion des Ofens Auf Grund welcher Charakterzüge ver­mögen wir die eben vorgeführten Kacheltypen als Erzeugnisse ein und derselben Werkstatt 292

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