Budapest Régiségei 16. (1955)
ANYAGKÖZLÉS - Kaba Melinda: Az aquincumi parancsnoksági épület belső dekorációja a Laktanya utcában 255-293
4. Alleinstehende Verzierungen Die Details einzelner Blätter- und Blumenfragmente waren ebenso sorgfältig gearbeitet wie jedwede grössere Komposition. Einige von diesen dürften zu Säulenkapitellen gehören, andere hingegen konnten in der Mitte von Bildfeldern figurieren. RAUM 3 Auf dem westlichen Teil der Wand ,,C" im Raum 3 zog sich ein Stuckgesims mit dreifacher Gliederung, das in der Wandmitte vorsprang. Wahrscheinlich gliederte hier ein Halbpfeiler die Wand, die durch Versetzung der Grundlinie nach vorne besonders betont wurde. Mehr Stuckfragmente kamen aus diesem Raum nicht zum Vorschein, die eventuell herabgestürzten übrigen Stuckverzierungen konnten bei der früheren Aushebung der Wand zugrunde gegangen sein. An der südlichen Wand desselben Raumes blieb ein in geometrischem Rahmen gefasster gemalter Sockel vom Inkrustationsstil vollständig erhalten (Abb. 17: 1 und Abb. 1: Grundriss, mit der Bezeichnung X 3 ). Sowohl der Grund als auch die darauf gemalten Formen ahmen verschieden geäderte Marmorplatten von mannigfaltigen Farben nach. Durch die prächtige Abwechslung der Farben und die unterschiedliche Pinselführung trennt der Maler die einzelnen Motive voneinander oder hebt sie hervor. Aus einer gemischten Schicht kamen verstreut zwei kleinere Gesimsfragmente zum Vorschein, deren ursprüngliche Stelle nicht zu rekonstruieren war. Im Mittelfeld des in Abb. 14 sichtbaren die Wandfläche abschliessenden Gesimses wiederholen sich das Motiv der Eichelverzierung der Gesimse 10 und 13 sowie der längliche Eierstab von gebrochenem Profil. Das in Abb. 15 dargestellte Stück ist ebenfalls ein Fragment des oberen Gesimses. Die regelmässige lesbische Kymareihe der klassischen Steingesimse wurde von dem provinziellen Stuckkünstler ausserordentlich qualitätsvoll angewandt. Der Meister der Stuckdecke wählte dieselbe Lösung, die er aus Italien, der wahren Heimat der Kassettendecken kannte, wo diese vor allem in den reichen Gebäuden des kaiserlichen Roms sehr häufig vorkam. Sowohl der Grundgedanke als auch die Ausführung der Deckenkomposition in der Laktanyastrasse weisen unmittelbar auf Italien hin. Die Stuckverkleidung der Decke wurde hier in der entfernten Provinz Pannonién nach dem Muster der beim Ausbruch des Vesuvs noch nicht vollkommen beendeten Therme von Stabiae hergestellt (Abb. 5). Die Gegenüberstellung der auf Abb. 5 dargestellten Gewölbepartie von Stabiae und der Rekonstruktionszeichnung der Decke in der Laktanyastrasse zeigt die provinzielle Umwandlung des klassischen Vorbildes. Das Muster der Stuckdecke des Raumes 2 in der Laktanyastrasse stammt zwar auch aus Italien, t ist aber keine Kopie. An der Wende de? I. — II. Jahr290 hunderts u. Z. bzw. am Anfang des II. Jahrhunderts, das die Herstellungszeit unseres Stuckes war, bestanden so rege Handels- und kulturelle Beziehungen zu Italien, dass die italische Kunst ein nachahmenswertes und anspornendes Vorbild wurde. Nach der italischen Analogie taucht die Frage auf, auf welchem Wege diese Verzierungsweise aus Pompeji in unsere Provinz gelangt ist. Die Verbindungskette sollte man in der westpannonischen Gruppe finden, wo die durch die Funde von der Laktanyastrasse vertretenen Kriterien am meisten enthalten sind. Aus der Innenstadt von Sopron ist uns ein Stuckfragment bekannt, das eine ähnliche Ornamentik aufweist wie unser Kassettenrahmen. Ausser diesem besitzen wir vorläufig weder in den norditalischen noch in den westpannonischen Fundmaterialien weitere Angaben über den nach Aquincum führenden Weg. Weitere Erschliessungen können dieses Bild natürlich ändern. Der ausserordentlich reiche und in seinem Material sehr mannigfaltige Stuckverband dürfte die Wand des Prätoriums verziert haben, über dessen topographisch mit unserem Gebäude übereinstimmenden Platz die bisherigen Ausgrabungen ebenfalls zahlreiche Angaben lieferten. Im pannonischen Stuckmaterial ist die Deckenverzierung ausser dem weiter oben erwähnten Fragment von Sopron lediglich aus der Villa am Csúcshegy bekannt, die aber durch eine viel flachere zeichnerische Ausarbeitung gekennzeichnet ist. Von den Gesimsen vertritt das in den Abb. 10 und 13 dargestellte Doppelgesims .charakteristisch die Vermischung, den Dualismus der antiken und provinziellen Elemente. Die überladenen, auch getrennt für sich bestehenden Gesimsteile wurden von dem Künstler verbunden. Sowohl in der Anwendung der beiden Reihen an einer Stelle als auch in den Verzierungselementen ist die Hand des provinziellen Meisters zu spüren. Zur Raumausfüllung benutzte er verschiedene Verzierungselemente. Die Stuckverkleidung der Seitenwände ist hier der Wandmalerei nicht untergeordnet. Sie ist nicht ein dekorativer Rahmen für farbige Wandfelder — wie im allgemeinen in der westpannonischen Gruppe—, sondern eine selbständige Verzierung. Bei der inneren Dekoration der Gebäude ahmten die Römer die naturgemässe Mauerstruktur oft in der Weise nach, dass der Künstler die auf der äusseren Fläche des Hauses sichtbaren Quadersteine im inneren Teil der Zimmer aus Stuck plastisch ausbildete. So wurde auch die Sockelverzierung des Raumes 2 aus Stuck hergestellt. Ähnliche geometrische Verzierungselemente erscheinen als Sockeldekorationen an der Wand eines Raumes in Herculaneum und in Kertsch. Die Zeitstellung der in dem am Anfang des II. Jahrhunderts u. Z. blühenden Inkrustationsstil gemalten Dekoration des Raumes 2 ist nicht nur durch zeitlich übereinstimmende Begleitfunde, sondern auch durch einige Analogien unterstützt. (Zum Beispiel das Haus der Vettii, die Gruft von Cadra, das Bad von Virunum.)