Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
bisher erschienenen Bände der ORLI und die militärische Siedlung neben Junkerath : H. Koethe, Trierer Zeitschr. XI, 1936, S. 50 ff.) Das äusserste Haus lag in 13 m Entfernung von dem äusseren Saum des Wallgrabensystems. Die Erörterungen Eduard Nowotnys (R. Li. Ö. XVII, 1931 Sp. 129 ff.) sind also nicht allgemein gültig. An der nördlichen Seite der Strasse haben wir drei, dahinter zwei Gebäude ganz ausgegraben. Die Lage dreier weiteren Gebäude haben wir mit Hilfe von Probegräben festgestellt. Das Gebäude Nr. 1. in der Nähe der Lagermauer hat man wiederholt umgebaut. Aus der ersten Periode, die mit der Bauzeit des Lagers gleichzeitig war, ist nur ein Mauerteil von W-O Richtung erhalten geblieben. In der zweiten Periode ist einer 5-50 X 20-70m lange, viergeteilte Trakt von N-S Richtung erbaut worden, der mit der südlichen, kürzeren Seite auf die Strasse schaute. Diesem schloss sich gegen den Lager ein grösserer, mit Mauer umgebener Hofteil an. Das Gebäude erhielt die endgültige Form am Ende des III. Jahrhunderts oder am Anfang des IV. Jahrhunderts. Dann hat man den nördlichen Flügel aufgegeben. In Süden hat man aber mit der Verwendung des Hofteils den Wohnteil in L-Form erweitert. Den südlichen Teil des, auf die Strasse blickenden grösseren Zimmers hat man mit Luftheizung versehen. (Abb. 41.) und die Wände sorgfältig bemalt. Oberhalb des glatten, weissen Sockels folgten in Streifen gefasste Mittelfelder und in diesen nahmen Pigurendarstellungen in Manneshöhe Platz. Oben wurde das Feld mit einem flachen, breiten Stuckrahmen abgeschlossen, der einander gegenüberstehende Pfaue an den beiden Seiten eines Kantharos zeigte. In der Grundmauer der nordöstlichen Eckwand des Zimmers fanden wir sekundär eingebaut einen, dem Juppiter gewidmeten Altarstein des Vlp(ius). Victor. Das hohe Bodenniveau der letztem Periode- (nur 30 cm unter dem Ackerland) erklärt das Fehlen kleinerer Funde. Westlich vom Wohnhaus Nr. 1. liegen zwei quadratiörmige Gebäude. Ihre südliche Mauer ist gemeinsam und wurde an die südwestliche Ecke des Gebäudes Nr. 1. gebaut. Beide tabernae wurden nach der dritten Periode des Wohnhauses Nr. 1. erbaut. Ihre Mauern sind schmäler (durchschnittlich 50 cm) und wurden mit schwächerer Technik erbaut, als die des Hauses Nr. 1. Ihr Fussboden bestand aus, mit kleinen Steinen vermischter gestampfter Erde. Die Gebäude wurden durch schmale Sackgassen voneinander getrennt, welche gegen den Strassenkörper abgeschlossen waren. Der südliche, grössere Raum der Taberne Nr. 2. wurde mit einer, in Lehm gesetzten Quermauer von N-S Richtung zweigeteilt. Hinter diesen war gegen Norden ein kleineres Zimmer. In dem südlichen Teil bildeten 9 Stück auf die Spitze gestellten imbrices einen Herd. (Abb. 42.) Das Gebäude Nr. 3. ist ein ungeteilter Raum von 8-20x7-90 m Ausmasse. In der Mitte fanden wir einen, aus halbkreisförmig geordneten, unregelmässigen Steinen gebildeten Herd. Beide Herde bedeuten eine späte, ärmliche Lösung der Heizung. Von den Funden können wir einen zweihenkeligen rotbemalten Krug und eine Terra-Sigillataschüssel mit glatter Wand erwähnen. Westlich wurde das letzte Gebäude (Nr. 4.) nicht unmittelbar neben die Strasse, sondern in 7—10 m Entfernung davon erbaut. Es wurde bis an die Fundamente vernichtet. Man hat es wiederholt umgebaut und erweitert. Die ursprüngliche Form war quadratförmigund 10-60 x 12 m gross. Fine Quermauer von W-Ö Richtung hat es zweigeteilt. Nach dem Bau der Tabernen Nr. 2 und 3 reichte auch dieses Gebäude bis zur Strasse. Am Fussboden fanden wir ein schlankes Faltenbecher und Bruchstücke der Hauskeramik. Hinter den Gebäuden Nr. 2 und 3 war ein grösserer offener Platz, welchen gegen Norden ein 10-50x16 m grosses quadratförmiges Gebäude abgeschlossen hat. Sein Grundriss erinnert an den der villae rusticae. (Vgl. Budakalász.) Die Mauern sind durchschnittlich 60 cm dick und wurden aus unregelmässigen Kalksteinen mit opus incertum Technik erbaut worden. Der Eingang öff556