Budapest Régiségei 13. (1943)

ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575

nach ihrer Blosslegung von neuem auf die Weise, dass das Gemäuer und die sich da­hinter erweiternde Leibung sichtbar geblie­ben sind. Die aus der Barockzeit stammen­den Öffnungen vermauerten wir mit neu­zeitlichen Ziegeln, und mit solchen ersetzten wir auch die fehlenden Fenster steine, so dass die restaurierten Teile leicht erkenntlich sind. Die beschädigten und zerfallenen Steine er­setzten wir teilweise aus frostbeständigem Süsswasserkalkstein (Travertin) . Bine andere interessante Entdeckung der bisherigen Forschungsarbeiten ist die in der Kirchenmauer sichtbare Bogenreihe, die wir auf Grund ihrer Tage und eines nach unten in einen Zwickel zusammenlaufenden Rip­penprofils, das auf dem einen Stein beobach­tet wurde, für den Kreuzgang des ehemaligen Klosters halten. Hierauf weist auch der Um­stand hin, dass die Steine der Bogenreihe nur 15 cm ins Mauerwerk eingelassen wurden und deshalb an mehreren Stellen fehlen. Die nach der Beseitigung der umgebenden Gebäudeteile freigelegten Turmmauern sind in sehr schlechtem Zustand erhalten. Zu einer nicht näher zu bestimmenden Zeit wurden sie von innen und aussen vom Feuer zerstört. Die fehlenden Stellen wur­den aus Ziegeln ersetzt, teilweise als eine Ausgleichsmauer aus hochkantgestellten Ziegeln, teilweise in einer Dicke von mehreren Ziegeln, von denen die meisten aus der Zeit Maria Theresias stammen und das Zeichen M. T. 1747 tragen. Auf Grund der heutigen Daten können wir drei Bauperioden unterscheiden. Die erste ist in die Zeit zwischen 1248—54 anzu­setzen. Damals wurde das Kloster und das Hauptschiff der Kirche (quer schraffierte Teile) erbaut, das wohl eine flache Über­dachung mit hölzernen Tragbalken besass ; hierauf deutet wenigstens die Stärke der Mauern und das Fehlen der Stützpfeiler in den Seitenschiffen. Diesem Kern wurde wohl gegen Ende des XIV. Jhs der lange Mönchschor an­gebaut, dessen nach Osten liegender fünf­seitiger Abschluss von Bündelpfeilern und dazwischen von prunkvollen Sedilien ver­ziert wurde. An der Aussenseite waren Stützpfeiler angebracht. Unserer Ansicht nach gehören auch die unteren Turmge­schosse dieser zweiten Bauperiode (eng schraffierte Teile) an. Der oberhalb des stark hervorspringenden Gürtelgesimses sichtbare kannelierte Stab­fries auf dem Turm weist schon auf eine spätere Zeit als die zweite Periode (Knde des XIV. Jhs.) hin. Das stärkere Hervortreten der einzelnen Friese verrät die Spätgotik, der in der Leibung der Tür des Eckturmes sichtbare »Kima«-Fries weist auf die Nähe der Renaissance hin. Die oberen Turmge­schosse sind also in die dritte Bauperiode (weit schraffierte Teile), ins letzte Viertel des XV. Jhs anzusetzen. Wahrscheinlich stammt auch der Lettner aus derselben Zeit, dessen Spuren gelegentlich der Restaurationsarbei­ten im J. 1916 entdeckt wurden. Die punktierten Teile stammen aus der Zeit nach 1686. Im unteren Turmgeschoss wurde 1930 eine Kopie des Matthiasdenkmals vom Torhaus der Ortenburg zu Bautzen untergebracht. Die Arbeiten werden nächstes Jahr mit Re­stauerierung des Turmes fortgesetzt werden. VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN Abb. 1. Abb. Die Umgebung der vom Hl. Nikolaus benannten Klosterkirche der Dominikaner um 1686, nach der Karte eines Unbekannten aus dem Nachlass von Rabatta. Grundriss der Kirche und der umliegenden Gebäude. Die quer schraffierten Teile gehören der ersten (1248—1254), die eng schraffierten der zweiten (1380—1400), die weit schraffierten der dritten (1470—1500) Bauperiode an. Die punktierten Gebäudeteile stammen aus der Zeit nach 1686. 525

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