Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
XXXIV, XLIII, XLIV umfassende Friedhofsteil gleichaltrig mit den Gräbern XXXVI, XXXVII, XXXVIII 1, 3 ist. Die Kopfschmuckfunde des ersteren Komplexes sind in einem weniger guten Zustand erhalten geblieben. Ihrer Verzierung und ihrem Charakter nach schliessen sie sich aber den Kränzen aus der Mitte des XV. J ahrhunderts an. Gegenüber der vorigen Gruppe spielt die Kupferspirale eine grössere Rolle als bei den Funden der Gräber XV, XXXIV und XXXIII. Dieser Spiraldraht wird zu einer immer mehr bevorzugten Verzierung und wird auch als Kleiderschmuck verwendet. Kr ist ein beliebter Bestandteil der Verzierung der Kränze des XVI, XVII. und XVIII. Jahrhunderts. Die Verbreitung der Spiraldrahtverzierung ist begründet in der einfachen Handhabung des Materials. Befinden wir uns doch in einem Zeitalter, in dem der Kunstfleiss des Mittelalters bereits nachliess. Der Kranz des Grabes XXXIV war soweit zerfallen, dass sein Motiv nicht mehr festgestellt werden konnte. Die Kupferschnalle des Kranzes bewahrte aber eine stark verzierte und archaisierte Form. (Abb. 6.) Ihre Konstruktion ist der der Fibeln der späten Völkerwanderungszeit ähnlich. Sie steht nicht ohne Analogien im zeitgenössischen Denkmälermaterial, denn ähnliche Schnallen sind im Friedhof von Mezőkovácsháza zu Tage gefördert worden. Die silberne Garnitur eines späteren Gürtels des Ungarischen Nationalmuseums aus dem XVI. Jahrhundert zeigt zwar ein anderes Motiv und archaisiert nicht, weist aber eine ähnliche durchbrochene Verzierung auf. Das gestickte Kranzmotiv des Grabes XXXVI aus dem XV. Jahrhundert gleicht völlig dem Kranzmotiv des Grabes XLJII dieses Friedhof teils. Letzteres wird von einer Kupferdrahtspirale umsäumt. Der geflochtene Kranz des Grabes 116 dürfte auf Grund des Charakters des Gräberfeldes und der Gürtelbeigabe des Skeletts vom Fnde des XV. Jahrhunderts stammen. Fyinen weiteren Anhaltspunkt für die Zeit des Gebrauchs der mit Perlen und Flitter geschmückten Kränze bietet der Kranz des mit einer Münze aus der Zeit Wladislaws II. datierten Skelettes des Grabes XXVI. Die aus Goldfaden gewobene Bandbeilage des Grabes 149 war wahrscheinlich der Saum nicht eines Kranzes, sondern irgendeines Stoffes, oder ein selbständiger Halsschmuck. (Abb. 20.) Binen sicheren Anhaltspunkt für das Alter des Grabes bietet die Zeit des Baues der Apsis, da das Becken des Skeletts unter die Mauer reicht. Zu einer weiteren Bestimmung dient das um die Apsis gelegene Gräber feld. Wie in so vielen anderen Fällen, vermischen sich auch hier zwei Bestattungsepochen. Die erste Bestattung wurde in der Schicht aus dem XIV. Jahrhundert mit den für diese Zeit charakteristischen Funden erschlossen. Dieser Friedhof, sowie die nördlich von der Kirche gelegenen Gräber dürften Fortsetzungen des frühesten Friedhofs um die erste Apsis der Kirche gewesen sein. Dieser erste Friedhof war nicht mehr aufzufinden, da er vermutlich zur Zeit des Umbaus der Kirche vernichtet wurde. Die südlich gelegenen, frühesten Gräber wurden bei der Grundierung der Sakristei zerstört. Die zweite Bestattungsepoche begann nach dem Bau der neuen spätgotischen Apsis und wird durch zwei Münzen aus der Zeit Wladislaws II. bestimmt. In zwei Gräbern des Friedhofsteiles der ersten Zeit, in den Gräbern XXXIX a) und b), die wir für die frühesten Gräber ansehen, fanden wir auf einem aus Silberfaden gewobenen Band Münzen Theodosius, II. Sowohl die mit Edelmetall gewobene Band Verzierung, (Abb. 8.) als auch der Charakter der Bestattung verweisen die Funde der Gräber XXXIX a), b) und des Grabes 149 in eine und dieselbe Zeit. Die erstaunlicher Weise in allen Kreisen weit verbreitete Sitte, einen Kopfschmuck zu tragen, wie wir es auch bei den Bauern in Csút sehen, hat ihren Ursprung in der Symbolik dieses Schmuckes. Auf Grund der Parabel der Bibel sind die Jungfrauen als Bräute Christi, d. h. als königliche Bräute anzusehen (Matth. 25. 1—13). Beim Symbolismus des Mittelalters umschliesst der Begriff des Jungfernkranzes auch den Sinn der Krone, wie auch die Krone die 511