Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
nichtet wurde. Von dieser Zeit an versiegen auch die archivalischen Daten. Auch der Friedhof wurde nur bis zur dieser Zeit benützt, wie dies die Funde und Münzen beweisen. Nur die Grundmauern einiger Dorfhäuser zeugen von einem ärmlichen Fortleben. Der Friedhof von Csüt behütete Gräber aus dem XIV — XVI. Jahrhundert, über deren Erschliessung und Funde im folgenden berichtet wird. Im Gräberfeld um die Pfarrkirche von Csüt schichteten mehrere Bestattungsepochen ihre Gräber übereinander. Die Trennung der Friedhöfe verschiedener Zeiten ist mit Hilfe zahlreicher Münzfunde und der Gräber, sowie auf Grund der Bestattungssitten in den meisten Fällen gelungen. Die Chronologie der Fundgruppen der einzelnen Friedhofsteile steht im Einklang mit dem Zeitstil und mit ähnlichen Funden anderer Friedhöfe. Auch die auf Csüt bezüglichen Urkundendaten stimmen mit den feststellbaren Bestattungsepochen überein. Der Friedhof vom Ende des XIII. Jahrhunderts wurde zur Zeit des Ausbaus der Kirche vernichtet. Im XIV. Jahrhundert wurde die ganze Kirche von Gräbern umgeben. Die Bestattungen im XV. Jahrhundert und zu Beginn des XVI. Jahrhunderts zerstörten zum grossen Teil die älteren Gräber, so dass auch zwischen den unberührten Gräbern zahlreiche zerstreute Gebeine herumlagen. Der südlich von der Kirche gelegene Friedhof litt nicht nur unter den späteren Bestattungen, sondern auch unter den Erdarbeiten der bulgarischen Gärtner und unter dem Ackerbau. Unter die stark durchfurchte Oberfläche gelangten zahlreiche Scherben von Gegenständen aus der neueren Zeit. Trotz der Vernichtung dieses Friedhof teils und trotz mehrerer neuer Bestattungsschichten wurden hier einige Gräber aus dem XIV. Jahrhundert und ein Grab mit der Beigabe einer Münze aus der Zeit Ludwigs d. Gr. aufgefunden, dies ist ein Beweis dafür, dass der Friedhof des XIV. Jahrhunderts sich auch auf diese Stelle erstreckte. Ein durch eine Münze König Bêlas IV. datiertes und von den übrigen um 90 Grad abweichendes Grab lässt darauf schliessen, dass Ende des XIII. Jahrhunderts die Bestattungen nicht nur um die Apsis erfolgt sind. Doch wurden mehr Gräber aus dem XIV. Jahrhundert um die Apsis der Kirche erschlossen, wo sich die Friedhöfe vom XIV. Jahrhundert und vom Ende des XV. Jahrhunderts gleichsam überschneiden. Überreste des Friedhofs vom XIV. Jahrhundert sind auch südlich des Turms zu finden. Der nördliche Gräbergarten enthält nur Gräber aus dem XIV. Jahrhundert - Die Gräber reihen einer einheitlichen', Bestattungsschicht werden mittunter durch Beingruben von mehreren Metern Tiefe unterbrochen, die infolge Verwüstungen in späterer Zeit entstanden sind. (Auf der Gebeinskizze mit StrichelLinie umgrenzt.) Beim Nachweis der Chronologie der Funde gehen wir näher auf die Dokumentierung des Alters der einzelnen Friedhofsteile ein. Die Bestattungssitten sind einfach und auch aus früheren Ausgrabungen bekannt. Die Arme ruhten nebeneinander, auf dem Becken, auf der Bauchhöhle, auf der Brust, oder parallel mit dem Rumpf. Die Leichname wurden selten in Särge gelegt. Auch wenn davon mitunter Spuren gefunden wurden, konnte ihre Form und die genaue Lage der Beschläge nur in einzelnen Fällen festgestellt werden. (Tb. 4, 21, 22; (Gräber Nr. XXVIII, XXIX, XXXI, XXXIV und 150.) Die Gebeine waren an mancher Stelle mit Quadersteinen umgeben, und die auf diese Weise entstandene Grabhöhle wurde warscheinlich mit Holzbalken überdacht. (Gräber Nr. XXXVI und XLIX.) In Matten eingehüllte Skelette wurden nicht gefunden. Feine Leinwandstreifen fanden sich bei mehreren Skeletten vor. Diese waren möglicherweise Überreste der Leichentücher. Die allgemeine Sitte der Bestattung in östlicher Richtung zeigt hier zwei verschieden Arten Eine Gräbergruppe richtet sich nach der nordöstlich gelegenen Apsis der Kirche, die zweite anscheinend nach der Sonne und kommt der östlichen Richtung näher. Unter den im Csüter Gräberfeld aufgefundenen Schmuckgegenständen sind drei Typen vorherrschend : Schmuckgürtel, Kopfschmuck 503