Nyelvtudományi Közlemények 77. kötet (1975)

Tanulmányok - Márk Tamás: A szamojéd rokonságnevekről [Zu den Verwandtschftsbenennungen der Samojeden] 162

174 MÁRK TAMÁS a megnevezés pontosságra törekszik : a rokonnév igyekszik a személyt ki­emelni az általános csoportból. Ugyanakkor viszont az EGO-tól generációs stb. fokokban távolabb eső relációk inkább az általánosításra, semmint az egyénítésre törekednek. MÁRK TAMÁS Zu den Verwandtschaftsbenennungen der Samojeden Der Verfasser beschäftigt sich im Gegensatz zu dem Titel der Abhandlung mit dem Problem des Nenzischen und Sölkupischen, mit zwei voneinander stark entfernten Gliedern der Samojeden. Während der Untersuchung hatte er nicht nur linguistische, sondern auch bestimm­te soziologischen Standpunkte vor Augen gehalten. Der Ausgangspunkt der Untersuchungen war, soweit das enge Material es er­möglichte, die heutige Benutzung und Funktion des Wortes. Eine Reihe der nenzischen und sölkupischen Benennungen hat auch noch heute sog. mehrgliedrige Bedeutung (d. h. ein Bedeutungsystem mit zahlreichen Bedeutungseinheiten, wie z. B. nenz. jiH, sölk. i£6a). Manche Benennungen verknüpfen sich an eine konkrete Person (z. B. nenz. niée, sölk. gsj). Der Verfasser analysiert die einzelnen Benennungen der Abstammung in gerader Linie oder in Seitenlinie, und des verwandtschaftlichen Verhältnisses durch die Ehe. Alle diese bilden ein ziemlich geschlossenes System, mit Deszendenz und Aszendenz im Mittelpunkt mit dem EGO. Je komplizierter die Verhältnisse sind, desto mehr Übertragung im Alter und Geschlecht zwischen dem EGO und den Verwandten sind. Wir haben den Eindruck, daß das Nenzische eventuell eine Hierarchie der Urgesell­schaft bewahrt hat, während das Sölkupische auf ein neueres System hinweist. Die Auflösung der Hierarchie des Geschlechts sind von den nenzischen und sölkupischen Benennungen in verschiedener Phase wahrnehmbar gemacht. Es muß unbedingt fest­gestellt werden, daß eine gleichartige Gesellschaft verschiedene Systeme der Verwandt­schaftsbeziehungen ausbilden kann (s. die Mundarten von Narym und Tas). Sind die Verbindungen zwischen EGO und den fraglichen Verwandten von strengen gesellschaftlichen, sittlichen, rechtlichen Ordern, Verboten (eventuell Tabus) geregelt, strebt die Benennung nach Genaugkeit : die Person wird aus der Gruppe der allgemeinen Verwandtschaft herausgehoben (z. B. nenz. nebe 'Mutter'). Ist aber ein Verhältnis zum EGO lockerer (infolge des Alters, des Geschlechts oder der Ehe usw.), werden die allgemeineren Eigentümlichkeiten zusammengefasst — so entstehen die Benennungen mit mehreren Bedeutungen. Diese Wörter sind aber im Kontext im allge­meinen eindeutig. TAMÁS MÁRK

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