Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 49. (2001) - Quellen zur Militärgeschichte – 200 Jahre Kriegsarchiv
DEMEL, Bernhard: Die Bestände des „Exercitium militare“ und „Militaria“ im Zentralarchiv des Deutschen Ordens in Wien
Bernhard Demel OT War in der Zeit bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs schwerpunktartig der Deutsche Orden mit seinem Staat in Preußen bis 1525 und dessen Fortwirken im Übrigen Baltikum3 im Blickpunkt des Interesses, so ergaben sich schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs durch Kontakte der Fachkollegen aus Polen, der CSSR-neben den Staaten des freien Westens — Gelegenheiten, den Orden in seiner europaweiten Ausdehnung in den Blick zu nehmen und mit seinen vielfältigen Bezügen zu Papst4 und Kaiser bzw. Römischen König5 - den beiden Häuptern der Christenheit - und weiteren einflussreichen Persönlichkeiten und Institutionen seit dem Hochmittelalter bis heute darzustellen. Die dabei gewonnenen kollegialen Kontakte unter einschlägigen Forschem mündeten 1985 in die Gründung der „Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens“, deren Tagungen seit 1986 fortan im Zweijahresrythmus in Absprache mit den „Colloquia Torunensia“6 an der Kopemikusuniversität zu Torun/Thom in Polen - auf altem Ordensgrund - in verschiedenen Staaten Europas (bisher in Belgien, Deutschland, Italien, Lettland, Österreich und Polen) durchgeführt werden. In: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 18 (1999), S. 111 - 128; Naumann- Unverhau, Claudia: Vom Spital zur Rittergemeinschaft. Kaiser Heinrich VI. und die Frühzeit des Deutschen Ordens. In: Württembergisch Franken. Jahrbuch des Historischen Vereins für Württembergisch Franken 83 (1999), S. 7 - 21. ' Angermann, Norbert (Hrsg.): Wolter von Plettenberg. Der größte Ordensmeister Livlands. Lüneburg 1985; Angermann, Norbert: Deutschland - Livland - Rußland. Ihre Beziehungen vom 15. bis 17. Jahrhundert. Lüneburg 1988 (hierbes. der Beitrag von Bernhard Diercks: Der Krieg des Deutschen Ordens gegen Novgorod 1443-1448, auf den S. 29 - 52); Fenske, Lutz und M i 1 i t z e r, Klaus (Hrsg.): Ritterbrüder im livländischen Zweig des Deutschen Ordens. Köln- Weimar-Wien 1993 (Quellen und Studien zur baltischen Geschichte 12); Neitmann, Sonja: Von der Grafschaft Mark nach Livland. Ritterbrüder aus Westfalen im livländischen Deutschen Orden. Köln-Weimar-Wien 1993 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz, Beiheft 3); Angermann, Norbert und Tauber, Joachim (Hrsg.): Deutschland und Litauen. Bestandsaufnahmen und Aufgaben der historischen Forschung, Lüneburg 1995; Neitmann, Klaus: Der Deutsche Orden und die Revaler Bischofserhebungen im 14. und 15. Jahrhundert. In: Reval: Handel und Wandel vom 13. bis zum 20. Jahrhundert, hrsg. von Norbert Angermann und Wilhelm Lenz. Lüneburg 1997 (Schriften der baltischen historischen Kommission 8), S. 43 - 86; Ritscher, Alfred: Reval an der Schwelle zur Neuzeit. Teil 1: Vom Vorabend der Reformation bis zum Tode Wolter von Plettenbergs (1510-1535). (Historische Forschungen), Bonn 1998. hier bes. S. 67 - 83. 4 B e u 11 e 1, Jan-Erik: Der Generalprokurator des Deutschen Ordens an der Römischen Kurie. Amt, Funktionen, personelles Umfeld und Finanzierung. Marburg 1999 (QuStDO 55); Sohn, Andreas: Deutsche Prokuratoren an der Römischen Kurie in der Frührenaissance (1431-1474). Köln- Weimar-Wien 1997 (Norm und Struktur, Studien zum sozialen Wandel in Mittelalter und früher Neuzeit 8); Demel: Der Deutsche Orden einst und jetzt, S. 212 - 302. 5 Über die Beziehungen zum römischen König bzw. Kaiser seit dem Hochmittelalter siehe die in den Hochmeisterbiographien zitierte Spezialliteratur, in: Arnold, Udo (Hrsg.): Die Hochmeister des Deutschen Ordens 1190-1994. Marburg 1998, (QuStDO 40). 6 Seit 1983 bisher zehn Bände, welche die jeweiligen Referate mit Quellen und weiterführender Literatur angeben. 312