Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47. (1999)
ARTL, Gerhard: Zur Tätigkeit des deutschen Militärattachés in Wien General Wolfgang Muff (1933–1938)
tember 1938 aus dem Staatsarchiv ausgehoben und vermutlich nach Berlin gebracht worden.1*4 Im Zuge der nun einsetzenden gerichtlichen Voruntersuchung wurde sodann mit der Einvernahme der in Frage kommenden Zeugen begonnen. Unter diesen Zeugen befanden sich auch Männer, gegen die bereits ein Verfahren vor einem Volksgerichtshof eingeleitet worden bzw. gelaufen war. Die Unauffindbarkeit Muffs verzögerte den Fortgang der Untersuchung jedoch wesentlich. Da es offenbar nicht gelingen wollte, den Aufenthaltsort des Verdächtigen zu eruieren, sollten sich die Zeugeneinvernahmen sieben Jahre lang hinschleppen. Im September 1950, nach dreieinhalbjähriger Untersuchung des Falles, entdeckte man im Zuge einer Anfrage beim Zentralmeldeamt immerhin, daß Muff mit Vornamen Wolfgang und nicht Werner hieß.'*5 Zu einem Prozeß gegen den ehemaligen Militárattaché sollte es aber nie kommen. Die gerichtliche Voruntersuchung mußte schließlich eingestellt werden, denn der General war bereits am 17. Mai 1947 in Bad Pyrmont verstorben.1*6 Die Tätigkeit des deutschen Militärattaches in Wien General Wolfgang Muff ,S4 Archiv des Landesgerichts Wien, Vg 6289/48 Akte Muff, fol. 2 f, Haftbefehl vom 1. April 1947, Schreiben des Bundesministeriums für Inneres, Generaldirektion für die Öffentliche Sicherheit, 21. November 1947. 185 Ebenda, Schreiben der Polizeidirektion Wien, 27. September 1950. Dazu auch Zeugenvernehmung Dr. Friedrich Tichy, 26. April 1951. 186 Mitteilung der Deutschen Dienststelle Berlin an die Wissenschaftliche Kommission zur Erforschung der Geschichte der Republik Österreich, 14. August 1986. Dazu Vg 6289/48 Akte Muff, fol 72. DasVerfahren wurde aufgrund des NS Amnestiegesetztes mit 2. April 1957 eingestellt. 247