Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 45. (1997)
AGSTNER, Rudolf: Von Chandos House zum Belgrave Square. Österreichs Botschaft in London 1815–1997
588 LSt. 2 sh., somit insgesamt 2000 LSt. „Es bleiben jedoch überdies noch einige weitere Arbeiten anzuführen, welche ebenfalls als notwendig oder aber als wünschenswert zu bezeichnen sind ...“ Hiezu zählten die Herrichtung des Empfangssalons (150 LSt.), Vorkehrungen gegen die Feuergefahr (30 LSt.) und ein neues Klosett im 4. Stock (30 LSt.), womit die Kosten auf 2211 LSt. stiegen. Als wünschenswert empfahl Pokomy die Erweiterung der Warmwasserheizung auch auf die Diplomatenzimmer und Kanzleien, welche auf offene Kamine angewiesen waren (70 LSt.) und „endlich wäre es mit Rücksicht auf die vielen und hohen Stockwerke des Hauses erwünscht, im zweiten Treppenhause einen Personenaufzug anbringen zu lassen“ (287 LSt. 15 sh.). Das Ministerium strich die Wunschliste auf 1 026 LSt. zusammen. Im Zuge der Renovierungsarbeiten stellte sich dann heraus, „daß die Kontakte und die Leitung der schon vor 12 Jahren installierten elektrischen Beleuchtung schadhaft und veraltet sind, so daß dieselben um den lokalen Vorschriften zu entsprechen, einer gründlichen Renovierung unterzogen werden müssen“, was Kosten von 55 LSt. verursachte65. Nach Beendigung der Arbeiten erwies sich, daß die Kosten die bewilligte Summe von 1 026 LSt. um 400 LSt. überstiegen und sich auf 1 429 LSt. 6 sh. 2 p. beliefen. Graf Mensdorff6 zu den Kostensteigerungen: „Dadurch, daß seit dem Ableben des früheren Herrn Botschafters Grafen Deym die Schlaf- und Dienerzimmer unbewohnt, die Küche und andere Nebenräume unbenutzt waren, hat es sich herausgestellt, als dieselben von mir und dem neuen Personal bezogen wurden, daß mehrfache Reparaturen vorgenommen werden mußten“. Für das Ministerium hatte Mensdorff die tröstenden Worte, „daß das Botschaftspalais ... nun in einen Stand gesetzt ist, wodurch in der laufenden Administrationsrechnung für die nächsten Jahre viel geringere Auslagen notwendig sein werden ...“ Im Jahre 1907 war es wieder soweit: Die vordere Front des Botschaftspalais bedarf eines neuen Anstriches und die Hofseite einer gründlichen Reinigung. Ebenso dringend sind die gründliche Reinigung und ein teilweiser Anstrich der Wände, Plafonds, Panelierungen und Fensterrahmen im Speisesaale, dem einen ebenerdigen Empfangszimmer (library) und im Stiegenhause ... Das Botschaftspalais in dem gegenwärtigen Zustande noch über die Season zu belassen, erschiene ... decorumswidrig. Der letzte äußere Anstrich des Botschaftshotels wurde vor 3 Jahren vorgenommen. Bei dem Londoner Klima gilt als allgemeine Regel, daß die Häuser jedes 2. Jahr frisch gestrichen werden. Im gegenwärtigen Augenblicke macht denn auch das Botschaftshotel neben den Nachbarhäusern in Beigrave Square einen etwas vernachlässigten Eindruck ,..67 Die Kosten für die gewünschten Maßnahmen beliefen sich auf 132 LSt. 1909 hielt Botschafter Graf Mensdorff den „... Neuanstrich der ganzen äußeren Facade des Botschaftspalais und die unbedingt erforderliche Renovierung des Stiegenhauses und einiger innerer Räumlichkeiten ...“für geboten, weiters die „EinfühVon Chandos House zum Beigrave Square. Österreichs Botschaft in London 1815-1997 65 HHStA Wien, AR, Fach 6/65, Bericht Nr. IX an MdÄ vom 17. 2. 1904. 66 Ebenda, Bericht Nr. XXXIÜ-A-B an MdÄ vom 14. 6. 1905. 67 HHStA Wien, AR, Fach 6/87, London-4, Bericht Nr. XXI an MdÄ vom 7. 3. 1907. 19